Jahresbericht 2011 - Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft ...
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Projekte und Daueraufgaben 47<br />
Virologie (IPS 2c)<br />
Virusuntersuchungen im Jahr <strong>2011</strong><br />
Zielsetzung<br />
Die Untersuchungen verschaffen einen Überblick über das Virusauftreten in Bayern und<br />
liefern außerdem frühzeitig Hinweise auf neuartige Virusprobleme. IPS 2c ist an bundes-<br />
bzw. EU-weiten Monitoring-Programmen zur Schaderregerüberwachung beteiligt. Darüber<br />
hinaus wird eine Vielzahl von Diagnosen im Rahmen des Hoheitsvollzugs (z. B. Warenkontrollen<br />
im EU-Binnenmarkt, Export, Import, Untersuchungen auf Quarantäneschaderreger)<br />
durchgeführt. Differenzialdiagnosen an von Beratern und Praktikern eingereichten<br />
Pflanzen dienen zur Aufklärung der Schadursache. Sie sind Grundlage <strong>für</strong> gezielte<br />
Maßnahmen gegen Schaderreger zur Sicherung der wirtschaftlichen Produktion qualitativ<br />
hochwertiger landwirtschaftlicher und gärtnerischer Produkte.<br />
Methode<br />
Die Virusdiagnose verläuft meist in<br />
mehreren Stufen (Schema rechts).<br />
Eine Probe wird zunächst mit einer<br />
serologischen Technik, dem ELISA<br />
(Enzyme Linked ImmunoSorbent<br />
Assay), gezielt auf diejenigen Viren<br />
getestet, die das beobachtete Schadbild<br />
bei der zu untersuchenden<br />
Wirtspflanze verursachen können.<br />
Als zusätzliche Methode steht die<br />
RT-PCR (Reverse Transkriptase-<br />
Polymerase-Kettenreaktion) als molekularbiologisches<br />
Verfahren <strong>für</strong><br />
eine Reihe von Viren und Viroiden<br />
zur Verfügung. Dieses Verfahren<br />
wird bei nicht eindeutigem ELISA<br />
eingesetzt, wenn sehr hohe Sensitivität<br />
und Spezifität gefordert sind<br />
oder beim Nachweis von Erregern<br />
bzw. Erregergruppen, die mit dem<br />
ELISA nicht (z. B. Viroide) oder<br />
nur schwer (z. B. Phytoplasmen) zu<br />
erfassen sind. Bei negativem oder<br />
nicht aussagekräftigem ELISA-<br />
bzw. PCR-Ergebnis werden die<br />
Proben zum unspezifischen Nachweis<br />
mechanisch übertragbarer Viren<br />
einem Infektionstest auf Indikatorpflanzen<br />
unterzogen. Bei positivem<br />
oder weiterhin unklarem Befund<br />
werden die Proben meist an<br />
das Julius Kühn-Institut (JKI),<br />
Pflanze<br />
mit<br />
Virusverdacht<br />
Braunschweig, zur elektronenmikroskopischen Analyse geschickt.<br />
Probeneingang<br />
und<br />
Probenaufbereitung<br />
ELISA<br />
und/oder<br />
RT-PCR<br />
Ergebnis<br />
positiv:<br />
Virusidentifizierung<br />
nein<br />
Indikatorpflanzentest<br />
Ergebnis<br />
positiv:<br />
unspezifischer<br />
Virusnachweis<br />
ja<br />
Ggf.<br />
Elektronenmikroskopie<br />
+<br />
Virusidentifizierung<br />
am JKI<br />
ja<br />
nein<br />
Ablauf einer virologischen Untersuchung<br />
Untersuchungsende<br />
Untersuchungsende