09.12.2012 Aufrufe

Jahresbericht 2011 - Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft ...

Jahresbericht 2011 - Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft ...

Jahresbericht 2011 - Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

22 Projekte und Daueraufgaben<br />

sen ist. Eine Anwendung außerhalb der festgesetzten Anwendungsgebiete gilt seither als<br />

Ordnungswidrigkeit.<br />

Die Einführung der Indikationszulassung stellte viele gärtnerische Betriebe vor große Bekämpfungsprobleme.<br />

Betroffen waren aber auch landwirtschaftliche Betriebe mit Sonderkulturen.<br />

Trotz aller Erfolge der letzten Jahre, Pflanzenschutzmittel über bundesweit geltende<br />

Genehmigungen nach § 18a PflSchG verfügbar zu machen, existieren nach wie vor<br />

wichtige Bekämpfungslücken.<br />

Zur Schließung dieser Bekämpfungslücken können die Länder Genehmigungen im Einzelfall<br />

nach § 18b PflSchG erteilen.<br />

Methode<br />

In Bayern sind die Anträge auf Genehmigung an das IPS zu richten. Anträge können von<br />

einzelnen Betrieben (Einzelanträge) sowie von juristischen Personen wie z. B. Erzeugergemeinschaften<br />

oder Verbänden (Sammelanträge) gestellt werden. Vor der Entscheidung<br />

über eine Genehmigung holt das IPS beim BVL in Braunschweig eine Stellungnahme ein.<br />

Das BVL prüft in erster Linie, ob bei einer rückstandsrelevanten Anwendung der gesetzlich<br />

festgelegte Rückstandshöchstgehalt eingehalten werden kann. Ferner wird zu Fragen<br />

des Anwenderschutzes und der Auswirkungen auf den Naturhaushalt Stellung bezogen.<br />

Liegt bereits eine Stellungnahme des BVL zu einem gleichlautenden Antrag vor, kann<br />

über den Antrag unmittelbar entschieden werden. Die Entscheidung, ob ein Antrag genehmigt<br />

oder abgelehnt wird, hängt im Wesentlichen von der Stellungnahme des BVL ab.<br />

Die Genehmigungen erfolgen per gebührenpflichtigen Bescheid. Die Genehmigungen sind<br />

auf maximal 3 Jahre befristet. Eine durch Zeitablauf beendete Genehmigung kann bei Bedarf<br />

auf Antrag verlängert werden.<br />

Ergebnisse<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden bei IPS insgesamt 551 Anträge zur Genehmigung eingereicht, davon<br />

ca. 35 % als Sammelanträge. 470 Anträge wurden genehmigt. 81 Anträge wurden aus diversen<br />

Gründen zurückgewiesen. In ca. 35 % dieser Fälle lag bereits eine bundesweit geltende<br />

Genehmigung nach § 18a PflSchG vor. Außerdem können Genehmigungen nur <strong>für</strong><br />

zugelassene Mittel erteilt werden. Eine Zurückweisung erfolgte auch, wenn das BVL bereits<br />

eine ablehnende Stellungnahme abgegeben hatte. Vom BVL wurden 14 Stellungnahmen<br />

neu eingeholt.<br />

Der Schwerpunkt der Antragstellung (ca. 50 %) lag erstmals im Bereich Ackerbau einschließlich<br />

Energiepflanzen. Standen hier früher der Anbau von Dinkel und der Vermehrungsanbau<br />

von Gräsern im Vordergrund, dominierte diesmal die Nachfrage nach Herbiziden<br />

<strong>für</strong> den Sojaanbau. Von 131 Sojaanträgen konnten 116 auf Basis positiver Stellungnahmen<br />

des BVL genehmigt werden. In Miscanthus stehen nach wie vor keine Pflanzenschutzmittel<br />

über Zulassungen oder §18a-Genehmigungen zur Verfügung. 56 Anträge auf<br />

Herbizideinsatz in Miscanthus konnten genehmigt werden. Herbizideinsatz in Kurzumtriebsplantagen<br />

(Energiewald) ist derzeit nur bei Vorliegen einer § 18b-Genehmigung legal<br />

möglich, da Energiewald weder als Forst- noch als Baumschulkultur gilt. 11 Anträge<br />

<strong>für</strong> Herbizidbehandlungen waren genehmigungsfähig.<br />

Eine Reihe von Landwirten ist auf der Suche nach Alternativen zu Mais als Substrat <strong>für</strong><br />

Biogasanlagen. Dies spiegelt sich wider in Anträgen <strong>für</strong> Herbizidanwendungen in Kulturen<br />

wie Ungarisches Energiegras, Switchgras, Sida oder Durchwachsene Silphie.<br />

Ca. 22 % der Anträge stammten aus dem Gemüsebau, davon mehr als die Hälfte aus dem<br />

Bereich Kräuter. Hier überwogen die Anträge auf Herbizidbehandlungen. Viele Gemüse-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!