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Langzeitversuch an der Bodenkrume Seite 4 Hacken ... - bioaktuell.ch

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ioaktuell<br />

DAS MAGAZIN DER BIOBEWEGUNG JUNI<br />

<strong>L<strong>an</strong>gzeitversu<strong>ch</strong></strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Bodenkrume</strong> <strong>Seite</strong> 4<br />

<strong>Hacken</strong> mit versteckter Kamera <strong>Seite</strong> 7<br />

Hoffnung für den Biomil<strong>ch</strong>markt <strong>Seite</strong> 8<br />

5/06


Beste Getreidepreise<br />

d<strong>an</strong>k UFA-Lohnmis<strong>ch</strong>futter<br />

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KOLUMNE<br />

H<strong>an</strong>deln<br />

o<strong>der</strong> auslaufen lassen<br />

Mehr als ein Drittel <strong>der</strong> in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz<br />

produzierten Biomil<strong>ch</strong> k<strong>an</strong>n ni<strong>ch</strong>t als<br />

sol<strong>ch</strong>e verkauft werden. Diese Bil<strong>an</strong>z ist<br />

dramatis<strong>ch</strong>. Dass bald einmal die Nerven<br />

bl<strong>an</strong>k liegen, wenn dieser wi<strong>ch</strong>tige<br />

Markt ni<strong>ch</strong>t funktioniert, ist verständli<strong>ch</strong>.<br />

An<strong>der</strong>erseits ist <strong>der</strong> Mil<strong>ch</strong>markt <strong>der</strong>massen<br />

komplex, dass S<strong>ch</strong>uldzuweisungen<br />

fast zwingend die Fals<strong>ch</strong>en treffen – und<br />

abgesehen davon kaum etwas <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Lage verbessern.<br />

Seit Ende des grossen Aufs<strong>ch</strong>wungs am<br />

Biomarkt vor ungefähr zwei Jahren haben<br />

si<strong>ch</strong> die Verhältnisse<br />

am Biomarkt grundlegend<br />

verän<strong>der</strong>t. Naturapl<strong>an</strong> und<br />

M-Bio waren über l<strong>an</strong>ge<br />

Zeit bei den beiden wi<strong>ch</strong>tigsten<br />

Detaillisten prakk<br />

tis<strong>ch</strong> die einzigen Marken<br />

im Food-Berei<strong>ch</strong>, die in<br />

<strong>der</strong> Werbung und <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Verkaufsfront massiv gepusht wurden.<br />

Die beiden or<strong>an</strong>gen Riesen st<strong>an</strong>den dabei<br />

in Konkurrenz, und je<strong>der</strong> wollte si<strong>ch</strong><br />

dur<strong>ch</strong> beson<strong>der</strong>e Bioinnovationen profilieren,<br />

wovon <strong>der</strong> Biomarkt profitierte,<br />

<strong>der</strong> in den Boomjahren s<strong>ch</strong>einbar von<br />

selber laufend zulegte.<br />

Die beiden Biolinien müssen heute<br />

Innovationen, Marketing und Verkaufsflä<strong>ch</strong>en<br />

mit Prix Gar<strong>an</strong>tie, M-Budget,<br />

Weight Wat<strong>ch</strong>ers, Léger, Slimline, Betty<br />

Bossi und Heidi teilen, neue Marken, die<br />

zum Teil dasselbe Publikum <strong>an</strong>spre<strong>ch</strong>en.<br />

Bio konnte si<strong>ch</strong> zwar mit Hun<strong>der</strong>ten<br />

von Produkten in den Regalen von<br />

Migros und Coop etablieren und ist absolut<br />

ni<strong>ch</strong>t in Frage gestellt. Die beiden<br />

Grossverteiler kreuzen aber die Klingen<br />

im Kampf um Markt<strong>an</strong>teile neuerdings<br />

bei <strong>an</strong><strong>der</strong>en Marken.<br />

Ob es nun passt o<strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>t: Die Knospe<br />

ist damit <strong>an</strong> einem Punkt <strong>an</strong>gekommen,<br />

<strong>an</strong> dem je<strong>der</strong> steht, <strong>der</strong> sein Produkt<br />

auf den Markt bringen will. Dies verl<strong>an</strong>gt<br />

von <strong>der</strong> g<strong>an</strong>zen Biobewegung,<br />

von Bio Suisse, Knospe-Lizenznehmern,<br />

Händlern und Detaillisten, viel grössere<br />

Marketing<strong>an</strong>strengungen als bisher,<br />

wenn die Markt<strong>an</strong>teile gehalten und weiter<br />

ausgebaut werden sollen. Das kostet<br />

Geld und lässt, was bek<strong>an</strong>ntli<strong>ch</strong> verpönt<br />

ist, den Stab <strong>der</strong> «Funktionäre» wa<strong>ch</strong>sen.<br />

Die Situation am Biomil<strong>ch</strong>markt<br />

belegt jedo<strong>ch</strong> den dringenden H<strong>an</strong>dlungsbedarf.<br />

Die Alternative dazu wäre,<br />

die Hände in den S<strong>ch</strong>oss zu legen und<br />

darauf zu warten, dass die Knospe zum<br />

Auslaufmodell wird.<br />

Alfred S<strong>ch</strong>ädeli<br />

<strong>bioaktuell</strong><br />

7<br />

12<br />

20<br />

23<br />

I NHA LT �<br />

FORSCHUNG<br />

4 Neuer <strong>L<strong>an</strong>gzeitversu<strong>ch</strong></strong><br />

Das FiBL will mit einem neuen <strong>L<strong>an</strong>gzeitversu<strong>ch</strong></strong><br />

herausfinden, wie si<strong>ch</strong> Bodenbearbeitung,<br />

Düngung und biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>e Präparate<br />

auf den Bodenzust<strong>an</strong>d auswirken.<br />

PRODUKTI ON<br />

7 Kamera ersetzt Steuerm<strong>an</strong>n<br />

Zurzeit ist ein dänis<strong>ch</strong>es Hackgerät in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz<br />

unterwegs, das ohne Steuerm<strong>an</strong>n sehr exakte<br />

Arbeit leistet – d<strong>an</strong>k einer versteckten Kamera.<br />

MARKT<br />

8 Silberstreifen am Mil<strong>ch</strong>-Horizont<br />

Der Biomil<strong>ch</strong>markt steckt in <strong>der</strong> Krise. Am<br />

Horizont sind aber Silberstreifen auszuma<strong>ch</strong>en.<br />

D<strong>an</strong>k dem Marketingrappen <strong>der</strong><br />

Biomil<strong>ch</strong>produzenten.<br />

11 Alle Getreidepreise unverän<strong>der</strong>t<br />

Die Preise für Brot- und Futtergetreide bleiben für<br />

die Ernte 06 glei<strong>ch</strong> wie im Vorjahr.<br />

25 JAHRE BIO SUISSE<br />

12 Vom Rayon ins Gewä<strong>ch</strong>shaus<br />

Antonio Lettieri von Coop und Biogemüsebauer<br />

M<strong>an</strong>fred Wolf taus<strong>ch</strong>en die Rollen und blicken<br />

ein<strong>an</strong><strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Arbeit über die S<strong>ch</strong>ultern.<br />

HANDEL<br />

14 Partner tagen in Seon<br />

15 Neue Biofarm-Strukturen lösen Erosion aus<br />

In <strong>der</strong> Biofarm Genossens<strong>ch</strong>aft brodelt es. Im Mai<br />

kündigten l<strong>an</strong>gjährige Mitarbeiter, 120 Mitglie<strong>der</strong><br />

verl<strong>an</strong>gen eine ausserordentli<strong>ch</strong>e GV.<br />

RUBRIKEN<br />

17 Ratgeber<br />

19 Konsum<br />

20 Notizen<br />

22 Agenda<br />

23 Märitst<strong>an</strong>d<br />

25 Das letzte Wort. Leserbriefe<br />

27 Impressum<br />

Sonnenblumen erbra<strong>ch</strong>ten auf den reduziert bearbeiteten<br />

Flä<strong>ch</strong>en einen Mehrertrag. Sie können offenbar spät<br />

mineralisierten Stickstoff no<strong>ch</strong> verwerten.<br />

Titelbild: Thomas Alföldi<br />

<strong>bioaktuell</strong> 4/06 3


� FORSCHUNG<br />

Neuer <strong>L<strong>an</strong>gzeitversu<strong>ch</strong></strong> über<br />

Bodenbearbeitung, Düngung<br />

und Präparate<br />

Ein krümeliger, gut strukturierter, belebter Boden steht im Zentrum des biologis<strong>ch</strong>en L<strong>an</strong>dbaus.<br />

Reduzierte o<strong>der</strong> pfluglose Bodenbearbeitung, heisst es, s<strong>ch</strong>one die natürli<strong>ch</strong>e Bodenstruktur und för<strong>der</strong>e<br />

die Bodenfru<strong>ch</strong>tbarkeit. Ein seit 2002 laufen<strong>der</strong> <strong>L<strong>an</strong>gzeitversu<strong>ch</strong></strong> am FiBL in Frick verglei<strong>ch</strong>t den<br />

Anbau mit und ohne Pflug und untersu<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong>zeitig den Einfluss von Mistkompost und <strong>der</strong> biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>en<br />

Präparate. Jetzt liegen erste Ergebnisse vor, und zwar teils überras<strong>ch</strong>ende.<br />

4 <strong>bioaktuell</strong> 5/06<br />

Reduzierte Bodenbearbeitung ersetzt<br />

das aufwändige Pflügen dur<strong>ch</strong> Grubbern<br />

o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e ni<strong>ch</strong>twendende Verfahren.<br />

Dadur<strong>ch</strong> bleibt die natürli<strong>ch</strong>e<br />

S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tung des Bodens weitgehend erhalten.<br />

Feinkrümelige Erde bleibt <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Bodenoberflä<strong>ch</strong>e, und die Pfl<strong>an</strong>zen können<br />

im ungestörten Boden in dur<strong>ch</strong>gängigen<br />

Grobporen stärker wurzeln und in<br />

trockenen Perioden Wasser aus tieferen<br />

Bodens<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten ers<strong>ch</strong>liessen. – Mit diesen<br />

Argumenten werben die Befürworter<br />

<strong>der</strong> reduzierten Bodenbearbeitung und<br />

<strong>der</strong> Direktsaat für ihre Methoden.<br />

Untersu<strong>ch</strong>te Faktoren<br />

im <strong>L<strong>an</strong>gzeitversu<strong>ch</strong></strong> Frick<br />

� Faktor biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>e Präparate: Die<br />

Fel<strong>der</strong> werden mit den Feldpräparaten Hornmist<br />

und Hornkiesel beh<strong>an</strong>delt, die Mistkomposte<br />

mit den Kompostpräparaten S<strong>ch</strong>afgarbe, Kamille,<br />

Brennnessel, Ei<strong>ch</strong>enrinde, Löwenzahn und Baldri<strong>an</strong>.<br />

Auf den Kontrollflä<strong>ch</strong>en erhalten we<strong>der</strong> die<br />

Komposte no<strong>ch</strong> die Versu<strong>ch</strong>sparzellen biologis<strong>ch</strong>dynamis<strong>ch</strong>e<br />

Präparate. Die Präparate beziehen wir<br />

von Rainer Sax in Gelterkinden.<br />

� Faktor Bodenbearbeitung: Die Grundbodenbearbeitung<br />

erfolgt entwe<strong>der</strong> betriebsübli<strong>ch</strong> mit dem<br />

Pflug, 15 cm tief, o<strong>der</strong> na<strong>ch</strong> dem reduziert bearbeitenden<br />

Verfahren mit dem Grubber, 15–20 cm<br />

tief. Zur Saatbeetbereitung beh<strong>an</strong>deln wir den<br />

Boden einheitli<strong>ch</strong> mit einem Zinkenrotor (Rototiller),<br />

5 cm tief.<br />

� Faktor Düngung: Zwei Düngungsstrategien werden<br />

im Fricker <strong>L<strong>an</strong>gzeitversu<strong>ch</strong></strong> geprüft: Via<br />

Mistkompost soll einerseits die natürli<strong>ch</strong>e<br />

Bodenfru<strong>ch</strong>tbarkeit aufgebaut werden, und die<br />

Pfl<strong>an</strong>zen sollen indirekt, über die Mineralisierung<br />

<strong>der</strong> org<strong>an</strong>is<strong>ch</strong>en Bodensubst<strong>an</strong>z, ernährt werden.<br />

Im betriebsübli<strong>ch</strong>en Verfahren wird die Pfl<strong>an</strong>ze<br />

vermehrt direkt mit Stickstoff aus <strong>der</strong> Vollgülle<br />

versorgt. Die Düngungsintensität ist einheitli<strong>ch</strong> 1,4<br />

Düngergrossvieheinheiten je Hektar und Jahr. Die<br />

Hofdünger verteilten wir in beiden Verfahren kurz<br />

vor <strong>der</strong> Saatbeetbereitung, also erst na<strong>ch</strong> dem<br />

Pflügen und Grubbern.<br />

Aber funktioniert das im Biol<strong>an</strong>dbau?<br />

Kommt es in s<strong>ch</strong>weren Böden ohne<br />

lockernden Pflugeinsatz ni<strong>ch</strong>t zu Versorgungsengpässen<br />

mit Stickstoff? Entwickeln<br />

si<strong>ch</strong> ohne tiefes Wenden Wurzelunkräuter,<br />

wie Winden und Disteln, ni<strong>ch</strong>t<br />

zu einer unbeherrs<strong>ch</strong>baren Plage? Es gibt<br />

erst wenige Versu<strong>ch</strong>e zur reduzierten Bodenbearbeitung<br />

unter Biobedingungen<br />

und die Erfahrungen aus <strong>der</strong> Praxis sind<br />

spärli<strong>ch</strong>.<br />

Au<strong>ch</strong> im Biol<strong>an</strong>dbau herrs<strong>ch</strong>t im<br />

Ackerbau ein starker Druck zu energie-<br />

und arbeitssparenden Bestellverfahren.<br />

Inspiriert dur<strong>ch</strong> die Pioniere trat deshalb<br />

eine Gruppe von Biobäuerinnen und<br />

Biobauern mit dem Anliegen <strong>an</strong> das FiBL<br />

her<strong>an</strong>, reduzierte Bodenbearbeitungssysteme<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Die in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz vorherrs<strong>ch</strong>enden<br />

gemis<strong>ch</strong>ten Betriebe mit Ackerbau und<br />

Viehwirts<strong>ch</strong>aft bieten dafür günstige Bedingungen:<br />

Das Kleegras in <strong>der</strong> Fru<strong>ch</strong>tfolge<br />

drängt Wurzelunkräuter dur<strong>ch</strong> Bodenstabilisierung<br />

zurück, und gezielte<br />

Hofdüngergaben erhöhen die Konkurrenzkraft<br />

<strong>der</strong> Kulturpfl<strong>an</strong>zen.<br />

Vers<strong>ch</strong>iedene L<strong>an</strong>dwirte beri<strong>ch</strong>ten,<br />

dass die reduzierte Bodenbearbeitung<br />

unter Anwendung <strong>der</strong> biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>en<br />

Präparate und Mistkompost<br />

lei<strong>ch</strong>ter gehe.<br />

S<strong>ch</strong>on <strong>der</strong> DOK-Systemverglei<strong>ch</strong>sversu<strong>ch</strong><br />

(biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong> – org<strong>an</strong>is<strong>ch</strong><br />

biologis<strong>ch</strong> – konventionell) hat gezeigt,<br />

dass biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong> bewirts<strong>ch</strong>aftete<br />

Böden aktiver waren und einen<br />

höheren Humusgehalt aufwiesen. Im<br />

DOK-Versu<strong>ch</strong> k<strong>an</strong>n aber <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong><br />

biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>en Präparate ni<strong>ch</strong>t<br />

vom Einfluss des Mistkompostes getrennt<br />

werden.<br />

Deshalb hat das FiBL im Herbst 2002<br />

einen neuen <strong>L<strong>an</strong>gzeitversu<strong>ch</strong></strong> <strong>an</strong>gelegt, in<br />

dem si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Präparateeinsatz als Einzel-<br />

faktor untersu<strong>ch</strong>en lässt, und das bei unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>er<br />

Bodenbearbeitung und<br />

Düngung.<br />

Die Auffä<strong>ch</strong>erung <strong>der</strong> Einflussfaktoren<br />

ma<strong>ch</strong>t den Versu<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> für ni<strong>ch</strong>t<br />

biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong> wirts<strong>ch</strong>aftende<br />

L<strong>an</strong>dwirte interess<strong>an</strong>t: Düngungsfragen<br />

haben s<strong>ch</strong>on immer alle Biobauern bewegt,<br />

und <strong>der</strong> pfluglose Anbau wird zurzeit<br />

in allen Produktionssystemen lebhaft<br />

diskutiert.<br />

Alle drei Versu<strong>ch</strong>sfaktoren sind<br />

kreuzweise voll kombiniert. Dies ergibt<br />

a<strong>ch</strong>t Verfahren mit je vier Wie<strong>der</strong>holungen,<br />

insgesamt 32 Parzellen. Die Parzellen<br />

sind 12 � 12 m gross und na<strong>ch</strong> den<br />

Bodenbearbeitungsverfahren in je zwei<br />

Streifen <strong>an</strong>geordnet. Der lehmige Tonboden<br />

in Frick enthält im Mittel 2,2 Prozent<br />

org<strong>an</strong>is<strong>ch</strong>e Subst<strong>an</strong>z (C org ) entspre<strong>ch</strong>end<br />

3,8 Prozent Humus, 45 Prozent Ton,<br />

33 Prozent S<strong>ch</strong>luff und hat einen pH-<br />

Wert (H 2 O) von 7,1. Der dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>e<br />

jährli<strong>ch</strong>e Nie<strong>der</strong>s<strong>ch</strong>lag in Frick be-<br />

Spatenprobe (0–30 cm) aus dem tonigen<br />

Lehmboden in Frick. Im reduzierten Verfahren<br />

(links) werden die Sonnenblumenstoppeln<br />

ni<strong>ch</strong>t vergraben und bauten si<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>neller ab.


trägt 1000 mm. Die Fru<strong>ch</strong>tfolge ist dem<br />

tonigen Boden <strong>an</strong>gepasst und umfasst Silomais<br />

(2002, vor Versu<strong>ch</strong>sbeginn), Winterweizen<br />

(2002/2003, Sorte Titlis), Hafer/Alex<strong>an</strong>drinerklee<br />

(2003, als Zwis<strong>ch</strong>enfru<strong>ch</strong>t),<br />

Sonnenblumen (2004,<br />

S<strong>an</strong>luca) und Dinkel (2005, Ostro).<br />

2006/2007 steht Kleegras, d<strong>an</strong>n beginnt<br />

die Fru<strong>ch</strong>tfolge wie<strong>der</strong> mit Silomais. Versu<strong>ch</strong>sende<br />

ist voraussi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> 2011.<br />

Reduzierte Bearbeitung<br />

unterstützt die Humusbildung<br />

Bereits im ersten Jahr hatte si<strong>ch</strong> in diesem<br />

Versu<strong>ch</strong> auf lehmigem Ton gezeigt,<br />

dass mit einem Grubber reduziert bearbeiteter<br />

Boden in feu<strong>ch</strong>tem Zust<strong>an</strong>d weniger<br />

<strong>an</strong> Stiefeln und Spaten klebte als gepflügter<br />

Boden. Der reduziert bearbeitete<br />

Boden wies run<strong>der</strong>e Krümelformen auf,<br />

<strong>der</strong> gepflügte k<strong>an</strong>tigere. Im gepflügten<br />

Boden war <strong>der</strong> Abbau von Ernterückständen<br />

deutli<strong>ch</strong> verl<strong>an</strong>gsamt, was si<strong>ch</strong> in<br />

<strong>der</strong> Folgekultur Dinkel dur<strong>ch</strong> so gen<strong>an</strong>nte<br />

«Strohmatten» in Pflugtiefe m<strong>an</strong>ifestierte.<br />

Dies k<strong>an</strong>n als Indiz dafür genommen<br />

werden, dass <strong>der</strong> reduziert bearbeitete<br />

Boden belebter ist.<br />

In vertieften Bodenuntersu<strong>ch</strong>ungen<br />

im Jahr 2005 liess si<strong>ch</strong> nun belegen, dass<br />

dur<strong>ch</strong> die reduzierte Bodenbearbeitung<br />

im Verglei<strong>ch</strong> zum Pflug <strong>der</strong> Humusgehalt<br />

in <strong>der</strong> Bodentiefe von 0–10 cm in nur<br />

zwei Jahren um 7 Prozent (+0,16 Prozentpunkte<br />

Corg ) statistis<strong>ch</strong> gesi<strong>ch</strong>ert zunahm<br />

(Abb. 1). Au<strong>ch</strong> die Biomasse <strong>der</strong> Mikroorg<strong>an</strong>ismen<br />

war in den reduziert bearbeiteten<br />

Böden um 28 Prozent erhöht. Dies<br />

zeigt, dass die Bodenfru<strong>ch</strong>tbarkeit auf<br />

den reduziert bearbeiteten Parzellen <strong>an</strong>steigt.<br />

In <strong>der</strong> Bodentiefe von 10–20 cm<br />

konnten keine Verän<strong>der</strong>ungen gemessen<br />

werden. Es konnten im Boden au<strong>ch</strong><br />

keine Effekte dur<strong>ch</strong> die biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>en<br />

Präparate festgestellt werden.<br />

Mehr Mykorrhizapilze bei<br />

reduzierter Bodenbearbeitung<br />

2005 bestimmten wir im Rahmen einer<br />

Diplomarbeit von Isabell Hil<strong>der</strong>m<strong>an</strong>n<br />

(Universität Hohenheim) au<strong>ch</strong> die Wurzelentwicklung<br />

des Dinkels. Im Frühjahr<br />

beim S<strong>ch</strong>ossen waren die Wurzeln<br />

in den reduziert bearbeiteten Parzellen in<br />

0–5 cm Bodentiefe deutli<strong>ch</strong> stärker entwickelt<br />

als in den gepflügten Parzellen.<br />

Hingegen war in 5–20 cm Bodentiefe die<br />

Wurzellänge in den gepflügten Parzellen<br />

grösser als bei reduzierter Bodenbearbeitung.<br />

Zwis<strong>ch</strong>en 20 und 40 cm Bodentiefe<br />

konnten keine Unters<strong>ch</strong>iede mehr festgestellt<br />

werden. Bis zum S<strong>ch</strong>ossen des Din-<br />

Bil<strong>der</strong>: Alfred Berner<br />

Im Fricker <strong>L<strong>an</strong>gzeitversu<strong>ch</strong></strong> kommt ein Grubber von Wenz aus S<strong>ch</strong>w<strong>an</strong>au (Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d)<br />

zum Einsatz.<br />

kels war die Wurzelentwicklung in den<br />

vers<strong>ch</strong>iedenen Bodenbearbeitungssystemen<br />

ausgegli<strong>ch</strong>en. Au<strong>ch</strong> hier konnten<br />

keine dur<strong>ch</strong> die Präparate bedingten Unters<strong>ch</strong>iede<br />

festgestellt werden.<br />

Wir wollten au<strong>ch</strong> wissen, wie stark<br />

die Kolonisierung <strong>der</strong> Wurzeln mit Symbiosepilzen,<br />

den Mykorrhizen, ist, denn<br />

diese verbessern die Nährstoffaufnahme<br />

<strong>der</strong> Pfl<strong>an</strong>ze und stabilisieren das Bodengefüge.<br />

In <strong>der</strong> Tendenz waren die Wurzeln<br />

in den reduziert bearbeiteten Parzellen<br />

stärker von Mykorrhizapilzen besiedelt.<br />

Dies lässt si<strong>ch</strong> dadur<strong>ch</strong> erklären,<br />

dass die Pilzfäden im Boden dort weniger<br />

gestört wurden. Entgegen den Erwartungen<br />

reagierten die Regenwürmer<br />

kaum auf die vers<strong>ch</strong>iedenen Bodenbearbeitungsverfahren.<br />

Gute Erträge au<strong>ch</strong><br />

im reduzierten Verfahren<br />

Die Erträge in den beiden Bodenbearbeitungsverfahren<br />

hingen stark von <strong>der</strong> <strong>an</strong>gebauten<br />

Kultur ab. Im ersten Jahr war<br />

<strong>der</strong> Winterweizenertrag mit reduzierter<br />

Bodenbearbeitung um 16 Prozent geringer<br />

als mit Pflugeinsatz (reduziert 5,1 t<br />

Körner/ha; 15% Feu<strong>ch</strong>te). Die darauf folgende<br />

Zwis<strong>ch</strong>enfru<strong>ch</strong>t Hafer/Alex<strong>an</strong>drinerklee<br />

zeigte hingegen keine nennenswerten<br />

Unters<strong>ch</strong>iede, und bei den Sonnenblumen<br />

wurde in den Parzellen mit<br />

reduzierter Bodenbearbeitung sogar ein<br />

tendenzieller Mehrertrag von 5 Prozent<br />

gemessen (reduziert 3,6 t Körner/ha; 8%<br />

Feu<strong>ch</strong>te). Dinkel, eine Kultur mit frühem<br />

Stickstoffbedarf, zeigte mit reduzierter<br />

Bodenbearbeitung wie<strong>der</strong>um einen Min<strong>der</strong>ertrag<br />

von 8 Prozent (reduziert 2,56 t<br />

Körner/ha; 15% Feu<strong>ch</strong>te).<br />

Die Resultate sind vermutli<strong>ch</strong> auf eine<br />

spätere Mineralisierung des Boden- und<br />

Düngerstickstoffs in den reduziert bearbeiteten<br />

Verfahren zurückzuführen. Zwis<strong>ch</strong>enfru<strong>ch</strong>t<br />

und Sonnenblumen konnten<br />

diese späte Stickstoffquelle no<strong>ch</strong> ausnutzen<br />

und erzielten d<strong>an</strong>n gute Erträge. Die<br />

Verwendung <strong>der</strong> Vollgülle führte im Verglei<strong>ch</strong><br />

zum Mistkompost mit reduzierter<br />

Güllemenge nur beim Winterweizen zu<br />

einem Mehrertrag von 5 Prozent. Die<br />

biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>en Präparate hatten<br />

keinen Einfluss auf die Ertragshöhe.<br />

Unkraut im Griff?<br />

Im ersten Versu<strong>ch</strong>sjahr war die Unkrautpopulation<br />

in den zwei Bodenbearbeitungsverfahren<br />

no<strong>ch</strong> sehr ähnli<strong>ch</strong>, im<br />

dritten Versu<strong>ch</strong>sjahr unter Dinkel traten<br />

deutli<strong>ch</strong>e Unters<strong>ch</strong>iede auf. Die Bodenbedeckung<br />

dur<strong>ch</strong> Unkräuter im Stadium<br />

Blüte des Dinkels war mit 16 Prozent<br />

in den Parzellen mit reduzierter Bodenbearbeitung<br />

doppelt so ho<strong>ch</strong> wie in den<br />

gepflügten Parzellen. Die Ackerwinde als<br />

Wurzelunkraut stellt am Versu<strong>ch</strong>sst<strong>an</strong>dort<br />

ein Problem dar und ist bek<strong>an</strong>ntli<strong>ch</strong><br />

im biologis<strong>ch</strong>en L<strong>an</strong>dbau s<strong>ch</strong>wierig zu<br />

unterdrücken.<br />

Im Versu<strong>ch</strong> werden die Winden nebst<br />

dem <strong>Hacken</strong> in Sonnenblumen und Mais<br />

au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Kleegras in <strong>der</strong> Fru<strong>ch</strong>tfolge<br />

ges<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>t. In den Sonnenblumen wurden<br />

die Winden in den Reihen zusätzli<strong>ch</strong><br />

von H<strong>an</strong>d gehackt: in den gepflügten Par-<br />

<strong>bioaktuell</strong> 5/06 5


6 <strong>bioaktuell</strong> 5/06<br />

ohne Präparate<br />

mit Präparaten<br />

Pflug<br />

reduzierte Bodenbearbeitung<br />

D<strong>an</strong>k<br />

Vollgülle<br />

Mistkompost/Gülle<br />

zellen 15,2 Akh/ha, in den reduziert bearbeiteten<br />

27,7 Akh/ha. Dieser Aufw<strong>an</strong>d<br />

sollte in Zukunft no<strong>ch</strong> auf ein praxisübli<strong>ch</strong>eres<br />

Mass von 10 Akh/ha gesenkt<br />

werden. Ob dies zur Kontrolle <strong>der</strong> Winden<br />

genügt, wird si<strong>ch</strong> in den nä<strong>ch</strong>sten<br />

Jahren zeigen.<br />

Qualität von Weizen und Dinkel<br />

Mit einer <strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität Jena dur<strong>ch</strong>geführten<br />

Diplomarbeit untersu<strong>ch</strong>ten<br />

wir die Qualität von Weizen und Dinkel.<br />

Bei den Inhaltsstoffen (Rohprotein, P,<br />

K, Ca, Mg), beim Hektoliter- und 1000-<br />

Korn-Gewi<strong>ch</strong>t traten insgesamt geringe<br />

Unters<strong>ch</strong>iede zwis<strong>ch</strong>en den Verfahren<br />

auf. Es deutet si<strong>ch</strong> aber <strong>an</strong>, dass si<strong>ch</strong> reduzierte<br />

Bodenbearbeitung günstig auf die<br />

Mineralstoffaufnahme <strong>der</strong> Pfl<strong>an</strong>zen auswirkt,<br />

wenn mit Mistkompost statt Vollgülle<br />

gedüngt wird. Eine mögli<strong>ch</strong>e Erklärung<br />

liegt in <strong>der</strong> erhöhten biologis<strong>ch</strong>en<br />

Verän<strong>der</strong>ung C org 2002–2005 Mikrobielle Biomasse<br />

0,086<br />

0,054<br />

–0,008<br />

0,149<br />

0,065<br />

0,076<br />

ns<br />

ns<br />

– 0,1 0 0,1 0,2 0 500 1000 1500<br />

% Corg mg C pro kg Boden TS<br />

mic<br />

Bodenaktivität und <strong>der</strong> stärkeren Besiedlung<br />

<strong>der</strong> Wurzeln mit Mykorrhizapilzen,<br />

wel<strong>ch</strong>e die im Kompost gebundenen<br />

Nährstoffe pfl<strong>an</strong>zenverfügbar ma<strong>ch</strong>en.<br />

Weil Weizen im Versu<strong>ch</strong> praxisübli<strong>ch</strong><br />

na<strong>ch</strong> Silomais <strong>an</strong>gebaut wird, untersu<strong>ch</strong>te<br />

das Agroscope FAL Reckenholz<br />

Körner und Stroh auf Fusarientoxine. Bek<strong>an</strong>ntli<strong>ch</strong><br />

werden die Fusarienpilze von<br />

Maisernterückständen auf Weizen übertragen.<br />

Erwartungsgemäss führte reduzierte<br />

Bodenbearbeitung zu etwas erhöhten<br />

Fusarientoxingehalten (Deoxynivalenole,<br />

DON) im Weizenkorn und im<br />

Weizenstroh. Der Befall war aber witterungs-<br />

und sortenbedingt in allen Verfahren<br />

gering.<br />

Bemerkenswert war nun, dass die<br />

DON-Gehalte na<strong>ch</strong> Anwendung <strong>der</strong> biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>en<br />

Präparaten deutli<strong>ch</strong><br />

reduziert waren. Diese Reduktion lag<br />

in <strong>der</strong>selben Grössenordnung wie na<strong>ch</strong><br />

Pflugeinsatz. Diese einjährigen Ergebnisse<br />

bedürfen aber in zukünftigen Jahren<br />

einer Absi<strong>ch</strong>erung. Die Weizenproben<br />

des ersten Versu<strong>ch</strong>sjahres wurden<br />

au<strong>ch</strong> mit bilds<strong>ch</strong>affenden Methoden untersu<strong>ch</strong>t.<br />

Uwe Geier vom Fors<strong>ch</strong>ungsinstitut<br />

am Goethe<strong>an</strong>um ordnete je drei<br />

verblindete Mis<strong>ch</strong>proben von Weizen mit<br />

beziehungsweise ohne biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>e<br />

Präparate den jeweiligen Verfahren<br />

ri<strong>ch</strong>tig zu. Somit waren die Pfl<strong>an</strong>zen<br />

s<strong>ch</strong>on im ersten Jahr <strong>der</strong> Anwendung <strong>der</strong><br />

Präparate dur<strong>ch</strong> Kupfer<strong>ch</strong>loridkristallisation<br />

und Steigbil<strong>der</strong> unters<strong>ch</strong>eidbar, ni<strong>ch</strong>t<br />

aber im Rohproteingehalt und in den Mineralstoffen.<br />

Die Untersu<strong>ch</strong>ungen zum<br />

Dinkel sind no<strong>ch</strong> im G<strong>an</strong>ge.<br />

895<br />

882<br />

780<br />

*** ***<br />

Abb. 1: <strong>L<strong>an</strong>gzeitversu<strong>ch</strong></strong> in Frick: Verän<strong>der</strong>ungen des Humusgehaltes, gemessen als org<strong>an</strong>is<strong>ch</strong>er Kohlenstoff Corg zwis<strong>ch</strong>en Herbst 2002<br />

und Frühjahr 2005, und mikrobielle Biomasse im Frühjahr 2005 in 0–10 cm Bodentiefe.<br />

ns = ni<strong>ch</strong>t signifik<strong>an</strong>t; *** = ho<strong>ch</strong> signifik<strong>an</strong>t<br />

Wir d<strong>an</strong>ken dem FiBL-Betriebsleiter, Pius Allem<strong>an</strong>n,<br />

g<strong>an</strong>z herzli<strong>ch</strong> für die Unterstützung bei <strong>der</strong><br />

Versu<strong>ch</strong>sdur<strong>ch</strong>führung. D<strong>an</strong>k gebührt au<strong>ch</strong> den beratenden<br />

Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Begleitgruppe: Rainer Sax und<br />

D<strong>an</strong>iel Böhler, Jürg Hädri<strong>ch</strong>, Nikolai Fu<strong>ch</strong>s, M<strong>an</strong>fred<br />

Klett, Hartmut Spiess und Bernhard Streit. Speziell<br />

verd<strong>an</strong>ken mö<strong>ch</strong>ten wir au<strong>ch</strong> die Untersu<strong>ch</strong>ungen<br />

am Fors<strong>ch</strong>ungsinstitut am Goethe<strong>an</strong>um und am<br />

Agroscope FFA L Reckenholz.<br />

Diese Arbeit wurde ermögli<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> das Bundesamt<br />

für L<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aft, Bern, und die Stiftungen Dut<strong>ch</strong> BD-<br />

Vereniging, Stiftung zur Pflege von Mens<strong>ch</strong>, Mitwelt<br />

und Erde, Sampo Verein für Anthroposophis<strong>ch</strong>e<br />

Fors<strong>ch</strong>ung und Kunst, Software AG Stiftung und<br />

Evidenzgesells<strong>ch</strong>aft.<br />

996<br />

883<br />

893<br />

ns<br />

ns<br />

Fazit und Ausblick<br />

In den ersten drei Jahren hat <strong>der</strong> <strong>L<strong>an</strong>gzeitversu<strong>ch</strong></strong><br />

Frick bereits viele sp<strong>an</strong>nende<br />

Ergebnisse zu Tage geför<strong>der</strong>t. Unerwartet<br />

war, dass Weizen, <strong>der</strong> in Parzellen gewa<strong>ch</strong>sen<br />

war, wel<strong>ch</strong>e ledigli<strong>ch</strong> im Versu<strong>ch</strong>sjahr<br />

mit biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>en<br />

Präparaten beh<strong>an</strong>delt wurden, weniger<br />

Fusarientoxine enthielt und mit den bilds<strong>ch</strong>affenden<br />

Methoden klar von ni<strong>ch</strong>t beh<strong>an</strong>delten<br />

Weizenproben unters<strong>ch</strong>ieden<br />

werden konnte.<br />

Sehr bedeutsam sind au<strong>ch</strong> die Ergebnisse<br />

zur Bodenfru<strong>ch</strong>tbarkeit: Reduziert<br />

bearbeitete Böden waren s<strong>ch</strong>on na<strong>ch</strong><br />

kurzer Zeit belebter, wiesen etwas mehr<br />

Humus auf und au<strong>ch</strong> die Symbiosepilze<br />

fühlten si<strong>ch</strong> dort wohler als in gepflügten<br />

Böden. Die Erträge reagierten je na<strong>ch</strong><br />

Kultur positiv o<strong>der</strong> negativ auf reduzierte<br />

Bodenbearbeitung. Allerdings könnten<br />

si<strong>ch</strong> bei dieser Bodenbearbeitung Wurzelunkräuter<br />

zu einem ernsthaften Problem<br />

entwickeln.<br />

Wie si<strong>ch</strong> die Erträge und die Unkrautsituation<br />

entwickeln, müssen weitere<br />

Untersu<strong>ch</strong>ungsjahre zeigen.<br />

Wir erwarten, dass si<strong>ch</strong> die Differenzen<br />

zwis<strong>ch</strong>en den Verfahren im Verlaufe<br />

<strong>der</strong> nä<strong>ch</strong>sten Versu<strong>ch</strong>speriode no<strong>ch</strong><br />

stärker zeigen. Der Abs<strong>ch</strong>luss des Versu<strong>ch</strong>s<br />

ist auf das Jahr 2011 gepl<strong>an</strong>t.<br />

In einem Nebenversu<strong>ch</strong> prüfen wir in<br />

den Jahren 2006 und 2007 Mögli<strong>ch</strong>keiten<br />

zum pfluglosen Umbru<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Kleegraswiese.<br />

Dazu gibt es no<strong>ch</strong> kaum Erfahrungen.<br />

Alfred Berner, Robert Frei und Paul Mä<strong>der</strong>, FiBL


Kamera ersetzt Steuerm<strong>an</strong>n<br />

Rüben hacken mit einem Hackgerät <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> Heckhydraulik ohne Steuerm<strong>an</strong>n<br />

auf <strong>der</strong> Mas<strong>ch</strong>ine: Ist das mögli<strong>ch</strong>? Die<br />

Antwort lautet ja, d<strong>an</strong>k elektro-hydraulis<strong>ch</strong>er<br />

Steuerung über eine Kamera.<br />

Dänemark erhebt auf Pestiziden hohe<br />

Steuern, deshalb ist dort das <strong>Hacken</strong> au<strong>ch</strong><br />

für konventionelle L<strong>an</strong>dwirte interess<strong>an</strong>t.<br />

Und das treibt findige L<strong>an</strong>dmas<strong>ch</strong>inenfirmen<br />

dazu <strong>an</strong>, na<strong>ch</strong> Lösungen für<br />

eine effiziente Hackarbeit zu su<strong>ch</strong>en. Die<br />

Firma Thyregod hat jetzt ein kameragesteuertes<br />

Hackgerät im Programm,<br />

das die Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kheiten überwunden<br />

zu haben s<strong>ch</strong>eint. Ein Gerät steht seit<br />

dem 10. Mai erstmals in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz im<br />

Einsatz.<br />

Es h<strong>an</strong>delt si<strong>ch</strong> um ein übli<strong>ch</strong>es<br />

Hackgerät mit Parallelogrammen, bestückt<br />

mit Gänsefusss<strong>ch</strong>aren o<strong>der</strong> Fla<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>aren,<br />

S<strong>ch</strong>utzble<strong>ch</strong>en und Striegelzinken.<br />

Zwei Kameras verfolgen je eine Zeile<br />

(1 Kamera als Reserve für den Fall, dass<br />

die Reihe bei <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Kamera grosse<br />

Lücken aufweist). Die Kameras geben<br />

die Impulse über Ventile <strong>an</strong> den hydraulis<strong>ch</strong>en<br />

Steuerungszylin<strong>der</strong> weiter. Sollte<br />

au<strong>ch</strong> die zweite Kamera die Reihe ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr erkennen, stabilisiert si<strong>ch</strong> das Gerät<br />

und gibt dem Traktorfahrer glei<strong>ch</strong>zeitig<br />

ein Warnsignal. Auf dem Traktor ist ein<br />

Display mit Tasten befestigt. Hier nimmt<br />

<strong>der</strong> Fahrer die Feineinstellung vor.<br />

PRODUKTION �<br />

In <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz ist <strong>der</strong>zeit ein dänis<strong>ch</strong>es Hackgerät unterwegs, das ohne Steuerm<strong>an</strong>n auskommt und<br />

trotzdem sehr exakte Arbeit leistet. Per Kamera findet es die Reihen <strong>der</strong> Kulturpfl<strong>an</strong>zen selber. Das vielseitig<br />

einsetzbare Gerät kommt wegen seines hohen Preises vorab für den überbetriebli<strong>ch</strong>en Einsatz in<br />

Frage.<br />

Kamera brau<strong>ch</strong>t Li<strong>ch</strong>t<br />

Das Gerät k<strong>an</strong>n eingesetzt werden, sobald<br />

die Reihen <strong>der</strong> Kulturpfl<strong>an</strong>ze si<strong>ch</strong>tbar<br />

sind. Die Li<strong>ch</strong>tverhältnisse müssen<br />

einigermassen gut sein. Das heisst, wenn<br />

mehr als eine Stunde vor Sonnenaufg<strong>an</strong>g<br />

beziehungsweise na<strong>ch</strong> Sonnenunterg<strong>an</strong>g<br />

gehackt werden soll, wird es s<strong>ch</strong>wierig.<br />

Tagsüber ist es kein Problem. Der Unkrautbesatz<br />

darf natürli<strong>ch</strong> nur so gross<br />

sein, dass die Reihen no<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>tbar sind,<br />

sonst findet sie au<strong>ch</strong> die Kamera ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr …<br />

Das Gerät eignet si<strong>ch</strong> für alle Reihenkulturen<br />

und ist erhältli<strong>ch</strong> in Breiten<br />

von 3,6 bis 9 Meter. Der Mindestreihenabst<strong>an</strong>d<br />

liegt gemäss Angabe des Firmenvertreters<br />

bei 25 Zentimeter. Das Gewi<strong>ch</strong>t<br />

variiert je na<strong>ch</strong> Anzahl Reihen zwis<strong>ch</strong>en<br />

800 (6-reihig) und 1100 Kilo (12-reihig).<br />

Wegen des relativ hohen Preises kommt<br />

die Ans<strong>ch</strong>affung dieses Gerätes vorab für<br />

den überbetriebli<strong>ch</strong>en Einsatz und für<br />

Grossbetriebe in Frage. Die Grundausstattung<br />

für das 6-reihige Gerät kommt<br />

auf einen Preis in <strong>der</strong> Grössenordnung<br />

von 30 000 Fr<strong>an</strong>ken zu stehen.<br />

Bei einer von <strong>der</strong> FiBL Beratung org<strong>an</strong>isierten<br />

Vorführung in einem Zuckerrübenfeld<br />

von Herbert S<strong>ch</strong>luep in<br />

Lüsslingen SO konnten si<strong>ch</strong> zw<strong>an</strong>zig Biobauern<br />

aus <strong>der</strong> Region Bern–Freiburg–<br />

Solothurn von <strong>der</strong> Funktionstü<strong>ch</strong>tigkeit<br />

Die Kameras im gelben Kasten sind die<br />

«Augen» des Hackgeräts.<br />

<strong>der</strong> Mas<strong>ch</strong>ine überzeugen. Die Mas<strong>ch</strong>ine<br />

f<strong>an</strong>d die Reihen bereits, wenn die Zuckerrübenpflänz<strong>ch</strong>en<br />

erst zwei Zentimeter<br />

ho<strong>ch</strong> waren.<br />

Res S<strong>ch</strong>mutz, FiBL Beratung<br />

Das Hackgerät k<strong>an</strong>n im Jahr 2006 gratis<br />

getestet werden. Die Tr<strong>an</strong>sportkosten gehen<br />

allerdings zu Lasten des Benutzers. Interessierte<br />

melden si<strong>ch</strong> direkt beim Importeur:<br />

D<strong>an</strong>iel Wyss, L<strong>an</strong>dte<strong>ch</strong>nik GmbH,<br />

Hauptstrasse 6, 3251 Ruppoldsried, Tel.<br />

079 607 00 79.<br />

Display in <strong>der</strong> Traktorkabine für die Feineinstellung. Die Steuerung funktioniert, sobald die Reihen si<strong>ch</strong>tbar sind.<br />

Bil<strong>der</strong>: Res S<strong>ch</strong>mutz<br />

<strong>bioaktuell</strong> 5/06 7


� MARKT<br />

Silberstreifen am Mil<strong>ch</strong>-Horizont<br />

Der Biomil<strong>ch</strong>markt steckt in <strong>der</strong> Krise. Das ist ni<strong>ch</strong>ts Neues. Neu sind aber die Silberstreifen, die<br />

am Horizont auszuma<strong>ch</strong>en sind. Der Marketingrappen <strong>der</strong> Biomil<strong>ch</strong>produzenten wird für die<br />

Absatzför<strong>der</strong>ung im Inl<strong>an</strong>d, aber au<strong>ch</strong> für den Aufbau von Exportk<strong>an</strong>älen für Biokäse verwendet.<br />

Eine Übersi<strong>ch</strong>t über die Grosswetterlage.<br />

Rp/kg<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

8 <strong>bioaktuell</strong> 5/06<br />

Rund ein Drittel <strong>der</strong> in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz<br />

produzierten Biomil<strong>ch</strong> wird <strong>der</strong>zeit<br />

in den konventionellen K<strong>an</strong>al geleitet.<br />

Die Situation am Biomil<strong>ch</strong>markt ist no<strong>ch</strong><br />

dramatis<strong>ch</strong>er als im Biomil<strong>ch</strong>beri<strong>ch</strong>t letzten<br />

Herbst prognostiziert. Von den Deklassierungen<br />

sind für 2006 voraussi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong><br />

rund 80 Millionen Kilo Biomil<strong>ch</strong> betroffen.<br />

Wo liegt das Problem?<br />

Auf <strong>der</strong> Angebotsseite bewegt si<strong>ch</strong><br />

wenig. Das gesamte Kontingent für Vollknospe-Mil<strong>ch</strong><br />

beläuft si<strong>ch</strong> für 2006 auf<br />

rund 215 Millionen Kilo, wovon 97 Prozent<br />

au<strong>ch</strong> als sol<strong>ch</strong>e gesammelt wird. Auf<br />

<strong>der</strong> <strong>Seite</strong> <strong>der</strong> Na<strong>ch</strong>frage ist die Situation<br />

weniger stabil. 2005 wurden no<strong>ch</strong> 165<br />

Millionen Kilo Biomil<strong>ch</strong> mit <strong>der</strong> Knospe<br />

verarbeitet, für 2006 re<strong>ch</strong>nen die rund<br />

150 lizenzierten Verarbeitungsbetriebe<br />

mit einem Rückg<strong>an</strong>g auf 137 Millionen<br />

Kilo. Ein Teil davon k<strong>an</strong>n mit Effizienzsteigerungen<br />

dur<strong>ch</strong> verbesserte Te<strong>ch</strong>nik<br />

in <strong>der</strong> Verarbeitung begründet werden<br />

(weniger Menge nötig, bis die Leitungen<br />

und Anlagen gereinigt sind). An<strong>der</strong>erseits<br />

re<strong>ch</strong>nen die Verarbeiter mit geringerer<br />

Konsumentenna<strong>ch</strong>frage.<br />

Geringe Einbussen im Regal<br />

Wie sieht es <strong>der</strong> Detailh<strong>an</strong>del? Bei Coop,<br />

wo <strong>der</strong> Grossteil <strong>der</strong> Biomil<strong>ch</strong>produkte<br />

Produzentenpreise für Biomil<strong>ch</strong> 2000--2006<br />

über den Ladentis<strong>ch</strong> geht, sieht die Lage<br />

no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t dramatis<strong>ch</strong> aus. «Es gab<br />

in diesem Jahr Rückgänge bei den Biomil<strong>ch</strong>produkten»,<br />

bestätigt Christi<strong>an</strong><br />

Waffens<strong>ch</strong>midt, Projektleiter Naturapl<strong>an</strong><br />

bei Coop, «diese sind mengenmässig<br />

aber sehr gering. Lei<strong>ch</strong>t stärkere Einbussen<br />

gab es beim Umsatz, da si<strong>ch</strong> die<br />

Preissenkung für Biopastmil<strong>ch</strong> vor einem<br />

Jahr um 5 Rappen immer no<strong>ch</strong> bemerkbar<br />

ma<strong>ch</strong>t und <strong>der</strong> Aktions<strong>an</strong>teil dieses<br />

Jahr etwas zugenommen hat.» Ähnli<strong>ch</strong>es<br />

gilt für den Hoffnungsträger regionale<br />

Biospezialitäten, wo das Sortiment weiter<br />

ausgebaut wird.<br />

Auslaufmodell Marktspaltung<br />

Die aktuelle S<strong>ch</strong>ieflage am Biomil<strong>ch</strong>markt<br />

drückt au<strong>ch</strong> auf die Produzentenpreise.<br />

Die Differenz zwis<strong>ch</strong>en Biomil<strong>ch</strong><br />

und konventioneller Mil<strong>ch</strong> ist bis Anf<strong>an</strong>g<br />

Jahr auf rund 8 Rappen pro Kilo ges<strong>ch</strong>molzen,<br />

wie eine Erhebung des Bundesamts<br />

für L<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aft ergibt. Dabei<br />

nimmt <strong>der</strong> Preisdruck weiter zu: Einerseits<br />

drückt <strong>der</strong> Angebotsüberh<strong>an</strong>g auf<br />

die Preise, und <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits beginnen die<br />

Biomil<strong>ch</strong>marktorg<strong>an</strong>isationen, si<strong>ch</strong> am<br />

Markt gegenseitig zu konkurrenzieren,<br />

was zusätzli<strong>ch</strong> auf den Preis drückt.<br />

Jüngstes Beispiel: Dieses Frühjahr<br />

Preis Bioindustriemil<strong>ch</strong> Preis konventionelle Industriemil<strong>ch</strong><br />

77,55<br />

69,69<br />

J<strong>an</strong>00<br />

Mrz 00<br />

Mai 00<br />

Jul00<br />

Sep 00<br />

Nov 00<br />

J <strong>an</strong> 01<br />

Mrz 01<br />

Mai 01<br />

Jul 01<br />

Sep01<br />

Nov 01<br />

J<strong>an</strong> 02<br />

Mrz 02<br />

Mai02<br />

J ul02<br />

Sep 02<br />

Nov 02<br />

J <strong>an</strong> 03<br />

Mrz 03<br />

Mai03<br />

Jul03<br />

Sep03<br />

Nov 03<br />

J <strong>an</strong> 04<br />

Mrz 04<br />

Mai 04<br />

Jul04<br />

Sep 04<br />

Nov 04<br />

J <strong>an</strong> 05<br />

Mrz 05<br />

Mai05<br />

J ul 05<br />

Sep05<br />

Nov 05<br />

J<strong>an</strong>06<br />

Mrz 06<br />

(Marktbeoba<strong>ch</strong>tungsstelle BLW)<br />

s<strong>ch</strong>loss Emmi einen Mil<strong>ch</strong>kaufvertrag<br />

mit dem Biomil<strong>ch</strong>pool ab, die bisherigen<br />

Emmi-Liefer<strong>an</strong>ten <strong>der</strong> IG Biomil<strong>ch</strong> <strong>der</strong><br />

ZMP hatten das Na<strong>ch</strong>sehen und müssen<br />

nun einen gewi<strong>ch</strong>tigen Teil ihrer<br />

Mil<strong>ch</strong> in den konventionellen K<strong>an</strong>al liefern.<br />

Die gemeinsame Bewältigung <strong>der</strong><br />

Übers<strong>ch</strong>ussverwertung, die so gen<strong>an</strong>nte<br />

Marktspaltung, wie sie im letzten Jahr einigermassen<br />

funktioniert hatte, ist damit<br />

kaum mehr ein Thema. Einige Org<strong>an</strong>isationen<br />

ziehen die drei Rappen pro Kilo<br />

für die solidaris<strong>ch</strong>e Deklassierung <strong>der</strong><br />

übers<strong>ch</strong>üssigen Mil<strong>ch</strong> zwar no<strong>ch</strong> ein, bis<br />

auf Weiteres aber auf ein Sperrkonto.<br />

Die s<strong>ch</strong>wierige Marktlage für Biomil<strong>ch</strong><br />

ist ni<strong>ch</strong>t neu, seit einigen Jahren<br />

zei<strong>ch</strong>neten si<strong>ch</strong> die heutigen Probleme<br />

ab. Dies führte vorübergehend zu zahlrei<strong>ch</strong>en<br />

Ausstiegen von Biomil<strong>ch</strong>produzenten<br />

aus <strong>der</strong> Knospe. Sie versu<strong>ch</strong>ten,<br />

die Mil<strong>ch</strong> mit Bundesbio o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

Biolabels zu vermarkten. Mit wenig Erfolg.<br />

Trotz allem s<strong>ch</strong>eint die Knospe aber<br />

na<strong>ch</strong> wie vor den besten Rahmen zu bieten:<br />

Na<strong>ch</strong> einem vorübergehenden Anstieg<br />

auf 5 Prozent im Jahr 2003 fiel die<br />

Biomil<strong>ch</strong> ohne Knospe wie<strong>der</strong> auf 2,5<br />

Prozent zurück (M-Bio wird hier zur<br />

Knospe gere<strong>ch</strong>net, weil für diesen K<strong>an</strong>al<br />

die Knospe-Anfor<strong>der</strong>ungen erfüllt sein<br />

müssen).<br />

Neuer Wind im Marketing<br />

Die trüben Marktaussi<strong>ch</strong>ten ver<strong>an</strong>lassten<br />

die Mil<strong>ch</strong>marktrunde und die Fa<strong>ch</strong>kommission<br />

Mil<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Bio Suisse – zwei praktis<strong>ch</strong><br />

identis<strong>ch</strong>e Gremien, zusammengesetzt<br />

aus den se<strong>ch</strong>s Biomil<strong>ch</strong>marktorg<strong>an</strong>isationen<br />

– in die Offensive zu gehen und<br />

dem eigenen Marketing für Knospe mehr<br />

Gewi<strong>ch</strong>t zu geben. Fin<strong>an</strong>ziert werden die<br />

Anstrengungen mit einem Marketingrappen,<br />

den die Biomil<strong>ch</strong>liefer<strong>an</strong>ten entri<strong>ch</strong>ten.<br />

Im verg<strong>an</strong>genen Mil<strong>ch</strong>jahr kamen<br />

auf diese Weise rund 1,4 Millionen<br />

Fr<strong>an</strong>ken zusammen.<br />

Zunä<strong>ch</strong>st setzten die ver<strong>an</strong>twortli<strong>ch</strong>en<br />

Produzentenvertreter auf einen<br />

Kreativprozess, <strong>der</strong> neue Marktideen generieren<br />

sollte. Rückblickend sind si<strong>ch</strong><br />

die Akteure allerdings einig, dass damit


ein Holzweg bes<strong>ch</strong>ritten wurde und die<br />

erwüns<strong>ch</strong>ten Ergebnisse ausblieben.<br />

Seit letztem Herbst wird nun <strong>der</strong><br />

Marketingrappen Erfolg verspre<strong>ch</strong>en<strong>der</strong><br />

eingesetzt, und zwar in <strong>der</strong> Absatzför<strong>der</strong>ung<br />

im Inl<strong>an</strong>d, Produkteverbesserung<br />

und Entwicklung von Innovationen, <strong>der</strong><br />

gezielten Kundenpflege (Neudeuts<strong>ch</strong>:<br />

Key account) sowie <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong><br />

Exportmärkte für Käse.<br />

Käse läuft gut<br />

«Der Export von Biokäse birgt ein sehr<br />

hohes Potenzial», erklärt Pierre Coulin,<br />

Produktm<strong>an</strong>ager Mil<strong>ch</strong> bei Bio<br />

Suisse. S<strong>ch</strong>on allein das Produkt Biokäse<br />

stellt einen Silberstreifen am Biomil<strong>ch</strong>-<br />

Horizont dar; ein wa<strong>ch</strong>sen<strong>der</strong> Anteil Biomil<strong>ch</strong><br />

wird zur Käse verarbeitet, <strong>der</strong> Biomil<strong>ch</strong>beri<strong>ch</strong>t<br />

re<strong>ch</strong>net für das laufende<br />

Jahr mit einem Zuwa<strong>ch</strong>s von fünf Prozent.<br />

Am Inl<strong>an</strong>dmarkt lässt si<strong>ch</strong> Biokäse<br />

gut platzieren, dessen Anteil am gesamten<br />

Käsekonsum erst bei bes<strong>ch</strong>eidenen<br />

drei Prozent liegt. Und au<strong>ch</strong> für den Export<br />

ist die Zeit reif, sagt Coulin: «Die<br />

Biomärkte rund um unser L<strong>an</strong>d, beson<strong>der</strong>s<br />

in Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d, entwickeln si<strong>ch</strong> zurzeit<br />

ras<strong>an</strong>t.»<br />

Für den Export von Biomil<strong>ch</strong>produkten<br />

wurden in den verg<strong>an</strong>genen Jahren<br />

immer wie<strong>der</strong> Anstrengungen unternommen,<br />

wobei die erzielten Mengen relativ<br />

gering waren. Mit einer Vermarktungsplattform<br />

will nun die Bio Suisse<br />

den S<strong>ch</strong>weizer Biokäse in den Fa<strong>ch</strong>h<strong>an</strong>del<br />

und in gepflegte Supermärkte <strong>der</strong> umliegenden<br />

Län<strong>der</strong> bringen, mit S<strong>ch</strong>werpunkt<br />

Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d. Diesem Bestreben<br />

kommt <strong>der</strong> liberalisierte Zutritt zu den<br />

Exportmärkten entgegen; bis Mitte 2007<br />

sollen alle Zolls<strong>ch</strong>r<strong>an</strong>ken abgebaut sein.<br />

Plattform für Käsevermarktung<br />

Seit letzten Herbst wird <strong>an</strong> <strong>der</strong> Exportoffensive<br />

gearbeitet, die im Februar dieses<br />

Jahres in die Pilotphase getreten war.<br />

Fe<strong>der</strong>führend ist die Fa<strong>ch</strong>kommission<br />

Mil<strong>ch</strong>; <strong>der</strong> Biomil<strong>ch</strong>opool und die Prog<strong>an</strong>a<br />

setzen das Projekt in Partners<strong>ch</strong>aft<br />

mit <strong>der</strong> Genossens<strong>ch</strong>aft <strong>der</strong> Wei<strong>ch</strong>- und<br />

Halbhartkäsefabrik<strong>an</strong>ten SGWH als<br />

Marketingorg<strong>an</strong>isation und dem H<strong>an</strong>delsunternehmen<br />

S<strong>ch</strong>wyzer Mil<strong>ch</strong>huus<br />

um. Biokäse aus <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz tritt <strong>an</strong> vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

internationalen Messen auf.<br />

Die ersten Feedbacks seien sehr positiv<br />

gewesen, weiss Roberto Mentil, Biomil<strong>ch</strong>pool-Ges<strong>ch</strong>äftsführer,<br />

es seien bereits<br />

erste Lieferungen abgewickelt worden,<br />

mit weiteren Kunden seien Verh<strong>an</strong>dlungen<br />

am Laufen. Der Marktkenner<br />

Verarbeitete Biomil<strong>ch</strong>produkte<br />

19%<br />

3%<br />

7%<br />

4%<br />

22 %<br />

2%<br />

7%<br />

2%<br />

2%<br />

2%<br />

31 %<br />

33 %<br />

32 %<br />

warnt allerdings davor, Wun<strong>der</strong> zu erwarten:<br />

«M<strong>an</strong> muss si<strong>ch</strong> im Klaren sein,<br />

dass niem<strong>an</strong>d auf S<strong>ch</strong>weizer Bioprodukte<br />

wartet.» Vielmehr gehe es darum, die <strong>an</strong><br />

den Messen geknüpften Kundenkontakte<br />

weiter zu pflegen. «Und das ist eine Menge<br />

Kno<strong>ch</strong>enarbeit.»<br />

Wel<strong>ch</strong>en Umf<strong>an</strong>g die Exporte <strong>der</strong>einst<br />

einnehmen werden, wagt Mentil<br />

ni<strong>ch</strong>t zu prognostizieren. M<strong>an</strong> habe zwar<br />

für das Pilotprojekt <strong>der</strong> Vermarktungsplattform<br />

eine Zielgrösse definiert, diese<br />

werde aber während <strong>der</strong> Aufbauphase<br />

ni<strong>ch</strong>t veröffentli<strong>ch</strong>t.<br />

Am konventionellen Mil<strong>ch</strong>markt<br />

wird seit über 100 Jahren im grossen Stil<br />

exportiert. Was au<strong>ch</strong> sinnvoll ist, denn<br />

die S<strong>ch</strong>weiz mit einer futterbaubetonten<br />

L<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aft und einer <strong>an</strong>gestammten<br />

Käsetradition hat auf den internationalen<br />

Märkten dur<strong>ch</strong>aus etwas zu bieten. Mit<br />

wa<strong>ch</strong>sen<strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> Bioproduktion<br />

liegt es auf <strong>der</strong> H<strong>an</strong>d, dass ein Teil<br />

dieser Exporte dur<strong>ch</strong>aus au<strong>ch</strong> in Bioqualität<br />

abgewickelt werden könnte.<br />

Keine Offensive von Emmi<br />

Auf <strong>der</strong> Prioritätenliste von Emmi steht<br />

<strong>der</strong> Export von Biokäse hingegen ziemli<strong>ch</strong><br />

weit hinten. «Emmi hat zurzeit ni<strong>ch</strong>t<br />

im Sinn, eine Exportoffensive mit Biokäse<br />

zu starten», erklärt Emmi-Pressespre<strong>ch</strong>er<br />

Steph<strong>an</strong> Wehrle auf Anfrage.<br />

Er räumt zwar ein, dass Biokäse in den<br />

Nis<strong>ch</strong>enmärkten im deuts<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>igen<br />

Europa, in Benelux o<strong>der</strong> Sk<strong>an</strong>dinavien<br />

eine Ch<strong>an</strong>ce haben könnte, wenn ein zusätzli<strong>ch</strong>er<br />

Mehrwert damit verbunden<br />

werde. Und wenn die Na<strong>ch</strong>frage stiege,<br />

würde Emmi den Export pushen. Do<strong>ch</strong><br />

allein <strong>der</strong> Absen<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz stelle <strong>an</strong> den<br />

internationalen Märkten einen Mehrwert<br />

für Qualität und Genuss dar, da brau<strong>ch</strong>e<br />

<strong>der</strong> Käse ni<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> biologis<strong>ch</strong><br />

34%<br />

2005<br />

2004<br />

Konsummil<strong>ch</strong><br />

Käse<br />

Butter<br />

Konsumrahm<br />

Jogurt, Quark<br />

Dauermil<strong>ch</strong>waren<br />

Übriges<br />

(Quelle: Treuh<strong>an</strong>dstelle Mil<strong>ch</strong>)<br />

zu sein. Umso wi<strong>ch</strong>tiger also, dass Bio<br />

Suisse im Marketing eine aktive Rolle<br />

übernimmt.<br />

Nebst dem «klassis<strong>ch</strong>en» Export von<br />

S<strong>ch</strong>weizer Biokäse ist die Fa<strong>ch</strong>kommission<br />

Mil<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> <strong>an</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Projekten<br />

dr<strong>an</strong>. Im Export stehen die Märkte in den<br />

USA und Grossbrit<strong>an</strong>nien zur Diskussion,<br />

die eine beson<strong>der</strong>e Zertifizierung<br />

erfor<strong>der</strong>n. 30 S<strong>ch</strong>weizer Betriebe sind<br />

na<strong>ch</strong> den Ri<strong>ch</strong>tlinien <strong>der</strong> Soil Association<br />

zertifiziert und damit bereit für die<br />

Belieferung <strong>der</strong> Briten mit Biomil<strong>ch</strong>produkten.<br />

Neue K<strong>an</strong>äle im Inl<strong>an</strong>d<br />

Aber au<strong>ch</strong> im Inl<strong>an</strong>d su<strong>ch</strong>en die Mil<strong>ch</strong>fa<strong>ch</strong>leute<br />

von Bio Suisse na<strong>ch</strong> neuen Absatzk<strong>an</strong>älen,<br />

namentli<strong>ch</strong> in den Berei<strong>ch</strong>en<br />

Gastronomie und Grosskü<strong>ch</strong>en.<br />

M<strong>an</strong> betritt damit zwar s<strong>ch</strong>wieriges Gelände,<br />

wel<strong>ch</strong>es aber ein grosses Entwicklungspotenzial<br />

hat. Au<strong>ch</strong> die etablierten<br />

Märkte sollen mit Werbung und Innovationen<br />

geför<strong>der</strong>t werden, damit <strong>der</strong> Biomil<strong>ch</strong>absatz<br />

dur<strong>ch</strong>starten k<strong>an</strong>n. Coop<br />

wartet mit einem Halbfettquark aus Biomil<strong>ch</strong><br />

auf und führt die elfte Region mit<br />

eigener Biomil<strong>ch</strong> ein. Ausserdem sollen<br />

L<strong>an</strong>dwirte in den Coop-Filialen die<br />

Konsumierenden mit Degustationen auf<br />

Biomil<strong>ch</strong>produkte aufmerksam ma<strong>ch</strong>en.<br />

Au<strong>ch</strong> das 25-Jahre-Jubiläum <strong>der</strong> Bio<br />

Suisse, das mit Plakaten und Inseraten<br />

begleitet wird, dürfte einen Beitrag zu einer<br />

besser gestimmten Konsumentens<strong>ch</strong>aft<br />

leisten.<br />

Pierre Coulin ist zuversi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>, dass<br />

<strong>der</strong> neue Marketingpl<strong>an</strong> für die Biomil<strong>ch</strong>produkte<br />

aufgehen wird: «Seit letztem<br />

Herbst ist sehr viel gelaufen, und es<br />

errei<strong>ch</strong>ten uns in kurzer Zeit erfreuli<strong>ch</strong><br />

viele positive Signale vom Markt.»<br />

Alfred S<strong>ch</strong>ädeli<br />

<strong>bioaktuell</strong> 5/06 9


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Alle Getreidepreise unverän<strong>der</strong>t<br />

Die Preisverh<strong>an</strong>dlungen für biologis<strong>ch</strong>es Brot- und Futtergetreide zwis<strong>ch</strong>en <strong>der</strong> Bio Suisse Fa<strong>ch</strong>kommission<br />

Ackerkulturen und den Verarbeitern führten aus Si<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> Produzentinnen und Produzenten<br />

zu einem positiven Ergebnis: Alle Preise bleiben für die Ernte 2006 glei<strong>ch</strong> wie im Vorjahr.<br />

Die Preise für Knospe-Brotgetreide<br />

und Knospe-Futtergetreide bleiben<br />

für das Jahr 2006 unverän<strong>der</strong>t. Dies ergaben<br />

die Preisverh<strong>an</strong>dlungen zwis<strong>ch</strong>en<br />

Bio Suisse und Verarbeitern Ende Mai.<br />

Der Inl<strong>an</strong>d<strong>an</strong>teil am Gesamtbedarf sowie<br />

die gesamte Na<strong>ch</strong>frage bleiben konst<strong>an</strong>t.<br />

D<strong>an</strong>k <strong>der</strong> Getreidekoordination<br />

konnten sämtli<strong>ch</strong>e Mühlen mit denselben<br />

inländis<strong>ch</strong>en Getreide<strong>an</strong>teilen versorgt<br />

werden. Es entst<strong>an</strong>den keine unver-<br />

kauften Restmengen wie im Jahr zuvor.<br />

Die Verarbeiterinnen übernehmen in<br />

diesem Getreidejahr, gemessen am Gesamtbedarf<br />

ihrer Betriebe, 30 Prozent Inl<strong>an</strong>d-Weizen,<br />

45 Prozent <strong>an</strong> Inl<strong>an</strong>d-Roggen,<br />

55 Prozent <strong>an</strong> Inl<strong>an</strong>d-Dinkel und 29<br />

Prozent <strong>an</strong> Inl<strong>an</strong>d-Futtergetreide.<br />

Klasse Top ist gefragt<br />

Beim Weizen ist die Klasse Top beson<strong>der</strong>s<br />

gefragt, obwohl es sie im Biogetrei-<br />

Knospe Getreidepreise Bio Suisse 2006<br />

Produkt Ernteri<strong>ch</strong>tpreis Ernteri<strong>ch</strong>tpreis<br />

Produzent 2005, Produzent 2006,<br />

fr<strong>an</strong>ko Sammel- fr<strong>an</strong>ko Sammel-<br />

Brotgetreide<br />

stelle (Fr./100 kg) stelle (Fr./100 kg)<br />

Weizen Klasse I (keine separate Klasse Top) 104.00 104.00<br />

Weizen Klasse II na<strong>ch</strong> Abspra<strong>ch</strong>e<br />

Weizen Biskuit na<strong>ch</strong> Abspra<strong>ch</strong>e<br />

Roggen 92.00 92.00<br />

Dinkel Typ A<br />

Futtergetreide<br />

110.00 110.00<br />

Gerste 75.00 75.00<br />

Hafer 60.00 60.00<br />

Triticale 75.00 75.00<br />

Futterweizen 77.50 77.50<br />

Körnermais 77.50 77.50<br />

Eiweisserbsen 80.00 80.00<br />

Ackerbohnen 71.50 71.50<br />

demarkt eigentli<strong>ch</strong> gar ni<strong>ch</strong>t gibt, da die<br />

Preise für Klasse Top und Klasse I glei<strong>ch</strong><br />

sind. Mit dem Aufkommen <strong>der</strong> Klasse-<br />

I-Sorte Zinal stieg au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Anteil dieser<br />

Sorte auf Biobetrieben. Da Zinal qualitativ<br />

nur <strong>an</strong> sehr guten St<strong>an</strong>dorten und<br />

bei optimaler Nährstoffversorgung zu<br />

überzeugen vermag, besteht die Gefahr<br />

von Qualitätseinbussen, wenn ihr Anteil<br />

zu ho<strong>ch</strong> wird. Bio Suisse empfiehlt<br />

den Knospe-Produzentinnen daher, Zinal<br />

nur <strong>an</strong> vorzügli<strong>ch</strong>en St<strong>an</strong>dorten auszusäen<br />

und <strong>an</strong>sonsten Weizen <strong>der</strong> Qualitätsklasse<br />

Top zu bevorzugen. Bei Roggen<br />

und Dinkel sollen die aktuellen Flä<strong>ch</strong>en<strong>an</strong>teile<br />

gehalten werden.<br />

Umstellbetriebe erhalten au<strong>ch</strong> dieses<br />

Jahr für Weizen, <strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>t als Knospe-<br />

Brotgetreide vermarktet werden k<strong>an</strong>n,<br />

einen Beitrag von Fr. 4.50 pro 100 Kilo<br />

aus dem Umstell-Solidaritätsfonds. Für<br />

Umstell-Futterweizen wird also ein Gesamtpreis<br />

von Fr. 82.– pro 100 Kilo bezahlt<br />

(77.50 + 4.50). Mit dem Geld aus<br />

dem Fonds werden die Umsatzeinbussen<br />

während <strong>der</strong> Umstellung abgefe<strong>der</strong>t.<br />

Den Knospe-Getreideliefer<strong>an</strong>ten werden<br />

dieses Jahr keine Abzüge für den Umstellungsfonds<br />

gema<strong>ch</strong>t.<br />

als/Bio Suisse<br />

Bild: Thomas Steph<strong>an</strong>, BLE<br />

<strong>bioaktuell</strong> 5/06 11


� 25 JAHRE BIO SUISSE<br />

Vom Rayon ins Gewä<strong>ch</strong>shaus<br />

Antonio Lettieri von Coop und Biogemüsebauer M<strong>an</strong>fred Wolf taus<strong>ch</strong>en die Rollen und blicken ein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />

bei <strong>der</strong> Arbeit über die S<strong>ch</strong>ultern. Bald stellen sie fest, dass sie viele gemeinsame Probleme haben.<br />

Dies zeigte si<strong>ch</strong> beson<strong>der</strong>s deutli<strong>ch</strong> in diesem Frühjahr.<br />

12 <strong>bioaktuell</strong> 5/06<br />

So viele Gurken unter einem Da<strong>ch</strong><br />

hat Antonio Lettieri no<strong>ch</strong> nie gesehen,<br />

obwohl er als Rayonleiter Frü<strong>ch</strong>te<br />

und Gemüse in <strong>der</strong> Coop-Verkaufsstelle<br />

Biel Bahnhof tägli<strong>ch</strong> mit Grünkost zu<br />

tun hat. D<strong>an</strong>k des Rollenwe<strong>ch</strong>sels erhält<br />

er Einblick in die Produktion <strong>der</strong> Gemüse,<br />

die er in seinem Rayon verkauft. Und<br />

zwar auf dem Betrieb des Biogemüsebauern<br />

M<strong>an</strong>fred Wolf in Ried bei Kerzers im<br />

Freiburger Seel<strong>an</strong>d. Im 12000 Quadratmeter<br />

grossen Doppelfolien-Gewä<strong>ch</strong>shaus<br />

stehen 20000 Gurkenstauden; jede<br />

davon trägt mehrere halbwü<strong>ch</strong>sige<br />

Frü<strong>ch</strong>te.<br />

Wolf bes<strong>ch</strong>äftigt je na<strong>ch</strong> Saison a<strong>ch</strong>t<br />

bis 22 Personen. Vier Mitarbeiterinnen<br />

sind auf die Gurkenernte spezialisiert.<br />

Wolf wirbt für<br />

«Bio-Fris<strong>ch</strong> aus <strong>der</strong> Region»<br />

Das Gesi<strong>ch</strong>t von M<strong>an</strong>fred Wolf war Antonio Lettieri<br />

ni<strong>ch</strong>t unbek<strong>an</strong>nt. Im Coop Biel Bahnhof und in <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

Verkaufsstellen in <strong>der</strong> Region pr<strong>an</strong>gte sein Porträt<br />

auf dem Gemüse, das von seinem Betrieb kommt,<br />

neben dem Slog<strong>an</strong> «Bio-Fris<strong>ch</strong> aus <strong>der</strong> Region».<br />

«Bio-Fris<strong>ch</strong> aus <strong>der</strong> Region» mit dem Porträt von<br />

M<strong>an</strong>fred Wolf.<br />

Seinen Absatz findet er aber ni<strong>ch</strong>t nur regional, son<strong>der</strong>n<br />

in <strong>der</strong> g<strong>an</strong>zen S<strong>ch</strong>weiz. Wolf produziert einen<br />

Viertel aller Biogurken, die in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz gegessen<br />

werden. Jede zweite Inl<strong>an</strong>d-Biogurke, die Coop in<br />

<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz verkauft, ist auf seinem Hof gewa<strong>ch</strong>sen.<br />

als<br />

Sie pflücken jeden Tag im S<strong>ch</strong>nitt 2000<br />

bis 3000 Stück. Eine Reihe haben sie heute<br />

ausnahmsweise stehen lassen, für den<br />

Coop-Mitarbeiter, <strong>der</strong> si<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong> <strong>an</strong> die<br />

Arbeit ma<strong>ch</strong>t. Do<strong>ch</strong> g<strong>an</strong>z einfa<strong>ch</strong> ist es<br />

ni<strong>ch</strong>t, denn die Biogurken müssen zwis<strong>ch</strong>en<br />

420 und 450 Gramm s<strong>ch</strong>wer sein,<br />

wenn sie in den H<strong>an</strong>del kommen. Na<strong>ch</strong><br />

<strong>an</strong>fängli<strong>ch</strong>em Zögern hat Lettieri das<br />

Sollgewi<strong>ch</strong>t jedo<strong>ch</strong> bald im Gespür.<br />

M<strong>an</strong>fred Wolf hat si<strong>ch</strong> auf wenige<br />

Gemüsearten spezialisiert. Im Gewä<strong>ch</strong>shaus<br />

pfl<strong>an</strong>zt er im frühen Frühjahr und<br />

im Sommer zweimal hinterein<strong>an</strong><strong>der</strong> Gurken,<br />

<strong>an</strong>s<strong>ch</strong>liessend von Herbst bis Frühjahr<br />

Chinakohl o<strong>der</strong> dreimal Nüssler. Auf<br />

den 24 Hektaren Freil<strong>an</strong>d setzt <strong>der</strong> innovative<br />

Biobauer auf Salate: Nüssler, Cicorino<br />

und vor allem Eisberg, von dem er<br />

in <strong>der</strong> Saison wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong> 50000 Setzlinge<br />

pfl<strong>an</strong>zt und pro Jahr 800000 Köpfe<br />

erntet.<br />

Wegen des s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten Wetters diesen<br />

Frühling verzögerte si<strong>ch</strong> die Eisbergernte<br />

um mindestens eine Wo<strong>ch</strong>e,<br />

weshalb erst Mitte Mai damit begonnen<br />

werden konnte. Ni<strong>ch</strong>t nur für Wolf,<br />

au<strong>ch</strong> für Lettieri stellt das kaltnasse Wetter<br />

das Programm auf den Kopf, denn er<br />

muss wegen <strong>der</strong> Inl<strong>an</strong>dengpässe teures<br />

Biogemüse aus dem Ausl<strong>an</strong>d einkaufen.<br />

Dies stellen die beiden Leidensgenossen<br />

bei einer Probeernte auf dem Eisbergfeld<br />

im s<strong>ch</strong>warzen nassen Seel<strong>an</strong>d-Moosboden<br />

fest.<br />

Fris<strong>ch</strong>e ist das A und O<br />

Rollenwe<strong>ch</strong>sel. Biobauer M<strong>an</strong>fred Wolf<br />

wird von Rayonleiter Frü<strong>ch</strong>te und Gemüse<br />

Antonio Lettieri dur<strong>ch</strong> «seine» Coop-<br />

Verkaufsstelle Biel Bahnhof geführt, die<br />

grösste Coop-Filiale in Biel. Im Kühlraum<br />

erklärt er ihm seine Philosophie: Das Gemüse<br />

muss <strong>der</strong> Kunds<strong>ch</strong>aft in einem Topzust<strong>an</strong>d<br />

präsentiert werden.<br />

Eines <strong>der</strong> wi<strong>ch</strong>tigsten Werkzeuge für<br />

Antonio Lettieri ist ein kleines Jap<strong>an</strong>messer,<br />

das er immer bei si<strong>ch</strong> trägt. S<strong>ch</strong>on bei<br />

<strong>der</strong> Gurkenernte im Gewä<strong>ch</strong>shaus kam<br />

es zum Einsatz. Er zeigt dem Bauern, wie<br />

m<strong>an</strong> Fen<strong>ch</strong>el fa<strong>ch</strong>gere<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong>rüstet, damit<br />

er in <strong>der</strong> Auslage gut präsentiert.<br />

Neben <strong>der</strong> Biogemüse-Auslage hat<br />

<strong>der</strong> Rayonleiter einen Aufbau mit Körben<br />

für «Bio-Fris<strong>ch</strong> aus <strong>der</strong> Region»-Gemüse<br />

eingeri<strong>ch</strong>tet. Da werden au<strong>ch</strong> die Gurken<br />

und Salate von M<strong>an</strong>fred Wolf <strong>an</strong>gepriesen.<br />

Bei dieser Gelegenheit zeigt <strong>der</strong><br />

Verkäufer dem Bauern, wie er die Salate<br />

gerne eingepackt hätte: Mit den Storzen<br />

na<strong>ch</strong> unten im Säck<strong>ch</strong>en, denn sonst purzeln<br />

die Köpfe zu lei<strong>ch</strong>t aus <strong>der</strong> Verpackung,<br />

wenn sie von den Kunden gemustert<br />

werden. Lettieri, <strong>der</strong> für die Dekoration<br />

in <strong>der</strong> g<strong>an</strong>zen Verkaufsstelle zuständig<br />

ist, hat sein Rayon voll auf das Thema<br />

«Salat aktuell» ausgeri<strong>ch</strong>tet. An prominenter<br />

Stelle stellt er (konventionelle) Tomaten,<br />

Cherry-Tomaten, Mozzarella und<br />

Salatöl aus. Der Verkauf steige dur<strong>ch</strong> diesen<br />

Aufbau auf das Vier- bis Fünffa<strong>ch</strong>e.<br />

Ebenfalls mit Fris<strong>ch</strong>e hat Lettieris


Bild links: Gurken aufbinden – ein Viertel<br />

aller S<strong>ch</strong>weizer Biogurken kommen von<br />

M<strong>an</strong>fred Wolfs Betrieb in Ried bei Kerzers.<br />

Erfindung einer mobilen Wasserspritze<br />

zu tun. Unter den Spotlampen, wel<strong>ch</strong>e<br />

die Gemüseauslage beleu<strong>ch</strong>ten, k<strong>an</strong>n es<br />

so warm werden, dass die Salate welken.<br />

Vielerorts werden die heiklen Gemüse<br />

mit Wasser aus einem H<strong>an</strong>dsprühgerät<br />

befeu<strong>ch</strong>tet. Do<strong>ch</strong> das helfe zu wenig, ist<br />

<strong>der</strong> Rayonleiter überzeugt. Deshalb entwickelte<br />

er ein gröberes Ges<strong>ch</strong>ütz, das<br />

mehr Wasser und in grösseren Tropfen<br />

verspritzt. Auf einem Wägel<strong>ch</strong>en wird<br />

Bild oben: Bio-Gemüsebauer M<strong>an</strong>fred Wolf.<br />

<strong>der</strong> T<strong>an</strong>k mitgeführt. Mit diesem künstli<strong>ch</strong>en<br />

Morgentau kühlt Wolf das Gemüse<br />

fa<strong>ch</strong>gere<strong>ch</strong>t ab.<br />

Das Rayon Frü<strong>ch</strong>te und Gemüse erbringt<br />

bea<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e 10 bis 12 Prozent des<br />

gesamten Umsatzes des Coop Biel Bahnhof,<br />

davon 15 bis 20 Prozent mit Bioprodukten.<br />

«Diese Zahlen überras<strong>ch</strong>en mi<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t», erklärt M<strong>an</strong>fred Wolf, «Das Rayon<br />

ist wirkli<strong>ch</strong> picobello geführt».<br />

Alfred S<strong>ch</strong>ädeli<br />

Oben: Probeernte auf dem Eisbergfeld. Die nasskalte Witterung verzögerte<br />

den Erntebeginn um mindestens eine Wo<strong>ch</strong>e. Die Qualität ist aber<br />

trotzdem gut. Unten: Rayonleiter Frü<strong>ch</strong>te und Gemüse Coop Biel Bahnhof<br />

Antonio Lettieri.<br />

Rollenwe<strong>ch</strong>sel <strong>der</strong> Magazine<br />

Im Jubiläumsjahr von Bio Suisse unternehmen<br />

au<strong>ch</strong> <strong>bioaktuell</strong> und das Coop Forte Magazin eine<br />

Art Rollenwe<strong>ch</strong>sel. Die beiden Zeits<strong>ch</strong>riften übernehmen<br />

abwe<strong>ch</strong>slungsweise die Ver<strong>an</strong>twortung<br />

für die Reportagen über den Rollenwe<strong>ch</strong>sel von<br />

Bioproduzenten und Coop-Mitarbeitern und stellen<br />

ihre Texte und Bil<strong>der</strong> <strong>an</strong>s<strong>ch</strong>liessend dem Partner zur<br />

Verfügung. Das Coop Forte Magazin ers<strong>ch</strong>eint 6-mal<br />

jährli<strong>ch</strong> und errei<strong>ch</strong>t mit einer Auflage von 60000<br />

Exemplaren (<strong>bioaktuell</strong> 10000) alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sowie die Pensionierten <strong>der</strong> Coop-<br />

Gruppe.<br />

Oben: Antonio Lettieri erklärt M<strong>an</strong>fred Wolf, wie die Salate besser<br />

eingepackt werden könnten. Unten: Antonio Lettieri, Stef<strong>an</strong>ie Müller,<br />

Vorarbeiterin auf dem Gemüsebetrieb, M<strong>an</strong>fred Wolf.<br />

Bil<strong>der</strong>: Fr<strong>an</strong>çois Gribi<br />

<strong>bioaktuell</strong> 5/06 13


Bil<strong>der</strong>: Alfred S<strong>ch</strong>ädeli<br />

� HANDEL<br />

14 <strong>bioaktuell</strong> 5/06<br />

Partner tagen in Seon<br />

Zum vierten Mal führten die Bio Partner Ende April in Seon ihre<br />

Hausmesse mit Rahmenprogramm dur<strong>ch</strong>. Die Ver<strong>an</strong>staltung wird<br />

zusehends zur Fa<strong>ch</strong>messe für den Bioh<strong>an</strong>del in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz.<br />

Die Partnertage des Biogrosshändlers Bio<br />

Partner haben si<strong>ch</strong> in wenigen Jahren zu<br />

einem wi<strong>ch</strong>tigen Event im Biofa<strong>ch</strong>h<strong>an</strong>del<br />

emporges<strong>ch</strong>wungen. Die zweitägige Ver<strong>an</strong>staltung<br />

am letzten April-Wo<strong>ch</strong>enende<br />

zog 700 Besu<strong>ch</strong>erinnen und Besu<strong>ch</strong>er<br />

na<strong>ch</strong> Seon AG.<br />

In einem Festzelt stellten 70 Liefer<strong>an</strong>ten<br />

<strong>der</strong> Biopartner aus se<strong>ch</strong>s Län<strong>der</strong>n ihre<br />

neusten Produkte aus, <strong>an</strong> vielen Ständen<br />

boten die Aussteller ihre Produkte<br />

zum Degustieren <strong>an</strong> und diskutierten mit<br />

dem Publikum ihre Ges<strong>ch</strong>äftsphilosophie.<br />

Unter den Gästen waren nebst Biobäuerinnen,<br />

allgemein interessierten Besu<strong>ch</strong>ern<br />

und Familien aus <strong>der</strong> Region vor<br />

allem au<strong>ch</strong> zahlrei<strong>ch</strong>e Fa<strong>ch</strong>leute aus dem<br />

Bioh<strong>an</strong>del vertreten, die si<strong>ch</strong> über neue<br />

Produkte und Trends aus erster H<strong>an</strong>d informieren<br />

wollten.<br />

Die Ausstellung und das Rahmenprogramm<br />

mit kulinaris<strong>ch</strong>en und musikalis<strong>ch</strong>en<br />

Leckerbissen f<strong>an</strong>den grossen<br />

Ankl<strong>an</strong>g. Am Sonntagmorgen f<strong>an</strong>d erstmals<br />

in diesem Rahmen eine Podiumsdiskussion<br />

statt, auf <strong>der</strong> Tagesordnung<br />

st<strong>an</strong>d das Thema «Zukunftsperspektiven<br />

biologis<strong>ch</strong>er Produkte im Detailh<strong>an</strong>del».<br />

Die Ver<strong>an</strong>stalter wurden von einem<br />

so grossen Interesse überras<strong>ch</strong>t, dass die<br />

Sitzplätze für die 150 Zuhörerinnen und<br />

Zuhörer ni<strong>ch</strong>t ausrei<strong>ch</strong>ten. als<br />

Liefer<strong>an</strong>ten <strong>der</strong> Bio Partner präsentieren ihre Produkte (von oben links): Das tibetis<strong>ch</strong>e Grundnahrungsmittel Tsampa aus Gerste von<br />

Sonam’s, Getreideprodukte <strong>der</strong> Steiner Mühle, Käse <strong>der</strong> Sennerei Ba<strong>ch</strong>tel, südländis<strong>ch</strong>e Spezialitäten von Salamita, Dauerfleis<strong>ch</strong>waren<br />

von Fidelio und Fru<strong>ch</strong>tgetränke vom Traktor-Team.


Neue Biofarm-Strukturen<br />

lösen Erosion aus<br />

Die Biofarm Genossens<strong>ch</strong>aft kommt ni<strong>ch</strong>t zur Ruhe. Innert einem Jahr quittierten drei bäuerli<strong>ch</strong>e<br />

Vorst<strong>an</strong>dsmitglie<strong>der</strong> ihren Dienst, die Präsidentin wurde mit einem s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten Resultat gewählt<br />

und im Mai kündigten die beiden Mitarbeiter Klaus Steiner und H<strong>an</strong>s Ruedi S<strong>ch</strong>mutz. Vorst<strong>an</strong>d,<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsleitung und die neuen Strukturen sind in <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Genossens<strong>ch</strong>aft umstritten. 120<br />

Mitglie<strong>der</strong> verl<strong>an</strong>gen eine ausserordentli<strong>ch</strong>e GV.<br />

Na<strong>ch</strong>dem im verg<strong>an</strong>genen Jahr mit<br />

H<strong>an</strong>sjörg S<strong>ch</strong>neebeli und Präsident<br />

Rom<strong>an</strong> Abt zwei Vorst<strong>an</strong>dsmitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Biofarm fristlos zurückgetreten<br />

sind, haben nun au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> zwei l<strong>an</strong>gjährige<br />

Mitarbeiter, H<strong>an</strong>s-Ruedi S<strong>ch</strong>mutz<br />

und Niklaus Steiner, gekündigt. Diese<br />

Kündigungen folgten auf eine Überarbeitung<br />

<strong>der</strong> Strukturen dur<strong>ch</strong> den Vorst<strong>an</strong>d,<br />

die dem Ges<strong>ch</strong>äftsführer Markus<br />

Joh<strong>an</strong>n mehr Kompetenzen in <strong>der</strong> Ges<strong>ch</strong>äftsleitung<br />

zugesteht. Aber au<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>enmens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e<br />

Probleme spielten eine<br />

wi<strong>ch</strong>tige Rolle.<br />

Die Differenzen in Kleindietwil<br />

wurden au<strong>ch</strong> von den Genossens<strong>ch</strong>aftern<br />

wahrgenommen.<br />

Auf Initiative <strong>der</strong> beiden zurückgetretenen<br />

Vorst<strong>an</strong>dsmitglie<strong>der</strong><br />

Abt und S<strong>ch</strong>neebeli sowie des Biofarm-Grün<strong>der</strong>s<br />

und l<strong>an</strong>gjährigen<br />

Präsidenten und Ges<strong>ch</strong>äftsführers<br />

Werner S<strong>ch</strong>eidegger wurde<br />

eine Unters<strong>ch</strong>riftensammlung<br />

bei den gut 600 Biofarm-Mitglie<strong>der</strong>n<br />

<strong>an</strong>gestrengt. Innert einer Wo<strong>ch</strong>e<br />

zei<strong>ch</strong>neten 120 Genossens<strong>ch</strong>aff<br />

terinnen und Genossens<strong>ch</strong>after<br />

die For<strong>der</strong>ung na<strong>ch</strong> einer ausserordentli<strong>ch</strong>en<br />

Generalversammlung, wie<br />

sie die Statuten zusi<strong>ch</strong>ern und die diesen<br />

Sommer stattfinden sollte. Trakt<strong>an</strong>diert<br />

werden Neuwahlen des Vorst<strong>an</strong>ds sein.<br />

Damit steht au<strong>ch</strong> die eingeleitete strategis<strong>ch</strong>e<br />

Neuausri<strong>ch</strong>tung <strong>der</strong> Biofarm zur<br />

Diskussion. Das GV-Verdikt bereits vorweggenommen<br />

hat Vorst<strong>an</strong>dsmitglied<br />

Christoph Meili, <strong>der</strong> na<strong>ch</strong> den neusten<br />

Kündigungen aus Protest demissionierte.<br />

Am Anf<strong>an</strong>g st<strong>an</strong>d die Fusion<br />

Seit die Biofarm letzten Sommer die Kooperations-<br />

o<strong>der</strong> Fusionsverh<strong>an</strong>dlungen<br />

mit <strong>der</strong> Via Verde AG abgebro<strong>ch</strong>en hatte,<br />

kam die Genossens<strong>ch</strong>aft ni<strong>ch</strong>t mehr<br />

zur Ruhe. Zu den Argumenten gehörte<br />

damals die Befür<strong>ch</strong>tung, die Identität als<br />

bäuerli<strong>ch</strong>e Org<strong>an</strong>isation könnte in Frage<br />

gestellt sein. Dieser Verlust droht offenbar<br />

ni<strong>ch</strong>t weniger mit den neuen Strukturen<br />

und dem neuen Org<strong>an</strong>igramm.<br />

Na<strong>ch</strong> dem Auszug <strong>der</strong> beiden Vorst<strong>an</strong>dsmitglie<strong>der</strong><br />

Abt und S<strong>ch</strong>neebeli<br />

wurden die Biofarm-Strukturen unter<br />

<strong>der</strong> Führung <strong>der</strong> Interimspräsidentin<br />

Edith Burri grundlegend umgestaltet. Im<br />

Jahresberi<strong>ch</strong>t wird festgehalten, die Biofarm<br />

sei jetzt ein erfolgsorientiertes Unternehmen<br />

und keine Pionierorg<strong>an</strong>isation<br />

mehr. Folgeri<strong>ch</strong>tig wurden die strategis<strong>ch</strong>e<br />

Ebene des Vorst<strong>an</strong>ds und die operative<br />

<strong>der</strong> Ges<strong>ch</strong>äftsführung entflo<strong>ch</strong>ten.<br />

Die Umsetzung sol<strong>ch</strong>er org<strong>an</strong>isatoris<strong>ch</strong>er<br />

Verän<strong>der</strong>ungen setzt allerdings<br />

viel Feingefühl und Takt und allenfalls<br />

viel Zeit voraus. Nur wer Verluste ni<strong>ch</strong>t<br />

für<strong>ch</strong>tet, wird sol<strong>ch</strong>e Verän<strong>der</strong>ungen<br />

s<strong>ch</strong>nell dur<strong>ch</strong>ziehen. Zeit brau<strong>ch</strong>t es vor<br />

allem d<strong>an</strong>n, wenn es darum geht, ni<strong>ch</strong>t<br />

nur mehr Rationalität in die Org<strong>an</strong>isation<br />

zu bringen, son<strong>der</strong>n au<strong>ch</strong> eine Kultur<br />

zu bewahren und engagierte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter bei <strong>der</strong> St<strong>an</strong>ge zu<br />

halten.<br />

Nun spra<strong>ch</strong> eine Vot<strong>an</strong>tin <strong>an</strong> <strong>der</strong> Generalversammlung<br />

vom 21. April <strong>der</strong><br />

für das Präsidentenamt k<strong>an</strong>didierenden<br />

Edith Burri genau dieses «Gs<strong>ch</strong>püri» ab.<br />

Edith Burri wurde denn au<strong>ch</strong> – wenig<br />

überzeugend – mit einer Min<strong>der</strong>heit <strong>der</strong><br />

<strong>an</strong>wesenden Stimmen gewählt.<br />

In gewa<strong>ch</strong>senen Org<strong>an</strong>isationsstrukturen<br />

ist oft genügend Platz für vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Funktionen und Rollen. Na<strong>ch</strong> einer<br />

Umorg<strong>an</strong>isation sehen si<strong>ch</strong> Mitarbeiter<br />

plötzli<strong>ch</strong> eingeordnet o<strong>der</strong> unterstellt,<br />

hergebra<strong>ch</strong>ter Mitwirkungsmögli<strong>ch</strong>keiten<br />

beraubt und in ihrem Rollenverständnis<br />

irritiert. Abgänge sind eine<br />

«natürli<strong>ch</strong>e» Folge.<br />

Zwei Z Aushänges<strong>ch</strong>il<strong>der</strong> gehen<br />

Es gibt si<strong>ch</strong>er genügend junge Agronomen,<br />

die si<strong>ch</strong> gerne um die freiwerdenden<br />

Stellen bewerben werden. Die<br />

Biofarm hat allerdings ni<strong>ch</strong>t irgendwel<strong>ch</strong>eBeratungsfunktionäre<br />

verloren, son<strong>der</strong>n Aushänges<strong>ch</strong>il<strong>der</strong>.<br />

M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n sogar vermuten,<br />

dass gerade Niklaus Steiner für<br />

viele no<strong>ch</strong> ausgespro<strong>ch</strong>ener zum<br />

Bild <strong>der</strong> Biofarm gehört als ihr Ges<strong>ch</strong>äftsführer.<br />

Immer wie<strong>der</strong> wurde<br />

er in <strong>der</strong> Haus- und Kundenzeitung<br />

und in Inseraten in Wort<br />

und Bild als <strong>der</strong>jenige dargestellt,<br />

<strong>der</strong> si<strong>ch</strong> um die Probleme <strong>der</strong> Bauern<br />

und um die Entwicklung neuer<br />

Anbauprojekte kümmert. Klaus<br />

Steiner und H<strong>an</strong>s Ruedi S<strong>ch</strong>mutz<br />

betreuten Aufgabenberei<strong>ch</strong>e, mit denen<br />

si<strong>ch</strong> die Biofarm als Bio<strong>an</strong>bauorg<strong>an</strong>isation<br />

profiliert und si<strong>ch</strong> gegen das simple<br />

Händlerimage abgrenzt.<br />

Wenn m<strong>an</strong> davon ausgehen könnte,<br />

dass die Biofarm ein neues Leitbild hat,<br />

dass somit das Ziel einige Verluste re<strong>ch</strong>tfertigen<br />

würde, d<strong>an</strong>n würden sol<strong>ch</strong>e<br />

Kündigungen zwar Bedauern, aber ni<strong>ch</strong>t<br />

Beunruhigung auslösen. Es s<strong>ch</strong>eint allerdings,<br />

dass die Biofarm dur<strong>ch</strong>aus weiterhin<br />

bei ihrem bisherigen Leitbild bleiben<br />

mö<strong>ch</strong>te. Sie hat si<strong>ch</strong> «nur» einen neuen<br />

Org<strong>an</strong>isations- und Führungsstil zugelegt.<br />

Fatal wäre, wenn si<strong>ch</strong> herausstellte,<br />

dass dieser Stil dem Leitbild und dem<br />

Image S<strong>ch</strong>aden zufügt.<br />

Matthias Wiesm<strong>an</strong>n, bionetz.<strong>ch</strong>; Alfred S<strong>ch</strong>ädeli<br />

<strong>bioaktuell</strong> 5/06 15


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Frage: I<strong>ch</strong> besitze 25 Mil<strong>ch</strong>kühe und<br />

halte diese in einem Anbindestall.<br />

Nun ma<strong>ch</strong>e i<strong>ch</strong> mir Ged<strong>an</strong>ken, wie es<br />

auf meinem Betrieb weitergehen soll<br />

bezügli<strong>ch</strong> Mil<strong>ch</strong>produktion. Gemäss<br />

Ri<strong>ch</strong>tlinien wird die Anbindehaltung<br />

ab 2010 für grössere Betriebe ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr zulässig sein. Ab wel<strong>ch</strong>er<br />

Anzahl Kühe gilt ein Betrieb no<strong>ch</strong> als<br />

Kleinbetrieb? Mein Stall ist no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

alt. I<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te frühzeitig wissen, ob<br />

i<strong>ch</strong> ab 2010 meine Kühe in einem<br />

Laufstall halten muss.<br />

Antwort: Lei<strong>der</strong> wurde immer<br />

no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t definiert, bis zu wel<strong>ch</strong>er<br />

Grösse ein Betrieb no<strong>ch</strong> als Kleinbetrieb<br />

gilt. Das Bundesamt für L<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aft<br />

(BLW) wartet, bis die Behörden in <strong>der</strong><br />

EU ents<strong>ch</strong>eiden, wo die Grenze zwis<strong>ch</strong>en<br />

Klein- und Grossbetrieb gelegt wird. Das<br />

BLW wird hö<strong>ch</strong>stwahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> die<br />

Regelung <strong>der</strong> EU übernehmen. Die Bio<br />

Suisse Markenkommission Anbau (MKA)<br />

setzt si<strong>ch</strong> beim BLW dafür ein, dass die<br />

Grenze zwis<strong>ch</strong>en Klein- und Grossbe-<br />

RATGEBER �<br />

Laufstall ab 10 und jodfrei ab 07<br />

Ab 2010 gilt für grössere Biobetriebe die Laufstallpfli<strong>ch</strong>t im Mil<strong>ch</strong>viehstall, nur weiss no<strong>ch</strong> niem<strong>an</strong>d, ab<br />

wel<strong>ch</strong>er Tierzahl ein Betrieb als gross betra<strong>ch</strong>tet wird. Ab 2007 wird gemäss Hilfsstoffliste nur no<strong>ch</strong> jodfreies<br />

Viehsalz zugelassen sein.<br />

Was ist ges<strong>ch</strong>ehen? Von Weinbauern<br />

dazu <strong>an</strong>geregt, hat bio.inspecta das<br />

Gesprä<strong>ch</strong> mit den in <strong>der</strong> eidgenössis<strong>ch</strong>en<br />

Kellerkontrolle involvierten Inst<strong>an</strong>zen gesu<strong>ch</strong>t,<br />

mit dem Ziel, Doppelspurigkeiten<br />

zwis<strong>ch</strong>en eidgenössis<strong>ch</strong>er und Knospe-<br />

Kellerkontrolle zu beseitigen und damit<br />

Kosten zu senken. Von den <strong>an</strong>gespro<strong>ch</strong>enen<br />

Org<strong>an</strong>isationen nahm die Eidgenössis<strong>ch</strong>e<br />

Weinh<strong>an</strong>delskommission<br />

(EWK) den Ball auf, während OIC (Org<strong>an</strong>isme<br />

Interc<strong>an</strong>tonal de Certification)<br />

laut bio.inspecta <strong>an</strong> einer sol<strong>ch</strong>en Zusammenarbeit<br />

ni<strong>ch</strong>t interessiert war.<br />

Das Resultat: Nun wird die Sortenkarte<br />

EWK von bio.inspecta als Warenfluss-<br />

trieb mögli<strong>ch</strong>st ho<strong>ch</strong> <strong>an</strong>gesetzt wird. Der<br />

MKA ist es ein Anliegen, dass mögli<strong>ch</strong>st<br />

wenige Betriebe wegen dieser Regelung<br />

kurzfristig in einen Laufstallumbau investieren<br />

müssen. Betriebe, die einen<br />

Um- o<strong>der</strong> Neubau pl<strong>an</strong>en, müssen selbstverständli<strong>ch</strong><br />

einen Laufstall bauen. Dies<br />

ist in den Ri<strong>ch</strong>tlinien festgehalten. Sobald<br />

wir mehr wissen, werden wir über <strong>bioaktuell</strong><br />

informieren.<br />

Jod im Viehsalz<br />

Frage: Warum ist Viehsalz mit<br />

Jodzusatz für Knospe-Betriebe immer<br />

no<strong>ch</strong> zugelassen? Brau<strong>ch</strong>en<br />

die Kühe wirkli<strong>ch</strong> eine zusätzli<strong>ch</strong>e<br />

Joddosierung über das Viehsalz?<br />

Das Jod kumuliert si<strong>ch</strong> d<strong>an</strong>n in<br />

den Mil<strong>ch</strong>produkten und gel<strong>an</strong>gt<br />

so ebenfalls in die mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e<br />

Ernährung. Von mir aus gesehen<br />

sollte für Biotiere nur die nötige<br />

Grundversorgung mit Mineralstoffen<br />

gesi<strong>ch</strong>ert werden. Es ma<strong>ch</strong>t keinen<br />

Sinn, Kühen Mineralstoffe im<br />

Übermass über Viehsalz zu verabrei<strong>ch</strong>en.<br />

Antwort: Das Jod im Viehsalz ist<br />

für die Grundversorgung einer Kuh<br />

ni<strong>ch</strong>t nötig. In allen <strong>an</strong><strong>der</strong>en zugelassenen<br />

Mineralstoffmis<strong>ch</strong>ungen ist bereits<br />

die nötige Menge Jod für die Grundversorgung<br />

enthalten. Bio Suisse ist klar <strong>der</strong><br />

Meinung, dass nur die Grundversorgung<br />

<strong>an</strong> Jod gedeckt werden soll. Es ist ni<strong>ch</strong>t<br />

sinnvoll, Jod im Überfluss zu verfüttern.<br />

Deshalb hat Bio Suisse au<strong>ch</strong> die Hö<strong>ch</strong>stgehalte<br />

für Jod in Futtermitteln festgelegt<br />

und prüft die Hilfsstoffknospe-Futter und<br />

Mineralstoffe. Bis jetzt war das jodhaltige<br />

Viehsalz no<strong>ch</strong> erlaubt, weil die Markenkommission<br />

Anbau (MKA) si<strong>ch</strong>er gehen<br />

wollte, dass Viehsalz ohne Jodzusatz<br />

am Markt in ausrei<strong>ch</strong>en<strong>der</strong> Menge verfügbar<br />

ist und regional bezogen werden<br />

k<strong>an</strong>n. Die Abklärungen haben nun ergeben,<br />

dass dies <strong>der</strong> Fall ist. Einzelne L<strong>an</strong>dis<br />

haben Viehsalz ohne Jodzusatz bereits<br />

in ihrem Sortiment o<strong>der</strong> es k<strong>an</strong>n bestellt<br />

werden. Im laufenden Jahr ist das jodhaltige<br />

Viehsalz no<strong>ch</strong> auf <strong>der</strong> Hilfsstoffliste<br />

gelistet. Ab 2007 darf nur no<strong>ch</strong> jodfreies<br />

Viehsalz gekauft werden.<br />

Beatrice Moser, Bio Suisse<br />

EWK-Sortenkarte erregt Anstoss<br />

Das Warenflussdokument «EWK-Sortenkarte» – von bio.inspecta dem Auss<strong>an</strong>d zur Kellerkontrolle<br />

2006 beigelegt – hat bei Winzern in <strong>der</strong> Wests<strong>ch</strong>weiz für Unmut und Ärger gesorgt, bis hin zu empörten<br />

S<strong>ch</strong>reiben <strong>an</strong> Bio Suisse.<br />

dokument akzeptiert und dient glei<strong>ch</strong>zeitig<br />

den von <strong>der</strong> EWK inspizierten Betrieben<br />

zur eidgenössis<strong>ch</strong>en Kellerkontrolle.<br />

Im Begleits<strong>ch</strong>reiben zur Kellerkontrolle<br />

hat bio.inspecta ausdrückli<strong>ch</strong> darauf<br />

hingewiesen, dass die Verwendung <strong>der</strong><br />

EWK-Sortenkarte ni<strong>ch</strong>t obligatoris<strong>ch</strong> ist,<br />

und dass bio.inspecta au<strong>ch</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e Warenflussaufzei<strong>ch</strong>nungen<br />

(z.B. eben <strong>der</strong><br />

OIC) akzeptieren würde<br />

Wie weiter? Von <strong>der</strong> Reaktion <strong>der</strong><br />

Weinbauern überras<strong>ch</strong>t, hat bio.inspecta<br />

bes<strong>ch</strong>lossen, dem Auss<strong>an</strong>d für 2007 kein<br />

vorgedrucktes Warenflussdokument beizulegen.<br />

Die Betriebsleiter werden aufgefor<strong>der</strong>t,<br />

si<strong>ch</strong> die benötigten Vorlagen via<br />

Internet (Homepages bio.inspecta und<br />

OIC) zu vers<strong>ch</strong>affen. Glei<strong>ch</strong> l<strong>an</strong>ge Spiesse<br />

für alle.<br />

Das heisse Problem allerdings, das<br />

die Weinbauern wirkli<strong>ch</strong> brennt, bleibt<br />

weiterhin bestehen: doppelte Kontrollen<br />

glei<strong>ch</strong> doppelte Kosten. Hier bringt unseres<br />

Era<strong>ch</strong>tens nur Vereinheitli<strong>ch</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Kontrollen auf Bundesebene Abhilfe<br />

mit einem für die g<strong>an</strong>ze S<strong>ch</strong>weiz gültigen<br />

Pfli<strong>ch</strong>tenheft und tr<strong>an</strong>sparentem<br />

Angebot von <strong>Seite</strong>n <strong>der</strong> Kontrollen <strong>an</strong>bietenden<br />

Firmen. Der Weg dorthin ist<br />

allerdings no<strong>ch</strong> l<strong>an</strong>g.<br />

Rolf Kaufm<strong>an</strong>n<br />

Präsident Bio Suisse Fa<strong>ch</strong>kommission Biovin<br />

<strong>bioaktuell</strong> 5/06 17


Bestelltalon<br />

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erwerbslos. I<strong>ch</strong> lege die Kopie<br />

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Sylv<strong>an</strong>e Burgos, Te<strong>ch</strong>nikerin,<br />

1400 Yverdon-les-Bains<br />

�1 Warum kaufen Sie Bioprodukte?<br />

Vor allem wegen meines Geru<strong>ch</strong>s- und<br />

meines Ges<strong>ch</strong>mackssinns, die sehr fein<br />

sind. Wenn i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>tbiologis<strong>ch</strong>e Nahrungsmittel<br />

esse, kommt es vor, dass i<strong>ch</strong><br />

<strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>e Stoffe herausspüre. I<strong>ch</strong> kaufe<br />

also Bio wegen des Ges<strong>ch</strong>macks, d<strong>an</strong>n<br />

aber au<strong>ch</strong> zur Erhaltung <strong>der</strong> Gesundheit,<br />

das war vor allem wi<strong>ch</strong>tig für meine Kin<strong>der</strong>,<br />

und s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> als Beitrag zum Natur-<br />

und Umwelts<strong>ch</strong>utz – wir sollten do<strong>ch</strong><br />

darauf a<strong>ch</strong>ten, dass wir künftigen Generationen<br />

einen Pl<strong>an</strong>eten hinterlassen, auf<br />

dem sie leben können.<br />

�2 Wel<strong>ch</strong>e Produkte kaufen Sie<br />

immer in Bioqualität, wel<strong>ch</strong>e nie?<br />

Alles, was i<strong>ch</strong> Bio kaufen k<strong>an</strong>n, kaufe i<strong>ch</strong><br />

Bio, Frü<strong>ch</strong>te, Gemüse und Eier immer,<br />

eigentli<strong>ch</strong> alle Nahrungsmittel, wenn es<br />

mögli<strong>ch</strong> ist. Au<strong>ch</strong> die Getränke, Bier, Kaffee,<br />

Wein … und es ist s<strong>ch</strong>on l<strong>an</strong>ge her,<br />

dass wir diese Wahl getroffen haben. Die<br />

eine o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e ni<strong>ch</strong>tbiologis<strong>ch</strong>e Leckerei<br />

zwis<strong>ch</strong>endur<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>mähen wir natürli<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t!<br />

�3 Wie ho<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ätzen Sie den Anteil<br />

<strong>der</strong> Bioprodukte in Ihrem Haushalt?<br />

Bei den Nahrungsmitteln dürfte das zwis<strong>ch</strong>en<br />

75 und 85 Prozent liegen. Käse,<br />

Fleis<strong>ch</strong> und Fis<strong>ch</strong> sind ni<strong>ch</strong>t immer Bio,<br />

das Mineralwasser ist es natürli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

… Für den Haushalt nehme i<strong>ch</strong> immer<br />

die ökologis<strong>ch</strong>en Produkte von Ecover<br />

o<strong>der</strong> Held: Da sind zumindest keine problematis<strong>ch</strong>en<br />

Zusatzstoffe drin.<br />

�4 Wo kaufen Sie Ihre Lebensmittel<br />

in <strong>der</strong> Regel ein?<br />

Vor allem hier auf dem Markt von Yverdon;<br />

i<strong>ch</strong> bin wirkli<strong>ch</strong> froh, dass es hier<br />

diesen Biost<strong>an</strong>d gibt! Ansonsten kaufe<br />

i<strong>ch</strong> in den kleineren Fa<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>äften ein,<br />

zum Beispiel beim Fis<strong>ch</strong>händler. In den<br />

Supermärkten kaufe i<strong>ch</strong> fast ni<strong>ch</strong>ts – nur<br />

Biomil<strong>ch</strong> und bestimmte Arten von Biofleis<strong>ch</strong>.<br />

KONSUM �<br />

Sylv<strong>an</strong>e Burgos, 61 Jahre, ursprüngli<strong>ch</strong> Fotografin, arbeitet heute als Te<strong>ch</strong>nikerin für meteorologis<strong>ch</strong>e<br />

Messapparate. Sie ist verheiratet und Mutter zweier erwa<strong>ch</strong>sener Kin<strong>der</strong>. Sie liebt natürli<strong>ch</strong>e und naturbelassene<br />

Produkte.<br />

�5 Finden Sie Bioprodukte zu teuer?<br />

Nein. Gewisse Produkte sind ni<strong>ch</strong>t für alle<br />

ers<strong>ch</strong>wingli<strong>ch</strong>, das stimmt. Aber au<strong>ch</strong><br />

wenn m<strong>an</strong> weiss, dass es teurer ist, das ist<br />

in Ordnung, diese Preise sind gere<strong>ch</strong>tfertigt<br />

– sol<strong>an</strong>ge die Qualität entspre<strong>ch</strong>end<br />

ho<strong>ch</strong> ist.<br />

�6 Was halten Sie von den<br />

Billiglinien <strong>der</strong> Grossverteiler?<br />

Davon halte i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t viel, das heisst i<strong>ch</strong><br />

bes<strong>ch</strong>äftige mi<strong>ch</strong> gar ni<strong>ch</strong>t damit. I<strong>ch</strong><br />

misstraue <strong>der</strong> Qualität dieser Produkte,<br />

obwohl i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t weiss, ob i<strong>ch</strong> damit<br />

Re<strong>ch</strong>t habe.<br />

�7 A<strong>ch</strong>ten Sie auf die Herkunft<br />

<strong>der</strong> Produkte?<br />

Ja, i<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>aue immer, wo die Produkte<br />

herkommen. I<strong>ch</strong> habe ni<strong>ch</strong>ts gegen Erzeugnisse<br />

aus dem Ausl<strong>an</strong>d, aber wenn<br />

i<strong>ch</strong> die Wahl habe, bevorzuge i<strong>ch</strong> lokale<br />

Produkte. Wegen <strong>der</strong> Fris<strong>ch</strong>e, wegen<br />

<strong>der</strong> ökologis<strong>ch</strong>en Probleme, die mit dem<br />

Tr<strong>an</strong>sport verbunden sind, und au<strong>ch</strong> zur<br />

Unterstützung <strong>der</strong> lokalen Wirts<strong>ch</strong>aft.<br />

�8 Wel<strong>ch</strong>e Bedeutung haben für Sie<br />

Biolabels, zum Beispiel die Knospe?<br />

Die sind wi<strong>ch</strong>tig, sie bedeuten eine Gar<strong>an</strong>tie<br />

für die Wahrhaftigkeit und das<br />

Einhalten von strikten und gut ver<strong>an</strong>kerten<br />

Regeln. Produkte mit diesen Labels<br />

wählen ma<strong>ch</strong>t es mögli<strong>ch</strong>, aktiv jene<br />

zu unterstützen, die diesen Aufw<strong>an</strong>d auf<br />

si<strong>ch</strong> nehmen, hier und <strong>an</strong><strong>der</strong>swo.<br />

�9 Erinnern Sie si<strong>ch</strong> <strong>an</strong> ein<br />

S<strong>ch</strong>lüsselerlebnis, wel<strong>ch</strong>es Sie zur<br />

Biokonsumentin ma<strong>ch</strong>te?<br />

Das ist g<strong>an</strong>z unmerkli<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>ehen. Meine<br />

Mutter legte grossen Wert auf die Fris<strong>ch</strong>e<br />

<strong>der</strong> Produkte. Wir hatten au<strong>ch</strong> einen<br />

Gemüsegarten. Bio zu wählen ist so<br />

gesehen <strong>der</strong> Versu<strong>ch</strong>, diese Ges<strong>ch</strong>macksri<strong>ch</strong>tungen<br />

wie<strong>der</strong>zufinden, diese Fris<strong>ch</strong>e<br />

und das Erlebnis, etwas zu essen, was<br />

no<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong> lebendig ist. I<strong>ch</strong> hatte au<strong>ch</strong>,<br />

als i<strong>ch</strong> gegen dreissig ging, eine kleine gesundheitli<strong>ch</strong>e<br />

Störung, die mi<strong>ch</strong> in die-<br />

Bild: M<strong>an</strong>uel Perret<br />

Sylv<strong>an</strong>e Burgos vor dem St<strong>an</strong>d von<br />

Dominique Delay, Knospe-Produzent, auf<br />

dem Markt von Yverdon.<br />

ser Wahl bestätigt und bestärkt hat. Es ist<br />

au<strong>ch</strong> eine Frage Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>ts mit si<strong>ch</strong><br />

selbst und des Respekts gegenüber dem<br />

Pl<strong>an</strong>eten.<br />

�10 Was halten Sie von den Biobäuerinnen<br />

und Biobauern? Dur<strong>ch</strong> wel<strong>ch</strong>e<br />

Eigens<strong>ch</strong>aften fallen sie auf?<br />

Zuerst einmal finde i<strong>ch</strong>, dass sie mutig<br />

sind. I<strong>ch</strong> würde sie gerne besser kennen<br />

lernen; i<strong>ch</strong> wäre froh, wenn sie mehr in<br />

<strong>der</strong> Öffentli<strong>ch</strong>keit auftreten würden, obwohl<br />

i<strong>ch</strong> weiss, dass das viel Aufw<strong>an</strong>d bedeutet.<br />

I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ätze sie sehr, denn ihr Engagement<br />

ist seriös, g<strong>an</strong>zheitli<strong>ch</strong>, sie folgen<br />

einem bewusst gewählten eigenen<br />

Weg. I<strong>ch</strong> bin ihnen wirkli<strong>ch</strong> sehr d<strong>an</strong>kbar,<br />

dass es sie gibt und dass sie tun, was<br />

sie tun.<br />

Interview: M<strong>an</strong>uel Perret<br />

Übersetzung aus dem Fr<strong>an</strong>zösis<strong>ch</strong>en:<br />

Markus Bär<br />

<strong>bioaktuell</strong> 5/06 19


� NOTIZEN<br />

Ho<strong>ch</strong>stammobst: Petition <strong>an</strong> Coop und Migros<br />

Produkte mit dem Label «Ho<strong>ch</strong>stamm Suisse» in die Regale: Über 7500 Leute haben diesen<br />

Appell von Pro Natura und dem S<strong>ch</strong>weizer Vogels<strong>ch</strong>utz <strong>an</strong> Coop und Migros unters<strong>ch</strong>rieben.<br />

Im Vorfeld des 3. Nationalen Tages <strong>der</strong> Ho<strong>ch</strong>stammobstbäume am 29. April<br />

überrei<strong>ch</strong>ten Pro Natura und <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weizer Vogels<strong>ch</strong>utz SVS diese Petition.<br />

«Ho<strong>ch</strong>stamm Suisse»-Produkte wie Süssmost, Obstwein, Destillate, Trockenfrü<strong>ch</strong>te o<strong>der</strong><br />

Nussöl sind heute bei Getränkehändlern, in vers<strong>ch</strong>iedenen Lebensmittelläden sowie im<br />

Direktverkauf dur<strong>ch</strong> Produzenten erhältli<strong>ch</strong>. Lei<strong>der</strong> fehlen sie aber dort, wo die meisten<br />

S<strong>ch</strong>weizerinnen und S<strong>ch</strong>weizer einkaufen: bei Migros und Coop.<br />

Pro Natura und <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weizer Vogels<strong>ch</strong>utz SVS appellieren <strong>an</strong> Coop und Migros, Produkte<br />

des Labels «Ho<strong>ch</strong>stamm Suisse» in ihre Sortimente aufzunehmen. Genau 7699 Personen<br />

unterstützen Pro Natura und den S<strong>ch</strong>weizer Vogels<strong>ch</strong>utz SVS in ihrer Auffor<strong>der</strong>ung.<br />

Ho<strong>ch</strong>stamm-Obstbäume sind für viele Vogel- und Insektenarten überlebenswi<strong>ch</strong>tig und<br />

ein wertvoller Teil unserer Kulturl<strong>an</strong>ds<strong>ch</strong>aft. Die «Ho<strong>ch</strong>stämmer» vers<strong>ch</strong>winden jedo<strong>ch</strong><br />

dramatis<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>nell aus unserer L<strong>an</strong>ds<strong>ch</strong>aft: In den letzten 50 Jahren sind 80 Prozent <strong>der</strong><br />

Ho<strong>ch</strong>stammobstbäume vers<strong>ch</strong>wunden. Sie wurden dur<strong>ch</strong> Intensivobst<strong>an</strong>lagen, dur<strong>ch</strong><br />

Südfrü<strong>ch</strong>te und Importe aus dem Ausl<strong>an</strong>d verdrängt. Die Pflege von ho<strong>ch</strong>stämmigen<br />

Obstbäumen und die Ernte <strong>der</strong> Frü<strong>ch</strong>te sind sehr zeit- und arbeitsintensiv.<br />

Folge: Die Bewirts<strong>ch</strong>aftung ist ni<strong>ch</strong>t mehr rentabel.<br />

Wenn <strong>der</strong> Trend <strong>an</strong>hält, wird es laut einer Prognose des<br />

S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Obstverb<strong>an</strong>des im Jahr 2015 zu wenig<br />

Inl<strong>an</strong>dmostäpfel für den Bedarf <strong>an</strong> Most geben.<br />

Das von Pro Natura und dem S<strong>ch</strong>weizer Vogels<strong>ch</strong>utz SVS<br />

ins Leben gerufene Label «Ho<strong>ch</strong>stamm Suisse» bietet den<br />

Produzenten einen Preis für ihr Ho<strong>ch</strong>stammobst, <strong>der</strong> über<br />

dem Marktpreis von Nie<strong>der</strong>stammobst liegt.<br />

Konsumenten von «Ho<strong>ch</strong>stamm Suisse» erhalten auf <strong>der</strong><br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en <strong>Seite</strong> die Gewissheit, einen wi<strong>ch</strong>tigen Beitrag<br />

zum Erhalt dieser wertvollen Baumbestände zu leisten.<br />

Nur das Label «Ho<strong>ch</strong>stamm Suisse» gar<strong>an</strong>tiert, dass<br />

die damit bezei<strong>ch</strong>neten Produkte zu 100 Prozent aus<br />

Ho<strong>ch</strong>stammobst hergestellt wurden. mgt<br />

20 <strong>bioaktuell</strong> 5/06<br />

Die neue Bag-in-Box ist da<br />

Wie im <strong>bioaktuell</strong> 2/06 <strong>an</strong>gekündigt, wurde die Bag-in-Box für<br />

Apfelsaft neu gestaltet. Die neue Kartons<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>tel verfügt wie<br />

die bisherige Box über einen Automatenboden und ist als Fünf-<br />

Liter- und als Zehn-Liter-Gebinde erhältli<strong>ch</strong>. Sie können von je<strong>der</strong><br />

Gebindegrösse nur den Sack, nur den Karton o<strong>der</strong> beides<br />

zusammen als Set beziehen. Auf die S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>tel aufgedruckt ist<br />

die farbige Nahaufnahme eines Apfels. Das Gebinde ist sehr attraktiv<br />

und dürfte seine Wirkung ni<strong>ch</strong>t verfehlen.<br />

Die Bag-in-Box k<strong>an</strong>n bei unten stehen<strong>der</strong> Adresse zu den <strong>an</strong>gegebenen<br />

Preisen bestellt werden. Ab einem Bestellwert von<br />

Fr. 1000.– ist die Lieferung kostenlos. Dieses Angebot ist für ein<br />

Jahr gültig.<br />

Von <strong>der</strong> Fünf-Liter-Box sind 1000 Stück auf einer Palette, von<br />

<strong>der</strong> Zehn-Liter-Box 800 Stück. Kleinere Produzenten bestellen<br />

am besten gemeinsam mit weiteren Betrieben aus <strong>der</strong> Region,<br />

damit sie von <strong>der</strong> Gratislieferung profitieren können.<br />

Wi<strong>ch</strong>tig: Die Ware k<strong>an</strong>n nur ausgeliefert werden, wenn Sie <strong>der</strong><br />

Bestellung eine Kopie Ihres Biozertifikates beilegen.<br />

Rolf Lös<strong>ch</strong>, Bio Suisse<br />

5-Liter-Box, 5-Liter-Box, 5-Liter-Box, 10-Liter- 10-Liter- 10-Liter-<br />

Karton Beutel Karton und Box, Karton Box , Beutel Box, Karton<br />

Beutel<br />

und Beutel<br />

Fr. 0.93 Fr. 0.87 Fr. 1.80 Fr. 1.50 Fr. 1.15 Fr. 2.65<br />

Alle Preise ohne MwSt. Die Klis<strong>ch</strong>eekosten sind inbegriffen.<br />

Bestellung <strong>der</strong> Bag-in-Box direkt bei:<br />

NormPack S.A.<br />

Route de Bellerive/Daval<br />

case postale 647<br />

3960 Sierre<br />

Tel. 027 458 18 00 (deuts<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>ige Bestellungen sind<br />

mögli<strong>ch</strong>)<br />

Fax 027 458 18 19<br />

Bild: Andi S<strong>ch</strong>mid<br />

L<strong>an</strong>ciert: Mungga Bier aus Davos Monstein, gebraut aus reinem<br />

Bergquellwasser und Bündner Biogerstenmalz von Gr<strong>an</strong> Alpin.<br />

Angezapft:<br />

Erstes Bündner Knospe-Bier<br />

«Üns<strong>ch</strong>es Wasser, üns<strong>ch</strong>es Malz, üns<strong>ch</strong>es Bier»,<br />

lautet <strong>der</strong> Slog<strong>an</strong> des ersten Knospe-Biers aus<br />

Graubünden, des Mungga Biers. Am 24. Mai<br />

2006 wurde in Davos Monstein das von <strong>der</strong><br />

Biervision Monstein AG gebraute Mungga Bier<br />

offiziell l<strong>an</strong>ciert. Reines Bergquellwasser und<br />

100 Prozent Bündner Biogerstenmalz von<br />

Gr<strong>an</strong> Alpin ma<strong>ch</strong>en das Mungga Bier zu einem<br />

g<strong>an</strong>z beson<strong>der</strong>en, authentis<strong>ch</strong>en Bier. Das<br />

Mungga Bier ist das Resultat einer erfolgrei<strong>ch</strong>en<br />

Zusammenarbeit von Bündner Biobauern, biobäuerli<strong>ch</strong>en<br />

Org<strong>an</strong>isationen (Gr<strong>an</strong> Alpin und Bio<br />

Gris<strong>ch</strong>un), <strong>der</strong> Region (Graubünden, Davos),<br />

eines regionalen Verarbeiters (Biervision<br />

Monstein) und eines Detailhändlers (Coop).<br />

Als Initi<strong>an</strong>tin des Projektes Bündner Knospe-<br />

Bier ist Bio Gris<strong>ch</strong>un überzeugt, dass diese<br />

Art von partners<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Zusammenarbeit<br />

zukunftsweisend ist. Au<strong>ch</strong> Gr<strong>an</strong> Alpin, wel<strong>ch</strong>e<br />

den Bündner Braugersten<strong>an</strong>bau «erf<strong>an</strong>d»<br />

und org<strong>an</strong>isiert, blickt voller Zuversi<strong>ch</strong>t in die<br />

Zukunft: Gemäss Aussagen von Gr<strong>an</strong> Alpin-<br />

Präsident Christi<strong>an</strong> Bühler und Ges<strong>ch</strong>äftsführer<br />

H<strong>an</strong>s Casper Trepp wird bereits dieses Jahr die<br />

Anbauflä<strong>ch</strong>e für Braugerste massiv erhöht. Wenn<br />

das keine guten Aussi<strong>ch</strong>ten für den biologis<strong>ch</strong>en<br />

Bergackerbau sind!<br />

Übrigens: Das Mungga Bier ist wohl weltweit<br />

eines <strong>der</strong> ersten Jahrg<strong>an</strong>gsbiere. Jetzt aktuell:<br />

Malzjahrg<strong>an</strong>g 2005, erhältli<strong>ch</strong> in 25 Coop-Filialen<br />

Graubündens und Teilen des K<strong>an</strong>tons St. Gallen.<br />

Andi S<strong>ch</strong>mid, Bio Gris<strong>ch</strong>un<br />

Bild: SVS/BirdLife S<strong>ch</strong>weiz


Bio in Glarner Restaur<strong>an</strong>ts<br />

Sieben Glarner Restaur<strong>an</strong>ts bieten diesen Sommer <strong>an</strong> insgesamt 270 Tagen<br />

Biomenüs <strong>an</strong>. Die während <strong>der</strong> übrigen Zeit «normalen» Restaur<strong>an</strong>ts führen<br />

für einige Tage o<strong>der</strong> Wo<strong>ch</strong>en Biomenüs auf <strong>der</strong> Speisekarte. Die sympathis<strong>ch</strong>e<br />

Aktion, org<strong>an</strong>isiert von Bio Glarus, soll unter dem Namen «Bio-<br />

Gastro-Tage» auf Bio aufmerksam ma<strong>ch</strong>en.<br />

Die Kö<strong>ch</strong>innen und Kö<strong>ch</strong>e <strong>der</strong> temporären Biorestaur<strong>an</strong>ts kaufen wenn<br />

mögli<strong>ch</strong> die Produkte in <strong>der</strong> Region ein. So stammen Rind- und Kalbfleis<strong>ch</strong>,<br />

Mil<strong>ch</strong> und Eier meistens von Tieren aus den Glarner Bergen. Bei den übrigen<br />

Produkten ist <strong>der</strong> Anspru<strong>ch</strong> auf Regionalität s<strong>ch</strong>werer einlösbar Do<strong>ch</strong> bauen<br />

Bäuerinnen und Bauern aus Rüti, Filzba<strong>ch</strong> und Benken erfolgrei<strong>ch</strong> Gemüse,<br />

Obst und Beeren in Bioqualität <strong>an</strong>, sodass si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Grundsatz «biologis<strong>ch</strong>,<br />

saisonal und regional» weitgehend verwirkli<strong>ch</strong>en lässt.<br />

Die Bio-Gastro-Tage gibt es im Glarnerl<strong>an</strong>d seit fünf Jahren. Sie sollen<br />

L<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aft, Gastronomie und Tourismus näher zusammenbringen und<br />

den Absatz <strong>an</strong> Bioprodukten för<strong>der</strong>n. Was no<strong>ch</strong> fehlt im glarneris<strong>ch</strong>en Tal,<br />

sind Verarbeitungsbetriebe für Biomil<strong>ch</strong> und Biofleis<strong>ch</strong>. Dies könnte die<br />

Werts<strong>ch</strong>öpfung sowie das Angebot aus <strong>der</strong> Region für die Region verbessern.<br />

Bio Glarus empfiehlt<br />

– Einen sommerli<strong>ch</strong>en Ausflug zum Urnerboden und beim Abstieg na<strong>ch</strong><br />

Linthal eine stärkende Einkehr im Gasthaus Bergli.<br />

– Na<strong>ch</strong> dem Erklimmen des Fronalpstocks ein zümpftiges Zna<strong>ch</strong>t im<br />

Fronalpstockhaus.<br />

– Zum 1. August einen rei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en bäuerli<strong>ch</strong>en Biobrun<strong>ch</strong> auf dem<br />

Hüttenberg Obstalden.<br />

– Als Auftakt zum Heidimusical eine S<strong>ch</strong>lemmerei am Heidibuffet im<br />

Ferienzentrum Lihn.<br />

– Zur Chilbizeit in den Herbstferien ein wahnsinniges Rindsmenü im Hotel<br />

Bahnhof Näfels.<br />

Ä guätä mitän<strong>an</strong>d im s<strong>ch</strong>üüne Glarnerl<strong>an</strong>d! Barbara Sulzer<br />

Wo m<strong>an</strong> Bio isst im Glarnerl<strong>an</strong>d<br />

Bio-Gastro-Tage im Sommer 2006<br />

1. Juli bis 31. August: Gasthaus Bergli, Linthal<br />

8. bis 15. Juli: Alex<strong>an</strong><strong>der</strong>‘s Tödiblick, Braunwald<br />

21. Juli bis 22. August: Berggasthaus Fronalpstock, Mollis<br />

1. August-Brun<strong>ch</strong>: Berggasthaus Hüttenberg, Obstalden<br />

28. Juli sowie 1./9./18./22. August: Kurs- und Ferienzentrum Lihn, Filzba<strong>ch</strong><br />

4. September bis 27. Oktober: Hotel Restaur<strong>an</strong>t Bahnhof, Näfels<br />

Weitere Informationen: Sekretariat Bio Glarus, Barbara Sulzer,<br />

Vor<strong>der</strong>dorfstrasse 4, 8753 Mollis, Telefon 055 622 39 21<br />

Ziel: 150 Hektaren Bioraps<br />

D<strong>an</strong>k guter Zusammenarbeit zwis<strong>ch</strong>en innovativen Biobauern, <strong>der</strong><br />

Biofarm Genossens<strong>ch</strong>aft, dem FiBL, k<strong>an</strong>tonalen Bioberatern und <strong>der</strong> FAL<br />

Reckenholz konnte <strong>der</strong> Bioraps<strong>an</strong>bau in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz seit 2000 von 5 auf<br />

100 Hektaren gesteigert werden. Biofarm vermarktet das bekömmli<strong>ch</strong>e<br />

Biorapsöl mit <strong>der</strong> Bio Suisse Knospe erfolgrei<strong>ch</strong> im Biofa<strong>ch</strong>h<strong>an</strong>del,<br />

Biobauern pressen ihr eigenes Biorapsöl und vermarkten ab Hof und in<br />

<strong>der</strong> Region.<br />

Ab 2007 will nun au<strong>ch</strong> Coop S<strong>ch</strong>weizer Biorapsöl <strong>an</strong>bieten. Für 2007<br />

su<strong>ch</strong>t die Biofarm neue Produzenten. Angestrebt wird eine Flä<strong>ch</strong>e von<br />

150 Hektaren. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass Bioraps nur auf<br />

fru<strong>ch</strong>tbaren Ackerböden mit guter Nährstoffversorgung befriedigende<br />

Resultate ergibt. Offene und windige Lagen s<strong>ch</strong>ützen am besten gegen<br />

den Rapsgl<strong>an</strong>zkäfer. Biofarm übernimmt Bioraps <strong>an</strong> fünf Sammelstellen.<br />

Niklaus Steiner, Biofarm<br />

Interessierte Knospe-Betriebe melden si<strong>ch</strong> bei <strong>der</strong> Biofarm<br />

Genossens<strong>ch</strong>aft, 4936 Kleindietwil, Niklaus Steiner, Tel. 062 957 80 52.<br />

Gerne senden wir Ihnen das Merkblatt Bioraps.<br />

Am 8. August 2006, 19.00 Uhr findet im Aarehof, Wildegg AG, ein<br />

Infoabend und Erfahrungsaustaus<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en Produzenten, Beraterinnen<br />

und Fors<strong>ch</strong>ern statt. Informationen bei obiger Adresse.<br />

Nürnberg, 23. April: Im Rahmen des<br />

6. Jahreskongresses <strong>der</strong> GGTM<br />

empfängt Mi<strong>ch</strong>ael Walkenhorst den<br />

Fors<strong>ch</strong>ungspreis für Naturheilverfahren<br />

in <strong>der</strong> Tiermedizin von Dr. Heidi Kübler,<br />

1. Vorsitzende <strong>der</strong> GGTM.<br />

Mi<strong>ch</strong>ael Walkenhorst<br />

holt Fors<strong>ch</strong>ungspreis<br />

fürs FiBL<br />

Der erstmals verliehene Fors<strong>ch</strong>ungspreis<br />

<strong>der</strong> Gesells<strong>ch</strong>aft für G<strong>an</strong>zheitli<strong>ch</strong>e<br />

Tiermedizin (GGTM, Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d) geht<br />

<strong>an</strong> den Tierarzt Mi<strong>ch</strong>ael Walkenhorst<br />

für seine Dissertation «Verglei<strong>ch</strong> von<br />

homöopathis<strong>ch</strong>er mit <strong>an</strong>tibiotis<strong>ch</strong>er<br />

Laktationstherapie zur Beh<strong>an</strong>dlung von<br />

Mastitiden des Rindes».<br />

Betreut wurde die Arbeit von Dr. Jörg<br />

Spr<strong>an</strong>ger – bis November 2005 am FiBL,<br />

d<strong>an</strong>n gründete Spr<strong>an</strong>ger das Institut für<br />

<strong>an</strong>throposophis<strong>ch</strong>e Veterinärmedizin<br />

iavet, ebenfalls in Frick. Der Preisträger<br />

hat neben seiner Tätigkeit am FiBL<br />

au<strong>ch</strong> ein Teilpensum am iavet, weshalb<br />

ein Teil des Gl<strong>an</strong>zes au<strong>ch</strong> auf diese<br />

Neugründung strahlt. Um die Arbeit<br />

verdient gema<strong>ch</strong>t hat si<strong>ch</strong> weiter die<br />

Klinik für Fortpfl<strong>an</strong>zungsmedizin <strong>der</strong><br />

Vetsuisse-Fakultät <strong>der</strong> Universität Züri<strong>ch</strong>.<br />

Deren Direktor Prof. Dr. Wolfg<strong>an</strong>g Kähn<br />

begleitete Walkenhorsts Studie und<br />

nahm die Pfli<strong>ch</strong>ten eines Doktorvaters<br />

wahr.<br />

Die GGTM wird den mit 5000 Euro<br />

dotierten Fors<strong>ch</strong>ungspreis für Naturheilverfahren<br />

in <strong>der</strong> Tiermedizin alle<br />

drei Jahre vergeben. Der Preis soll «herausragende<br />

Fors<strong>ch</strong>ungsarbeiten auf<br />

dem Gebiet <strong>der</strong> Regulationsmedizin»<br />

auszei<strong>ch</strong>nen, «die für die tierärztli<strong>ch</strong>e<br />

Tätigkeit relev<strong>an</strong>te Fragestellungen bearbeiten.»<br />

Siehe au<strong>ch</strong> www.ggtm.de.<br />

<strong>bioaktuell</strong> gratuliert Mi<strong>ch</strong>ael Walkenhorst<br />

herzli<strong>ch</strong> zu seinem s<strong>ch</strong>önen<br />

Erfolg!<br />

Bild: zvg<br />

<strong>bioaktuell</strong> 5/06 21


� AGENDA<br />

EXKURSION<br />

22 bioakutell 5/06<br />

GRUNDAUSBILDUNG<br />

Biomodule: Berufsprüfung<br />

L<strong>an</strong>dwirt/Bäuerin 2007<br />

mit aufgewerteten<br />

Bioweiterbildungs-Modulen<br />

W<strong>an</strong>n, Inhalt<br />

Folgende 3 Module können einzeln,<br />

kombiniert o<strong>der</strong> <strong>an</strong> einzelnen Tagen<br />

absolviert werden; Dur<strong>ch</strong>führung<br />

jeweils Freitag und na<strong>ch</strong> Abspra<strong>ch</strong>e<br />

au<strong>ch</strong> am darauf folgenden Samstag<br />

<strong>an</strong> Inforama-St<strong>an</strong>dorten Waldhof,<br />

L<strong>an</strong>genthal und Rütti, Zollikofen:<br />

1. Grundmodul: Umstellung auf<br />

Biol<strong>an</strong>dbau inkl. Pfli<strong>ch</strong>tausbildung<br />

für Neuumsteller. Beginn: 10.<br />

November 2006, Dauer: 10 Tage,<br />

bis Mai 2007. Anmeldung bis 30.<br />

Juni<br />

2. Aufbaumodul: Bioacker- und<br />

Kunstfutterbau. Beginn: 5. J<strong>an</strong>uar<br />

2007, Dauer: 9 Tage, bis Mai 2007.<br />

Anmeldung bis 30. Juni<br />

3. Aufbaumodul: Biofutterbau<br />

und Futterkonservierung. Beginn:<br />

5. J<strong>an</strong>uar 2007, Dauer: 9 Tage, bis<br />

Mai 2007<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

bis 30. Juni <strong>an</strong> Inforama Waldhof,<br />

4900 L<strong>an</strong>genthal, Tel. 062 916 01<br />

38, E-Mail rudolf.jaussi@vol.be.<strong>ch</strong><br />

TIERGESUNDHEIT<br />

10. Nutztiertagung:<br />

Eingriffe <strong>an</strong> Nutztieren<br />

W<strong>an</strong>n<br />

Donnerstag, 29. Juni<br />

Wo<br />

Kongresszentrum Hotel Arte, Olten<br />

Inhalt<br />

Neue gesetzli<strong>ch</strong>e Bestimmungen<br />

betreffend Eingriffe <strong>an</strong> Nutztieren.<br />

M<strong>an</strong>agementmassnahmen und<br />

Haltungsformen, die Eingriffe überflüssig<br />

ma<strong>ch</strong>en.<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

S<strong>ch</strong>weizer Tiers<strong>ch</strong>utz STS,<br />

4008 Basel, Tel. 061 365 99 99, E-<br />

Mail sts@tiers<strong>ch</strong>utz.com<br />

ALPWIRTSCHAFT<br />

Aktuelle Sömmerungsbeiträge<br />

Erfahrungsaustaus<strong>ch</strong> für<br />

Kontrollpersonen<br />

W<strong>an</strong>n<br />

Dienstag/Mittwo<strong>ch</strong>, 4./5. Juli<br />

Wo<br />

Jura<br />

Inhalt<br />

Die Sömmerungsbeitrags-<br />

Verordnung setzte 2001 neue<br />

Biol<strong>an</strong>dbau rund um den Bodensee – Exkursion in den süddeuts<strong>ch</strong>en Raum<br />

W<strong>an</strong>n<br />

Mittwo<strong>ch</strong>/Donnerstag 28./29. Juni<br />

Wo<br />

Region Bodensee<br />

Inhalt<br />

Die S<strong>ch</strong>weizer Agrarpolitik nähert si<strong>ch</strong> immer mehr <strong>der</strong> EU-Politik <strong>an</strong>. Au<strong>ch</strong> unsere<br />

Biobetriebe geraten immer mehr unter Kostendruck, und die Produktivität muss dur<strong>ch</strong><br />

Verbesserung <strong>der</strong> Anbaute<strong>ch</strong>nik erhöht werden. Neue Wege in <strong>der</strong> Vermarktung sind<br />

gefragt. Im bena<strong>ch</strong>barten Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d können wir sehen, wohin si<strong>ch</strong> unsere Betriebe<br />

in den nä<strong>ch</strong>sten 10 Jahren entwickeln. Daraus k<strong>an</strong>n abgeleitet werden, wie si<strong>ch</strong> unsere<br />

Biobetriebe auf die Zukunft vorbereiten und si<strong>ch</strong> strategis<strong>ch</strong> ausri<strong>ch</strong>ten sollen.<br />

Kursleitung<br />

H<strong>an</strong>sueli Dierauer, Barbara Früh, FiBL; Mareike Jäger, AGRIDEA, Lindau<br />

Kosten<br />

Je na<strong>ch</strong> Anzahl Teilnehmer, ca. Fr. 250.– inkl. Überna<strong>ch</strong>tung und Reise, Essen separat<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

FiBL Kurssekretariat, Ackerstrasse, Postfa<strong>ch</strong>, 5070 Frick,<br />

Tel. 062 865 72 74, Fax 062 865 72 73, E-Mail kurse@fibl.org, detailliertes<br />

Kursprogramm erhältli<strong>ch</strong><br />

Impulse für eine ökologis<strong>ch</strong>ere<br />

Alpbewirts<strong>ch</strong>aftung. Glei<strong>ch</strong>zeitig<br />

wurde ein neues wesentli<strong>ch</strong><br />

tr<strong>an</strong>sparenteres Kontrollsystem<br />

eingeführt, das laufend <strong>an</strong> die<br />

Erfahrungen aus <strong>der</strong> Praxis<br />

<strong>an</strong>gepasst wird. Diese jährli<strong>ch</strong><br />

stattfindende Ver<strong>an</strong>staltung hat<br />

si<strong>ch</strong> mittlerweile zu einer unverzi<strong>ch</strong>tbaren<br />

Informations- und<br />

Weiterbildungsplattform für<br />

Kontrollpersonen entwickelt.<br />

Die Teilnehmenden bringen ihre<br />

Erfahrungen ein und können von<br />

denen <strong>an</strong><strong>der</strong>er profitieren, erarbeiten<br />

gemeinsame Lösungen für<br />

<strong>an</strong>stehende Probleme, bilden si<strong>ch</strong><br />

weiter in Alpwirts<strong>ch</strong>aft, lassen neue<br />

Erkenntnisse in ihre eigene Tätigkeit<br />

einfliessen.<br />

Kursleitung<br />

Dr. Lukas Keller, AGRIDEA Lindau,<br />

8315 Lindau<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

AGRIDEA, Es<strong>ch</strong>ikon 28, CH-8315<br />

Lindau , Tel. 052 354 97 00, detailliertes<br />

Kursprogramm erhältli<strong>ch</strong><br />

HOFÜBERGABE /<br />

BETRIEBSAUFGABE<br />

Ausstieg und Neuorientierung<br />

W<strong>an</strong>n<br />

Dienstag, 27. Juni<br />

Wo<br />

Strickhof Wülflingen, Winterthur,<br />

Tel. 052 224 28 28<br />

Inhalt<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

kennen alle Punkte, die bei<br />

einer Betriebsaufgabe bea<strong>ch</strong>tet<br />

werden müssen. Sie erhalten neue<br />

Impulse für ihre Beratungstätigkeit<br />

und ihre Weiterbildungskurse zu<br />

diesem Thema.<br />

WTO, Bilaterale, Freih<strong>an</strong>delsabkommen<br />

mit <strong>der</strong> EU werden die Einkommen<br />

in <strong>der</strong> L<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aft<br />

s<strong>ch</strong>mälern. Viele Bauernfamilien<br />

müssen si<strong>ch</strong> neu orientieren. Sie<br />

müssen si<strong>ch</strong> überlegen, wie <strong>an</strong><strong>der</strong>norts<br />

einsteigen, wie Einkommens-<br />

und Vermögensverhältnisse<br />

neu zu regeln sind. Das hat vor<br />

allem bei einer Betriebsaufgabe<br />

grosse Konsequenzen.<br />

Am Kurs werden am Vormittag<br />

<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d vers<strong>ch</strong>iedener Arten <strong>der</strong><br />

allmähli<strong>ch</strong>en Betriebsaufgabe<br />

(Extensivierung, Verpa<strong>ch</strong>tung<br />

und Verkauf) die komplexen<br />

re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Aspekte aufgezeigt.<br />

Der Na<strong>ch</strong>mittag ist dem Thema<br />

Neuorientierung gewidmet. Wie<br />

hilft m<strong>an</strong> den Bauernfamilien, si<strong>ch</strong><br />

neu auszuri<strong>ch</strong>ten? Wie spri<strong>ch</strong>t m<strong>an</strong><br />

sie am besten <strong>an</strong>? Darauf sollen in<br />

Zusammenarbeit mit Fa<strong>ch</strong>leuten<br />

aus <strong>der</strong> übrigen Wirts<strong>ch</strong>aft Antworten<br />

gefunden werden.<br />

Kursleitung<br />

D<strong>an</strong>iela Clemenz, AGRIDEA, Gruppe<br />

Betrieb & Familie, 8315 Lindau,<br />

Biologis<strong>ch</strong>er Anbau von<br />

Stauden, Zierpfl<strong>an</strong>zen und<br />

Gehölzen: Exkursion<br />

W<strong>an</strong>n<br />

Dienstag 4. bis Freitag 7.Juli<br />

Wo<br />

Gartenbaubetriebe in Norddeuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d<br />

und Holl<strong>an</strong>d<br />

Inhalt<br />

Neuigkeiten aus dem biologis<strong>ch</strong>en<br />

Anbau von Stauden,<br />

Zierpfl<strong>an</strong>zen und Gehölzen<br />

– diesmal ni<strong>ch</strong>t wie alle zwei<br />

Jahre übli<strong>ch</strong> beim Seminar in<br />

Grünberg (DE), son<strong>der</strong>n bei<br />

Kolleginnen und Kollegen in<br />

Norddeuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d. Auf dem<br />

Programm stehen Besu<strong>ch</strong>e<br />

bei Biozierpfl<strong>an</strong>zen- und<br />

Biostaudengärtnereien sowie<br />

bei <strong>der</strong> Nützlingsfirma re-natur<br />

in S<strong>ch</strong>leswig-Holstein.<br />

Für wen<br />

Für alle, die <strong>an</strong> Biostauden,<br />

Bioblumen und Biogehölzen<br />

interessiert sind<br />

Kursleitung<br />

Herbert Vinken, Gärtnerei<br />

Herb‘s, www.herb-s.de, und<br />

Bettina Billm<strong>an</strong>n, FiBL S<strong>ch</strong>weiz,<br />

Tel. 062 865 72 99, E-Mail bettina.billm<strong>an</strong>n@fibl.org<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

FiBL Kurssekretariat,<br />

Ackerstrasse, Postfa<strong>ch</strong>,<br />

5070 Frick, Tel. 062 865 72 74,<br />

Fax 062 865 72 73, E-Mail<br />

kurse@fibl.org, detailliertes<br />

Kursprogramm erhältli<strong>ch</strong><br />

Tel. 052 354 97 11, E-Mail<br />

d<strong>an</strong>iela.clemenz@agridea.<strong>ch</strong><br />

Auskunft, Anmeldung<br />

AGRIDEA, Es<strong>ch</strong>ikon 28,<br />

CH-8315 Lindau,<br />

Tel. 052 354 97 00, detailliertes<br />

Kursprogramm erhältli<strong>ch</strong><br />

DIVERSES<br />

Qualifizierung Beraterin, Berater<br />

im ländli<strong>ch</strong>en Raum.<br />

Einführung ins Kompetenzm<strong>an</strong>agement<br />

(Zweispra<strong>ch</strong>iger Kurs)<br />

W<strong>an</strong>n<br />

Donnerstag, 6. Juli<br />

Wo<br />

Olten


BIOFORSCHUNG: DIE SAAT GEHT AUF<br />

Ergebnisse aus drei Projekten am FiBL<br />

11. Juli 2006, 9.45 bis 16.00 Uhr<br />

(ab 9.00 Abholdienst ab Bahnhof Marthalen; 9.15 Empf<strong>an</strong>g mit Kaffee und Gipfeli)<br />

Wo<br />

Saatgut- und Zu<strong>ch</strong>tbetrieb <strong>der</strong> Sativa AG und Gutsbetrieb Rheinau, 8462 Rheinau<br />

Inhalt<br />

Fa<strong>ch</strong>tagung und Medienorientierung: Informieren Sie si<strong>ch</strong> über die Ergebnisse aus drei Jahren Fors<strong>ch</strong>ung in<br />

den vom Coop Naturapl<strong>an</strong>-Fonds fin<strong>an</strong>zierten FiBL-Projekten:<br />

� pro-Q: För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Qualität biologis<strong>ch</strong> erzeugter Mil<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Prävention und Antibiotika-Minimierung<br />

� Si<strong>ch</strong>erstellung von biologis<strong>ch</strong>em Saat- und Pfl<strong>an</strong>zgut – Impulse für die biologis<strong>ch</strong>e Pfl<strong>an</strong>zenzü<strong>ch</strong>tung<br />

� Qualität von Bioprodukten – wie unters<strong>ch</strong>eiden si<strong>ch</strong> biologis<strong>ch</strong> erzeugte Produkte von konventionellen<br />

Lebensmitteln?<br />

Es liegen Ergebnisse vor, die in <strong>der</strong> l<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Praxis zu Dur<strong>ch</strong>brü<strong>ch</strong>en geführt haben o<strong>der</strong> no<strong>ch</strong><br />

führen werden. Markterfolge wurden mögli<strong>ch</strong>, Fors<strong>ch</strong>ungslücken konnten ges<strong>ch</strong>lossen werden, Akteure erhielten<br />

neue Ents<strong>ch</strong>eidungsgrundlagen und Zug<strong>an</strong>g zu gut aufbereiteten Informationen.<br />

Vorgestellt wird ausserdem ein weiteres Projekt, wel<strong>ch</strong>es <strong>der</strong> Coop Naturapl<strong>an</strong>-Fonds fin<strong>an</strong>ziert: Die<br />

Entwicklung von Biosaatgut dur<strong>ch</strong> die Sativa in Rheinau.<br />

Am Na<strong>ch</strong>mittag Vertiefung in vier Workshops:<br />

� pro-Q: Ist Antibiotika-freie Mil<strong>ch</strong>produktion eine Illusion?<br />

� Lässt si<strong>ch</strong> die beson<strong>der</strong>e Qualität von Biolebensmitteln wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> bes<strong>ch</strong>reiben?<br />

� Brau<strong>ch</strong>t es biologis<strong>ch</strong>e Zü<strong>ch</strong>tungsri<strong>ch</strong>tlinien?<br />

� Ist qualitativ gutes Biosaatgut Wuns<strong>ch</strong>denken?<br />

Referentinnen und Referenten<br />

� Urs Niggli, Direktor FiBL<br />

� Kathrin Rapp S<strong>ch</strong>ürm<strong>an</strong>n, Leiterin Kompetenzmarken VIVA VA und Fa<strong>ch</strong>stelle Ernährung, Coop<br />

� Martin Ott, Biol<strong>an</strong>dwirt Gut Rheinau und Vorst<strong>an</strong>dsmitglied <strong>der</strong> Bio Suisse<br />

� Ruth Genner, Nationalrätin, Mitglied des l<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Fors<strong>ch</strong>ungsrates, Verwaltungsratspräsidentin<br />

<strong>der</strong> bio.inspecta<br />

� Amadeus Zs<strong>ch</strong>unke, Sativa AG<br />

� Peter Kunz, Getreidezü<strong>ch</strong>ter<br />

� Fors<strong>ch</strong>erinnen und Fa<strong>ch</strong>leute des FiBL<br />

Kosten<br />

keine; Mittagessen wird offeriert<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

bis 30. Juni <strong>an</strong> FiBL Kurssekretariat, Postfa<strong>ch</strong>, 5070 Frick, Fax 062 865 72 73, E-Mail kurse@fibl.org<br />

Detailliertes Programm erhältli<strong>ch</strong>. Die Teilnehmerzahl ist bes<strong>ch</strong>ränkt.<br />

Online-Anmeldung über www.fibl.org/aktuell/fibl-termine.php<br />

Inhalt<br />

Heute besteht die Mögli<strong>ch</strong>keit,<br />

mit dem Na<strong>ch</strong>weisen von Kompetenzen<br />

einen Berufsabs<strong>ch</strong>luss<br />

o<strong>der</strong> ein Diplom zu erl<strong>an</strong>gen.<br />

Erfahrene Beratungs- und Lehrkräfte<br />

können si<strong>ch</strong> im Berei<strong>ch</strong><br />

Erwa<strong>ch</strong>senenbildung und/o<strong>der</strong><br />

Beratung im ländli<strong>ch</strong>en Raum qualifizieren.<br />

S<strong>ch</strong>werpunkte des Kurses:<br />

– Informationen und Begriffsklärung<br />

zu Kompetenzen na<strong>ch</strong>weisen<br />

mit CH-Q<br />

– Beispiele aus <strong>der</strong> Praxis für Beratung<br />

und Erwa<strong>ch</strong>senenbildung<br />

– Hilfsmittel zur Erfassung und<br />

Beurteilung <strong>der</strong> Kompetenzen<br />

aufgrund von formellen Na<strong>ch</strong>weisen<br />

von Berufs- und Lebenserfahrungen<br />

– Methodis<strong>ch</strong>es Vorgehen in<br />

Theorie und Praxis beim Na<strong>ch</strong>weisen<br />

von Kompetenzen und<br />

Qualifikationen<br />

Kursleitung<br />

Rita Helfenberger, AGRIDEAA Lindau,<br />

und Peter S<strong>ch</strong>wab, AGRIDEA<br />

Laus<strong>an</strong>ne<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

AGRIDEA, Es<strong>ch</strong>ikon 28, CH-8315<br />

Lindau, Tel. 052 354 97 00, detailliertes<br />

Kursprogramm erhältli<strong>ch</strong><br />

öga<br />

S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Fa<strong>ch</strong>messe für<br />

Garten-, Obst- und Gemüsebau<br />

W<strong>an</strong>n<br />

Mittwo<strong>ch</strong> 28. bis Freitag 30. Juni<br />

Wo<br />

Oes<strong>ch</strong>berg, 3425 Koppigen<br />

Kosten<br />

Eintritt inkl. Katalog Fr. 20.–,<br />

für Lehrlinge Fr. 8.–<br />

Auskunft<br />

www.oega.<strong>ch</strong> o<strong>der</strong><br />

Tel. 034 413 80 30<br />

AGRARPOLITIK<br />

Agrarpolitik 2011<br />

Bots<strong>ch</strong>aft, politis<strong>ch</strong>e Positionen,<br />

Freih<strong>an</strong>delsabkommen<br />

W<strong>an</strong>n<br />

Donnerstag, 6. Juli<br />

Wo<br />

4600 Olten, Hotel Olten<br />

Inhalt<br />

Die Teilnehmenden erhalten<br />

die aktuellsten Informationen<br />

über die Bots<strong>ch</strong>aft zur AP 2011,<br />

kennen die wi<strong>ch</strong>tigen agrarpolitis<strong>ch</strong>en<br />

Positionen, kennen die<br />

aktuellen Entwicklungen in <strong>der</strong><br />

Aussenh<strong>an</strong>delspolitik, erhalten<br />

Gelegenheit zur Diskussion mit<br />

den Fa<strong>ch</strong>leuten. Im Sommer wird<br />

die bundesrätli<strong>ch</strong>e Bots<strong>ch</strong>aft<br />

über die Agrarpolitik 2011 vorliegen.<br />

Mehrere Fa<strong>ch</strong>leute des<br />

BLW LW werden <strong>an</strong> <strong>der</strong> Tagung über<br />

Su<strong>ch</strong>e<br />

Vac-Säcke<br />

Vakuumbeutel en gros<br />

Neu au<strong>ch</strong> strukturierte<br />

für Solis<br />

Foodsaver<br />

Magic Vac<br />

Orved<br />

Direktvers<strong>an</strong>d:<br />

Oeko-Sack GmbH<br />

Sonnmattstrasse 9<br />

3415 Hasle-Rüegsau<br />

� 034 461 56 14<br />

RIT S TA N D �<br />

L<strong>an</strong>dwirtin ohne Hof su<strong>ch</strong>t L<strong>an</strong>dwirt (40–50 J.)<br />

mit Hof. Angebote <strong>an</strong> FiBL, Ackerstrasse,<br />

5070 Frick, Chiffre BA A 105-3011016<br />

Zu kaufen gesu<strong>ch</strong>t: Mutterkuh mit Kalb, wenn<br />

mögli<strong>ch</strong> Simmentaler o<strong>der</strong> Braunvieh, gehörnt.<br />

Tel. 032 935 12 91 (l<strong>an</strong>ge läuten lassen)<br />

Zu kaufen gesu<strong>ch</strong>t für Hofladen: Frü<strong>ch</strong>te und<br />

Beeren zur Verarbeitung von Konfitüren.<br />

Tel. 079 783 20 90<br />

Angebote<br />

Zu verkaufen: 10 S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>teln à 330 CNp-<br />

Fru<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>äli 500 g, VP Fr. 20.– pro S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>tel<br />

(NP Fr. 40.–), Tel. 031 755 43 39<br />

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Haushalt-Obstpresse, Fleis<strong>ch</strong>wolf,<br />

Tel. 033 744 67 51<br />

Zu verkaufen: Heu und Emd während <strong>der</strong> Ernte<br />

o<strong>der</strong> später. Bevorzugt nahe gelegene Betriebe<br />

(Vallée de la Brevine), Mithilfe bei <strong>der</strong> Ernte<br />

willkommen (einfa<strong>ch</strong>e Unterkunft vorh<strong>an</strong>den).<br />

Kleinballen o<strong>der</strong> Rundballen, je na<strong>ch</strong> Wuns<strong>ch</strong>.<br />

Geneviève Mont<strong>an</strong>don, Tel. 032 935 12 91 (l<strong>an</strong>ge<br />

läuten lassen).<br />

Su<strong>ch</strong>e Arbeit vom 11. Sept. bis 6. Okt. auf<br />

Biobetrieb mit Ackerbau (ni<strong>ch</strong>t Osts<strong>ch</strong>weiz).<br />

Habe ein Jahr auf Biobetrieb (vor allem<br />

Mil<strong>ch</strong>vieh) gearbeitet und studiere jetzt <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Fa<strong>ch</strong>ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule für L<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aft.<br />

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t<strong>an</strong>ia_aes@hotmail.com<br />

Neu: Im Lohnauftrag, mas<strong>ch</strong>inelles Rüsten<br />

von Bohnen. Urs Frühauf, Grünboden<br />

6264 Pfaffnau, Tel. 079 725 16 10<br />

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PS, Jg. 86, 1500Std., DR, FM Bidux, BR Molon,<br />

revidiert und einsatzbereit. Tel. 079 466 18 19<br />

Zu verkaufen kleines Bergheimet im<br />

Emmental, Südh<strong>an</strong>glage, Nähe S<strong>ch</strong>ule und ÖV,<br />

je ca. 3 ha L<strong>an</strong>d und Wald. Anfragen unter<br />

Tel. 031 701 06 37<br />

Diverses<br />

Lucko – das geniale Gartenwerkzeug, mit dem<br />

Sie ohne grossen Aufw<strong>an</strong>d den Boden lockern<br />

und das Unkraut entfernen.<br />

<strong>bioaktuell</strong> 5/06 23


Potential des Grasl<strong>an</strong>des nützen!<br />

Futterbaumis<strong>ch</strong>ungen<br />

Übersaat-Mis<strong>ch</strong>ung<br />

Zum Beispiel:<br />

b.io Turbo 4400 s<strong>ch</strong>nellwü<strong>ch</strong>sig, ertragrei<strong>ch</strong>: Erster<br />

S<strong>ch</strong>nitt bis 2 Wo<strong>ch</strong>en früher, zudem ist die Unkrautunterdrückung<br />

besser.<br />

Für alle Betriebe in guten Futterbaugebieten, die auf<br />

ertragsrei<strong>ch</strong>e und ausdauernde Mis<strong>ch</strong>ungen setzen.<br />

b.io 3000 AGFF Ertragsrei<strong>ch</strong>e Mattenkleemis<strong>ch</strong>ung.<br />

Universelle Futterbaumis<strong>ch</strong>ung mit ergiebigem,<br />

s<strong>ch</strong>mackhaftem Futter.<br />

b.io LUZ 3-Jährige Luzernemis<strong>ch</strong>ung. Gibt<br />

viel Ertrag au<strong>ch</strong> in trockenen Lagen.<br />

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Bio-Futterbaumis<strong>ch</strong>ungen, speziell für den Biobetrieb<br />

optimiert!<br />

Die ri<strong>ch</strong>tige Wahl treffen Sie unter 12 vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Klee-Grasmis<strong>ch</strong>ungen, Vielzahl reiner Biosamen, Bio-<br />

Gründüngung und viel mehr.<br />

Wir beraten Sie gerne und senden auf Wuns<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong><br />

unseren b.io-Saatgutkatalog 2006 zu.<br />

b.io saatgut d<strong>an</strong>iel gürber<br />

West- & Zentrals<strong>ch</strong>weiz: D. Gürber, Tel: 031 / 822 05 85<br />

Osts<strong>ch</strong>weiz: Th. Buser, Tel: 079 / 233 74 23<br />

www.bio-samen.<strong>ch</strong><br />

Gesu<strong>ch</strong>t: zwei Mitglie<strong>der</strong><br />

für die Bio Suisse Markenkommission Import<br />

Aufgaben <strong>der</strong> Markenkommission Import (MKI)<br />

Die Markenkommission Import von Bio Suisse beh<strong>an</strong>delt Fragen bezügli<strong>ch</strong><br />

<strong>der</strong> Auslegung und Weiterentwicklung <strong>der</strong> Bio Suisse Ri<strong>ch</strong>tlinien<br />

und Weisungen im Berei<strong>ch</strong> Import. Sie ist ver<strong>an</strong>twortli<strong>ch</strong> für die<br />

Erstellung <strong>der</strong> Vorgaben (Ri<strong>ch</strong>tlinien, Weisungen, S<strong>an</strong>ktionsreglement)<br />

im Berei<strong>ch</strong> Ausl<strong>an</strong>d für die Bio Suisse und die Anerkennung<br />

von Betrieben und Projekten im Ausl<strong>an</strong>d. Die MKI fällt Ents<strong>ch</strong>eide<br />

über Präzedenzfälle und ist ein Org<strong>an</strong> <strong>der</strong> Qualitätskontrolle. Sie<br />

überwa<strong>ch</strong>t die operativen Tätigkeiten im Berei<strong>ch</strong> Import <strong>der</strong> Ges<strong>ch</strong>äftsstelle,<br />

<strong>der</strong> Kontroll- und Zertifizierungsstellen und <strong>der</strong> Rekurskommission<br />

<strong>der</strong> Zertifizierungsstelle auf ihre Konformität zu den Bio<br />

Suisse Ri<strong>ch</strong>tlinien. Die MKI unterhält enge Kontakte zu den ausländis<strong>ch</strong>en<br />

Partnerorg<strong>an</strong>isationen.<br />

Zusammensetzung des Gremiums<br />

Der MKI gehören fünf Mitglie<strong>der</strong> <strong>an</strong>. Zwei Sitze sind neu zu besetzen.<br />

Gewählt werden die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> MKI vom Bio Suisse Vorst<strong>an</strong>d.<br />

Die Wahl muss <strong>an</strong> <strong>der</strong> Bio Suisse Delegiertenversammlung<br />

(15. November 2006) bestätigt werden.<br />

Aufw<strong>an</strong>d<br />

Jährli<strong>ch</strong> finden se<strong>ch</strong>s ordentli<strong>ch</strong>e, g<strong>an</strong>ztägige Sitzungen (meist in<br />

Züri<strong>ch</strong>) statt und Telefonkonferenzen na<strong>ch</strong> Bedarf. Für die Vorbereitung<br />

einer Sitzung muss mit einem halben Tag Arbeit gere<strong>ch</strong>net<br />

werden. Zudem fallen Gesprä<strong>ch</strong>e mit Kontrollstellen, Vorst<strong>an</strong>d<br />

und Ges<strong>ch</strong>äftsstelle sowie Vorbereitungsarbeiten im eigenen Fa<strong>ch</strong>berei<strong>ch</strong><br />

<strong>an</strong>. Wenn nötig werden ad hoc Arbeitsgruppen für die<br />

Ausarbeitung von neuen Weisungen o<strong>der</strong> für Ri<strong>ch</strong>tlinienän<strong>der</strong>ungen<br />

Der ist eine sozialtherapeutis<strong>ch</strong>e Einri<strong>ch</strong>tung<br />

für erwa<strong>ch</strong>sene Mens<strong>ch</strong>en mit einer geistigen Behin<strong>der</strong>ung.<br />

Unsere biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>e L<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aft bietet die<br />

Basis für eine naturnahe und sinnvolle Arbeits- und Lebensgestaltung<br />

<strong>der</strong> uns <strong>an</strong>vertrauten Mens<strong>ch</strong>en.<br />

Infolge We<strong>ch</strong>sels des bisherigen Stelleninhabers in die Heimleitung<br />

su<strong>ch</strong>en wir per sofort o<strong>der</strong> na<strong>ch</strong> Vereinbarung<br />

Bes<strong>ch</strong>äftigungsleiterIn L<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aft 80–100%<br />

Sie bringen mit:<br />

• Fundierte l<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Ausbildung und einige Jahre<br />

<strong>an</strong> Berufserfahrung<br />

• Erfahrung im biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>en Anbau o<strong>der</strong> mindestens<br />

im biologis<strong>ch</strong>en Anbau<br />

• Ausbildung o<strong>der</strong> Erfahrung im Umg<strong>an</strong>g mit Mens<strong>ch</strong>en mit<br />

einer geistigen Behin<strong>der</strong>ung<br />

Wir können Ihnen bieten:<br />

• Leitung eines vielseitigen, gepflegten Demeter-Betriebs<br />

mit Mil<strong>ch</strong>verarbeitung und Fleis<strong>ch</strong>direktvermarktung<br />

• Motiviertes Team aus Betreuten, l<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Mitarbeiterin<br />

und Lehrling<br />

• Besoldung na<strong>ch</strong> k<strong>an</strong>t. Ri<strong>ch</strong>tlinien<br />

Wir erwarten Ihre vollständigen, s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>en Bewerbungsunterlagen<br />

(evtl. mit E-Mailadresse) bis zum 20. Juni 2006:<br />

BUECHEHOF, Mahrenstrasse 100a, CH-4654 Lostorf<br />

Tel. +41 (0)62 285 85 20 o<strong>der</strong> per E-Mail: info@bue<strong>ch</strong>ehof.<strong>ch</strong><br />

ins Leben gerufen. Ein professionelles Kommissionssekretariat und<br />

Sa<strong>ch</strong>bearbeiterInnen in <strong>der</strong> Ges<strong>ch</strong>äftsstelle von Bio Suisse sorgen<br />

für einen reibungslosen Ablauf <strong>der</strong> inhaltli<strong>ch</strong>en und administrativen<br />

Arbeiten.<br />

Ents<strong>ch</strong>ädigung<br />

Die Tätigkeit in <strong>der</strong> MKI wird gemäss Bio Suisse Ents<strong>ch</strong>ädigungsreglement<br />

abgegolten.<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Sie verfügen über fundierte Kenntnisse und Erfahrungen im Biol<strong>an</strong>dbau<br />

in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz und im Ausl<strong>an</strong>d. Anbaukulturen <strong>an</strong><strong>der</strong>er Klimaregionen<br />

sind Ihnen vertraut. Sie haben die Bereits<strong>ch</strong>aft, si<strong>ch</strong> für den<br />

Biol<strong>an</strong>dbau und eine na<strong>ch</strong>haltige Entwicklung zu engagieren, und<br />

haben ein Interesse <strong>an</strong> Ri<strong>ch</strong>tlinienfragen und Qualitätssi<strong>ch</strong>erung. Sie<br />

haben Sinn für Teamarbeit, sind innovativ, kommunikativ und verfügen<br />

über strategis<strong>ch</strong>e Fähigkeiten. Sie haben die Fähigkeit, si<strong>ch</strong><br />

in Ihrer Mutterspra<strong>ch</strong>e gut auszudrücken und können auf Deuts<strong>ch</strong><br />

und Fr<strong>an</strong>zösis<strong>ch</strong> geführten Diskussionen gut folgen. Gute Englis<strong>ch</strong>kenntnisse<br />

sind notwendig. Sie verfügen über eine grundlegende<br />

Büroinfrastruktur.<br />

Auskünfte<br />

Sie haben Fragen? So zögern Sie ni<strong>ch</strong>t, uns zu kontaktieren. Der<br />

MKI-Sekretär H<strong>an</strong>s Ramseier in <strong>der</strong> Ges<strong>ch</strong>äftsstelle gibt Ihnen gerne<br />

Auskunft. Falls Sie das Amt <strong>an</strong>spri<strong>ch</strong>t, senden Sie Ihre K<strong>an</strong>didatur<br />

bis spätestens am 31. Juli 2006 <strong>an</strong> folgende Adresse:<br />

Bio Suisse, H<strong>an</strong>s Ramseier, Margarethenstrasse 87, 4053 Basel.


den St<strong>an</strong>d <strong>der</strong> agrarpolitis<strong>ch</strong>en<br />

Debatte informieren. Von hoher<br />

Bris<strong>an</strong>z ist au<strong>ch</strong> die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Aussenh<strong>an</strong>delspolitik. Wel<strong>ch</strong>es<br />

ist <strong>der</strong> aktuelle St<strong>an</strong>d in <strong>der</strong> WTO-<br />

Doha-Runde und beim mögli<strong>ch</strong>en<br />

Agrarfreih<strong>an</strong>delsabkommen<br />

mit <strong>der</strong> EU?<br />

Der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Bauernverb<strong>an</strong>d<br />

wird seine agrarpolitis<strong>ch</strong>en<br />

Positionen darlegen.<br />

Ein beson<strong>der</strong>es Augenmerk ist auf<br />

die Koordination <strong>der</strong> Kontrollen,<br />

das Programm «Na<strong>ch</strong>haltige<br />

Nutzung <strong>der</strong> Ressourcen» und auf<br />

die neue Mögli<strong>ch</strong>keit für regionale<br />

Entwicklungsprojekte geri<strong>ch</strong>tet.<br />

Kursleitung<br />

Alfred Bänninger, AGRIDEA,<br />

Fa<strong>ch</strong>berei<strong>ch</strong> Markt, 8315 Lindau,<br />

Tel. 052 354 97 56, E-Mail<br />

alfred.baenninger@agridea.<strong>ch</strong><br />

Auskunft, Anmeldung<br />

AGRIDEA, Es<strong>ch</strong>ikon 28, CH-8315<br />

Lindau, Tel. 052 354 97 00, detailliertes<br />

Kursprogramm erhältli<strong>ch</strong><br />

Bio-Berggebiets-Alli<strong>an</strong>z<br />

W<strong>an</strong>n<br />

Sonntag, 27. August<br />

Wo<br />

6493 Hospenthal<br />

Inhalt<br />

Gründungsversamm-lung. Die<br />

Biobauern im S<strong>ch</strong>weizer Bergebiet<br />

sollen innerhalb <strong>der</strong> Bio Suisse eine<br />

gemeinsame Stimme erhalten.<br />

Ver<strong>an</strong>stalter<br />

Bio Gris<strong>ch</strong>un, Bio Uri, Oberwalliser<br />

Biovereinigung, S<strong>ch</strong>weizer<br />

Bergheimat<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

Eugen Oggenfuss, Präsident<br />

Oberwalliser Biovereinigung,<br />

Leis<strong>ch</strong>a 17, 3912 Termen,<br />

Tel. 027 923 75 36<br />

GEMÜSEBAU<br />

Kurs vers<strong>ch</strong>oben:<br />

Erfahrungsaustaus<strong>ch</strong><br />

Biogemüsebau<br />

Der zweite Teil des Kurses,<br />

vorgesehen für den 12. Juli, ist<br />

vers<strong>ch</strong>oben worden. Das neue<br />

Datum wird re<strong>ch</strong>tzeitig bek<strong>an</strong>nt<br />

gegeben.<br />

Der dritte Teil über Fragen <strong>der</strong><br />

Direktvermarktung k<strong>an</strong>n wie<br />

publiziert am Mittwo<strong>ch</strong><br />

23. August stattfinden (vgl. <strong>bioaktuell</strong><br />

Nr. 4/06, S. 26).<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

FiBL Kurssekretariat, Ackerstrasse,<br />

Postfa<strong>ch</strong>, 5070 Frick,<br />

Tel. 062 865 72 74,<br />

Fax 062 865 72 73,<br />

E-Mail kurse@fibl.org,<br />

detailliertes Kursprogramm<br />

erhältli<strong>ch</strong><br />

Geflügelpest:<br />

Selber denken<br />

M<strong>an</strong> stelle si<strong>ch</strong> vor, ein infizierter,<br />

frei herumfliegen<strong>der</strong> Vogel bekommt<br />

beim Anblick des eingesperrten<br />

Geflügels Dur<strong>ch</strong>fall und verliert nur 1 g<br />

Kot. Wie will die Bio Suisse d<strong>an</strong>n no<strong>ch</strong><br />

Freil<strong>an</strong>dbeeren, -frü<strong>ch</strong>te und -salate<br />

zum Verzehr empfehlen?<br />

Des Mens<strong>ch</strong>en kr<strong>an</strong>khaftes Verhalten,<br />

Geflügelfleis<strong>ch</strong> in Massentierhaltung<br />

zu Tausenden und Zehntausenden zu<br />

«produzieren», ist si<strong>ch</strong>er eine <strong>der</strong> Ursa<strong>ch</strong>en<br />

allfälliger Kr<strong>an</strong>kheiten von Tier<br />

und Mens<strong>ch</strong>. Das zeigt au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Ausbru<strong>ch</strong><br />

<strong>der</strong> Geflügelpest in Tierfabriken<br />

trotz perm<strong>an</strong>enter Stallhaltung – für<br />

«Fa<strong>ch</strong>leute» unerklärli<strong>ch</strong>. Die Verzögerungstaktik<br />

<strong>der</strong> Behörden, zugunsten <strong>der</strong><br />

Massentierhaltung auf wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />

Erkenntnisse zu warten, ist unglaubli<strong>ch</strong>.<br />

Ertragsausfälle sollten ents<strong>ch</strong>ädigt werden.<br />

D<strong>an</strong>k dem Mut <strong>der</strong> KAG werden die<br />

Missstände <strong>an</strong> die Öffentli<strong>ch</strong>keit gebra<strong>ch</strong>t<br />

und die sofortige Freil<strong>an</strong>dhaltung<br />

gefor<strong>der</strong>t.<br />

Wir sind sehr enttäus<strong>ch</strong>t über die Haltung<br />

<strong>der</strong> Bio Suisse! Gehört die Bio<br />

Suisse ebenfalls zum Wirts<strong>ch</strong>aftsfilz,<br />

sodass ihr die Hände gebunden sind und<br />

<strong>der</strong> Mundverklebt ist?!<br />

Es ist <strong>an</strong> <strong>der</strong> Zeit, dass wie<strong>der</strong> mehr Leute<br />

selbst beginnen zu denken und d<strong>an</strong>a<strong>ch</strong><br />

h<strong>an</strong>deln. S<strong>ch</strong>on in früheren Zeiten mussten<br />

si<strong>ch</strong> die Mens<strong>ch</strong>en von Vögten befreien.<br />

Alfred Burckhardt und Regina König,<br />

Ohmstal LU<br />

Das Fass könnte<br />

überlaufen!<br />

Mit meiner Familie bewirts<strong>ch</strong>afte i<strong>ch</strong><br />

im Jauntal, Zone 3 zwis<strong>ch</strong>en 1050<br />

und 1700 m ü.M. einen Betrieb<br />

von 26,5Hektaren l<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er<br />

Nutzflä<strong>ch</strong>e und Alpweiden in<br />

<strong>der</strong> Grösse von 34,5 Normalstössen.<br />

Vor 10 Jahren habe i<strong>ch</strong> meinen Betrieb<br />

umgestellt auf Bioproduktion. I<strong>ch</strong> war<br />

voll begeistert, etwas Gutes zu tun für<br />

Mens<strong>ch</strong>, Tier und Boden sowie Pfl<strong>an</strong>zen.<br />

Diese Begeisterung nimmt aber Jahr<br />

für Jahr ab, wenn Sie so weiterfahren.<br />

Jedes Jahr werden neue Ri<strong>ch</strong>tlinien o<strong>der</strong><br />

Verordnungen erlassen, o<strong>der</strong> es wird<br />

sonst eine S<strong>ch</strong>ik<strong>an</strong>e eingebaut, die ni<strong>ch</strong>ts<br />

bringt als zusätzli<strong>ch</strong>e Arbeit für uns. Die<br />

S<strong>ch</strong>rauben werden also jedes Jahr <strong>an</strong>gezogen<br />

ohne fin<strong>an</strong>zielle Gegenleistung.<br />

DAS LETZTE WORT �<br />

Und jetzt wollen Sie s<strong>ch</strong>on wie<strong>der</strong><br />

eine weitere Hürde montieren, nämli<strong>ch</strong><br />

dass die Wie<strong>der</strong>käuer mit 100<br />

Prozent Biofutter gefüttert werden<br />

müssen. Falls dies bes<strong>ch</strong>lossen wird,<br />

könnte bei uns das Fass überlaufen!<br />

I<strong>ch</strong> muss Sie no<strong>ch</strong> auf einen weiteren<br />

Missst<strong>an</strong>d aufmerksam ma<strong>ch</strong>en. Wie<br />

erwähnt bewirts<strong>ch</strong>aften wir 30 ha Alpweiden<br />

biologis<strong>ch</strong>, für die wir keinen<br />

roten Rappen Ents<strong>ch</strong>ädigung erhalten<br />

(glei<strong>ch</strong>er Betrag wie IP-Alpweiden).<br />

I<strong>ch</strong> finde es absolut ungere<strong>ch</strong>t, dass<br />

wir auf den Alpen die Biovors<strong>ch</strong>riften<br />

einhalten müssen, fin<strong>an</strong>ziell aber wie<br />

IP-Bewirts<strong>ch</strong>after beh<strong>an</strong>delt werden.<br />

Unsere Biomil<strong>ch</strong> geht zu 100 Prozent in<br />

den konventionellen K<strong>an</strong>al (nä<strong>ch</strong>ste Biomil<strong>ch</strong>sammelstelle<br />

ist 25 km entfernt).<br />

Es würde mi<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> interessieren, wel<strong>ch</strong>e<br />

Personen das Verbot von Viehsalz<br />

zur Bekämpfung von Kratzdisteln im<br />

Blattstadium ausgebrütet haben. Diesen<br />

Personen wüns<strong>ch</strong>e i<strong>ch</strong> 14 Tage Ferien<br />

auf unseren Alpen zum Kratzdisteln<br />

hacken, natürli<strong>ch</strong> gegen Gotteslohn, wie<br />

wir es s<strong>ch</strong>on 10 Jahre ma<strong>ch</strong>en. Soviel i<strong>ch</strong><br />

weiss, ist Salz etwas Natürli<strong>ch</strong>es und in<br />

diesen kleinen Mengen für den Boden<br />

tragbar. Denken Sie bitte au<strong>ch</strong> <strong>an</strong> die<br />

Bauernfamilien, wel<strong>ch</strong>e in mühseliger<br />

H<strong>an</strong>darbeit im Sommer von morgens<br />

früh bis abends spät im Einsatz sind!<br />

Martin S<strong>ch</strong>uwey, Jaun FR<br />

Klarstellung<br />

Zum Artikel «Wo wären die Biobauern<br />

ohne Bioknospe?» von Herbert Kar<strong>ch</strong>,<br />

<strong>bioaktuell</strong> Nr. 4, Mai 06<br />

I<strong>ch</strong> habe gegenüber Lili<strong>an</strong>e und<br />

Orl<strong>an</strong>do S<strong>ch</strong>mid folgende Erklärung<br />

abgegeben: «Der Betrieb von<br />

Lili<strong>an</strong>e und Orl<strong>an</strong>do S<strong>ch</strong>mid wird<br />

korrekt na<strong>ch</strong> den Ri<strong>ch</strong>tlinien <strong>der</strong> Bio<br />

Suisse geführt. I<strong>ch</strong> bedaure, in einem<br />

Artikel in <strong>bioaktuell</strong> im Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

mit Ausnahmen von den Ri<strong>ch</strong>tlinien<br />

Na<strong>ch</strong>lässigkeit unterstellt zu haben.<br />

I<strong>ch</strong> ents<strong>ch</strong>uldige mi<strong>ch</strong> in aller Form.»<br />

In meiner Replik im <strong>bioaktuell</strong> zu Vorwürfen<br />

gegen die Knospe-Ri<strong>ch</strong>tlinien<br />

und <strong>der</strong>en Kontrolle s<strong>ch</strong>reibe i<strong>ch</strong> – auf einen<br />

Artikel im «Beoba<strong>ch</strong>ter» Bezug nehmend<br />

– von 25 Be<strong>an</strong>st<strong>an</strong>dungen dur<strong>ch</strong><br />

die Kontrolle, die bei jenem Biobauern,<br />

<strong>der</strong> als «Kronzeuge» auftritt, für einen<br />

roten Kopf und dicken Hals sorgten.<br />

Dies sei ein verständli<strong>ch</strong>er Reflex, wenn<br />

m<strong>an</strong> si<strong>ch</strong> bei so viel Na<strong>ch</strong>lässigkeit er-<br />

<strong>bioaktuell</strong> 5/06 25


26 <strong>bioaktuell</strong> 5/06<br />

tappen lasse. Der betroffene, von mir<br />

ni<strong>ch</strong>t namentli<strong>ch</strong> gen<strong>an</strong>nte Biobauer<br />

empfindet dies als ungere<strong>ch</strong>tfertigte<br />

Ans<strong>ch</strong>uldigung, die Ruf s<strong>ch</strong>ädigend sei.<br />

I<strong>ch</strong> stelle fest: Das Wort Be<strong>an</strong>st<strong>an</strong>dung<br />

kommt im – dur<strong>ch</strong> den betroffenen<br />

Biobauern autorisierten – «Beoba<strong>ch</strong>ter»-<br />

Artikel vor («Es war ni<strong>ch</strong>t die einzige<br />

Be<strong>an</strong>st<strong>an</strong>dung: Auf einigen Produkten<br />

fehlten die Nummern des Labelzertifikates.<br />

Im Likör stiess <strong>der</strong> Kontrolleur<br />

ebenfalls auf den fals<strong>ch</strong>en Zucker, und<br />

in <strong>der</strong> Beiz wurden neben Bioprodukten<br />

au<strong>ch</strong> regionale Spezialitäten<br />

ohne Knospe aufgetis<strong>ch</strong>t.»). Aufgrund<br />

<strong>der</strong> Formulierung: «Und als si<strong>ch</strong> d<strong>an</strong>n<br />

herausstellte, dass er insgesamt 25 Ausnahmebewilligungen<br />

be<strong>an</strong>tragen sollte<br />

…» s<strong>ch</strong>loss i<strong>ch</strong>, dass no<strong>ch</strong> keine sol<strong>ch</strong>en<br />

vorlagen. Gemäss Aussage des betroff fenen Biobauern h<strong>an</strong>delt es si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

um Be<strong>an</strong>st<strong>an</strong>dungen im Sinne von Verstössen<br />

gegen die Knospe-Ri<strong>ch</strong>tlinien,<br />

son<strong>der</strong>n um 25 Ausnahmen, für wel<strong>ch</strong>e<br />

Bewilligungen vorlagen. I<strong>ch</strong> bedaure,<br />

dass meine Aussage den Betrieb fäls<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>erweise<br />

in Verda<strong>ch</strong>t bringt, er erfülle<br />

die Ri<strong>ch</strong>tlinien <strong>der</strong> Bio Suisse ni<strong>ch</strong>t.<br />

I<strong>ch</strong> bleibe aber bei meiner Aussage, dass<br />

im «Beoba<strong>ch</strong>ter»-Artikel unsa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

Stimmung gegen Bio Suisse gema<strong>ch</strong>t<br />

wird und werfe den zitierten Biobäuerinnen<br />

und Biobauern vor, dass sie<br />

si<strong>ch</strong> vor den Karren sp<strong>an</strong>nen<br />

liessen. Insbeson<strong>der</strong>e wird<br />

die basisdemokratis<strong>ch</strong>e<br />

Festlegung <strong>der</strong> Knospe-<br />

Ri<strong>ch</strong>tlinien unters<strong>ch</strong>lagen,<br />

um die These von Willkür<br />

und Verbürokratisierung<br />

dur<strong>ch</strong> Bio Suisse Funkonäre<br />

zu verbreiten.<br />

abe besagte Replik mit<br />

Namen und meinen Funktionen<br />

unterzei<strong>ch</strong>net. Meine Aussagen<br />

bringen jedo<strong>ch</strong> keine Verb<strong>an</strong>dsmeinung,<br />

son<strong>der</strong>n meine persönli<strong>ch</strong>e Meinung<br />

zum Ausdruck. Herbert Kar<strong>ch</strong>, Bern<br />

Rote Karte<br />

für Herbert Kar<strong>ch</strong><br />

Zum Artikel «Wo wären die Biobauern<br />

ohne Knospe?» von Herbert Kar<strong>ch</strong>,<br />

<strong>bioaktuell</strong> Nr. 4, Mai 05<br />

Das war ein Griff in die allerunterste<br />

S<strong>ch</strong>ublade! Nur s<strong>ch</strong>on Ihr<br />

Titel legt Zeugnis von Ihrem elitär-arrog<strong>an</strong>ten<br />

Verb<strong>an</strong>dsdenken ab. Und genau<br />

das ist au<strong>ch</strong> das Denken und somit das<br />

Problem <strong>der</strong> Bio Suisse. Ri<strong>ch</strong>tigerweise<br />

müsste es do<strong>ch</strong> heissen: «Wo wäre die<br />

Knospe ohne Biobauern?» Offenbar fühlen<br />

Sie si<strong>ch</strong> zum Bio-Ajatollah berufen!<br />

Dass Sie Orl<strong>an</strong>do S<strong>ch</strong>mid <strong>der</strong> billigen<br />

Mediens<strong>ch</strong>elte bezi<strong>ch</strong>tigen, zeugt von<br />

ihrem typis<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Bünzli-<br />

Denken: Anstatt auf die Kritik einzugehen,<br />

zieht m<strong>an</strong> über den Kritiker her.<br />

Damit befinden Sie si<strong>ch</strong> in bester bürgerli<strong>ch</strong>/konservativer<br />

(siehe Fall Meili)<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft.<br />

Familie S<strong>ch</strong>mid hat dies g<strong>an</strong>z si<strong>ch</strong>er ni<strong>ch</strong>t<br />

nötig: 23 (!) Jahre harte Biopionierarbeit<br />

– und das im K<strong>an</strong>ton Wallis – sagt do<strong>ch</strong><br />

einiges über ihren Einsatz und Herzblut<br />

aus. Vielmehr sollte m<strong>an</strong> si<strong>ch</strong> fragen, was<br />

Biobauern bewegt, <strong>an</strong> die Öffentli<strong>ch</strong>keit<br />

zu gehen (<strong>der</strong> Beoba<strong>ch</strong>ter ist ja ni<strong>ch</strong>t irgendein<br />

billiges Boulevardblatt). Diesen<br />

Fragen na<strong>ch</strong>zugehen, könnte ja viellei<strong>ch</strong>t<br />

un<strong>an</strong>genehm werden. Grundsätze<br />

müssten überda<strong>ch</strong>t und lieb gewonnene<br />

Ansi<strong>ch</strong>ten erneuert werden …<br />

Sogar die Kritik muss offenbar no<strong>ch</strong> biokonform<br />

sein! Die 68er in den Bioetagen<br />

s<strong>ch</strong>einen damit überfor<strong>der</strong>t zu sein …<br />

Und Max Ei<strong>ch</strong>enberger mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> fragen:<br />

Hat ein Bergbauerndorf nur eine<br />

Daseinsbere<strong>ch</strong>tigung, wenn alles Bio ist?<br />

D<strong>an</strong>iel Wismer, Embd VS<br />

Bundesamt für<br />

Gesundheit gel<strong>an</strong>gweilt?<br />

Die Weisung des Bundesamts<br />

für Gesundheit BAG zur Deklaration<br />

von Freil<strong>an</strong>deiern bei erneuter<br />

Stallpfli<strong>ch</strong>t ist aus Si<strong>ch</strong>t eines Praktikers<br />

nur folgen<strong>der</strong>massen erklärbar:<br />

1. Das BAG ist personell überbesetzt<br />

und gel<strong>an</strong>gweilt.<br />

2. Das BAG ist überbezahlt, und somit<br />

sind die bes<strong>ch</strong>eidenen Freil<strong>an</strong>deierproduzenten<br />

für dieses unerrei<strong>ch</strong>bar<br />

und wurden deshalb erst gar ni<strong>ch</strong>t<br />

kontaktiert.<br />

3. Das BAG ist 100-prozentig praxisfremd.<br />

Nun mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t nur kritisieren,<br />

son<strong>der</strong>n au<strong>ch</strong> einen konstruktiven<br />

Vors<strong>ch</strong>lag ma<strong>ch</strong>en: Das Personal vom<br />

BAG absolviert 10–20 Prozent seiner<br />

Arbeitszeit in Zukunft auf Freil<strong>an</strong>dgeflügelbetrieben<br />

bei einem für die L<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aft<br />

übli<strong>ch</strong>en Bruttostundenlohn<br />

zwis<strong>ch</strong>en 18 und 25 Fr<strong>an</strong>ken. Meine<br />

drei Vorwürfe würden si<strong>ch</strong> mitsamt <strong>der</strong><br />

Weisung im Nu in ni<strong>ch</strong>ts auflösen.<br />

Felix L<strong>an</strong>g, Co-Präsident Nordwests<strong>ch</strong>weizer<br />

Biobauern, Rohr SO<br />

Biosoja: gut o<strong>der</strong> böse?<br />

Zu den Leserbriefen zu Biosoja,<br />

<strong>bioaktuell</strong> Nr. 4, Mai 06.<br />

Da si<strong>ch</strong> die geb<strong>an</strong>a seit 1998 dem<br />

Thema bio&fair-Soja aus Brasilien<br />

widmet, fühlen wir uns berufen, Stellung<br />

zu den Leserbriefen zu Biosoja zu beziehen.<br />

Soja ist keine unfaire Pfl<strong>an</strong>ze:<br />

Kleinbauern verdienen <strong>an</strong> ihr ebenso wie<br />

die destruktivste Agroindustrie. Soja von<br />

wem und von wo, das ist die wi<strong>ch</strong>tige<br />

Frage!<br />

Im südli<strong>ch</strong>en Brasilien, wo die Produzenten<br />

<strong>der</strong> geb<strong>an</strong>a leben, wird Soja seit<br />

vielen Jahren von Kleinbauern in na<strong>ch</strong>haltigen<br />

Strukturen <strong>an</strong>gebaut. Die L<strong>an</strong>ds<strong>ch</strong>aft<br />

ist ökologis<strong>ch</strong> vielseitig und mit<br />

unserer kleinbäuerli<strong>ch</strong>en L<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aft<br />

in den Voralpen verglei<strong>ch</strong>bar. Im Gegensatz<br />

zur industriellen Produktion im<br />

Norden Brasiliens ist dieser Soja<strong>an</strong>bau<br />

arbeitsintensiver, benötigt weniger Kapital<br />

und ist relativ si<strong>ch</strong>er für die Bauern.<br />

Den Kleinbauern <strong>der</strong> Region ist die Biol<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aft<br />

sehr nahe, da sie gar nie<br />

die Ressourcen hatten, um das konventionelle<br />

Paket einzusetzen; Aussaat, Unkrautbekämpfung<br />

und Ernte erfolgen<br />

häufig von H<strong>an</strong>d. Soja wird ausserdem<br />

nur als eine von vielen Kulturen in einer<br />

na<strong>ch</strong>haltigen Fru<strong>ch</strong>tfolge <strong>an</strong>gebaut. Als<br />

oft einzige Cashcrop («Vom Feld essen<br />

wir, von <strong>der</strong> Mil<strong>ch</strong> zahlen wir die monatli<strong>ch</strong>en<br />

Re<strong>ch</strong>nungen und mit <strong>der</strong> Soja investieren<br />

wir.») hilft die Biosoja <strong>der</strong> her<strong>an</strong>wa<strong>ch</strong>senden<br />

Generation, eine Perspektive<br />

in <strong>der</strong> L<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aft zu finden.<br />

Keine Frage: Sozial und ökologis<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>haltige<br />

Soja aus Lateinamerika ist ni<strong>ch</strong>t<br />

nur mögli<strong>ch</strong>, es gibt sie bereits, und sie<br />

wird s<strong>ch</strong>on heute in die S<strong>ch</strong>weiz importiert!<br />

Sie ist ein Element im Kampf<br />

für eine g<strong>an</strong>zheitli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>haltige L<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aft<br />

und gegen GVO, L<strong>an</strong>dflu<strong>ch</strong>t<br />

und industrielle Produktion.<br />

Lei<strong>der</strong> ist aber ni<strong>ch</strong>t jede Biosoja aus Lateinamerika<br />

ökologis<strong>ch</strong> und sozial na<strong>ch</strong>haltig.<br />

Erstens: Im Norden Brasiliens, wo<br />

für den Soja<strong>an</strong>bau grosse Flä<strong>ch</strong>en Urwald<br />

und Serrado abgeholzt werden und<br />

Soja auf Böden gepfl<strong>an</strong>zt wird, die dafür<br />

ni<strong>ch</strong>t geeignet sind, wä<strong>ch</strong>st ebenfalls<br />

«Biosoja». Die geografis<strong>ch</strong>e Herkunft <strong>der</strong><br />

Biosoja – und ob auf <strong>der</strong> Bioflä<strong>ch</strong>e vor<br />

ein paar Jahren no<strong>ch</strong> Urwald st<strong>an</strong>d – ist<br />

eben kein Kriterium für die Biozertifizierung.<br />

Zweitens: In Lateinamerika ist <strong>der</strong><br />

L<strong>an</strong>dbesitz sehr unglei<strong>ch</strong> verteilt. Kleinproduzenten<br />

und L<strong>an</strong>dlosenbewegungen<br />

auf <strong>der</strong> einen <strong>Seite</strong>, gig<strong>an</strong>tis<strong>ch</strong>e Farmen


und industrielle Produktion<br />

auf <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en.<br />

Letztere ist äusserst<br />

arbeitsextensiv, verni<strong>ch</strong>tet<br />

Arbeitsplätze in <strong>der</strong><br />

L<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aft und isoliert<br />

die Arbeiter in grosser<br />

Abhängigkeit in entfernten<br />

genden. Grösse, Arbeitsplät<br />

L<strong>an</strong>dre<strong>ch</strong>te sind aber ebenf<br />

Kriterium für die Biozertifizierung.<br />

Wel<strong>ch</strong>e Biosoja wollen wir also? In Brasilien<br />

gibt es eine riesige Biofarm mit 5000<br />

Hektaren Flä<strong>ch</strong>e im ökologis<strong>ch</strong> sensiblen<br />

Norden. Au<strong>ch</strong> die Knospe-Soja aus Lateinamerika<br />

kommt fast auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong><br />

von Betrieben mit mehr als 500 Hektaren<br />

Flä<strong>ch</strong>e. D<strong>an</strong>eben gäbe es genügend<br />

wirkli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>haltige Soja und sogar zu<br />

konkurrenzfähigen Preisen. Wo ist das<br />

Problem? Einerseits sind Herkunft o<strong>der</strong><br />

fairer H<strong>an</strong>del keine Themen in den Biori<strong>ch</strong>tlinien,<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>erseits leitet Protektionismus<br />

und ni<strong>ch</strong>t Vernunft die Ri<strong>ch</strong>tlinienauslegung<br />

<strong>der</strong> Bio Suisse. Und so<br />

s<strong>ch</strong>eint es glei<strong>ch</strong> weiterzugehen: Die<br />

Bio Suisse wird den Begriff «fairer H<strong>an</strong>del»<br />

zugunsten <strong>der</strong> weltweit privilegierten<br />

S<strong>ch</strong>weizer Bauern verwässern und<br />

den brasili<strong>an</strong>is<strong>ch</strong>en Kleinbauern soll<br />

mit einem Sojaverbot aus Lateinamerika<br />

das Genick gebro<strong>ch</strong>en werden. Bravo!<br />

Das ist wirkli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ade, denn wenn<br />

m<strong>an</strong> den Blick nur ein biss<strong>ch</strong>en weiter<br />

ri<strong>ch</strong>tet, sind Kleinbauern in Brasilien<br />

Verbündete und ni<strong>ch</strong>t Konkurrenten,<br />

und fairer H<strong>an</strong>del wäre eine e<strong>ch</strong>te Ch<strong>an</strong>ce<br />

und ni<strong>ch</strong>t nur ein Marketinggag.<br />

Adri<strong>an</strong> Wiedmer, geb<strong>an</strong>a AG<br />

Ver<strong>an</strong>twortungsvoller<br />

Soja<strong>an</strong>bau<br />

Zum Leserbrief «Das k<strong>an</strong>n do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

wahr sein!» im <strong>bioaktuell</strong> Nr. 4, Mai 06<br />

Die von Proforest im Auftrag von<br />

Coop und WWF S<strong>ch</strong>weiz entwickelten<br />

«Basler Kriterien für einen<br />

ver<strong>an</strong>twortungsvollen Soja<strong>an</strong>bau» werden<br />

in Brasilien ausdrückli<strong>ch</strong> von den<br />

Kleinbauern und Familienfarmen unterstützt.<br />

Die Proteste <strong>an</strong>lässli<strong>ch</strong> des ersten<br />

«Roundtable on Sustainable Soy» in Foz<br />

do Iguazu im März 2005 ri<strong>ch</strong>teten si<strong>ch</strong><br />

denn au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gegen die «Basler Kriterien».<br />

Im Gegenteil, die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

«Basler Kriterien» decken si<strong>ch</strong> mit den<br />

For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Familienfarmen. Die<br />

Familienbetriebe, wel<strong>ch</strong>e heute im bra-<br />

sili<strong>an</strong>is<strong>ch</strong>en Staat Par<strong>an</strong>a<br />

na<strong>ch</strong> den «Basler Krierien»<br />

Soja produzieren,<br />

ehen es als Ch<strong>an</strong>ce <strong>an</strong>,<br />

dass sie einen Teil ihrer<br />

roduktion na<strong>ch</strong> Europa<br />

rkaufen können. Diese<br />

riebe mit einer Grösse<br />

0 und 120 Hektaren bee<br />

vielfältige L<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aft<br />

und setzen die meisten ihrer<br />

Produkte in Brasilien ab. Sie sehen in<br />

einem zertifizierten Anbau ohne Gente<strong>ch</strong>nik<br />

eine Ch<strong>an</strong>ce für ihre Zukunft.<br />

Brigit Hofer, Coop Wirts<strong>ch</strong>aftspolitik/<br />

Na<strong>ch</strong>haltigkeit<br />

Knospe-Soja kommt ni<strong>ch</strong>t<br />

von Rodungsflä<strong>ch</strong>en<br />

Zum Leserbrief: «Nehmt Biosoja unter<br />

die Lupe!» in <strong>bioaktuell</strong> Nr. 4, Mai 06<br />

Der Anbau von Soja in den südamerik<strong>an</strong>is<strong>ch</strong>en<br />

Län<strong>der</strong>n ist mit allen<br />

seinen Missständen eine Katastrophe<br />

und bedarf unbedingt einer Reaktion<br />

von <strong>Seite</strong>n <strong>der</strong> Abnehmerlän<strong>der</strong>. G<strong>an</strong>z<br />

wi<strong>ch</strong>tig ist aber zu wissen, dass si<strong>ch</strong> die<br />

konventionelle Produktion g<strong>an</strong>z deutli<strong>ch</strong><br />

von <strong>der</strong> Bioproduktion, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

Knospe-Produktion unters<strong>ch</strong>eidet. Diese<br />

ist na<strong>ch</strong>haltig und ethis<strong>ch</strong> vertretbar.<br />

Bio Suisse ist si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Problematik um<br />

die Sojaproduktion bewusst und hat den<br />

Import und den Einsatz von Soja so weit<br />

begrenzt, dass seit 2004 in <strong>der</strong> Fütterung<br />

nur no<strong>ch</strong> Biosoja eingesetzt werden darf.<br />

Na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Ausweitung des Knospe-Soja<strong>an</strong>baus<br />

in den letzten Jahren k<strong>an</strong>n nun,<br />

ab 2007, die Versorgung mit Knospe-<br />

Soja gedeckt werden; Bio Suisse Betriebe<br />

dürfen damit nur no<strong>ch</strong> Knospe-Soja einsetzen.<br />

Die Knospe-Soja, wel<strong>ch</strong>e für<br />

Tierfutter verwendet wird, stammt bisher<br />

vor allem aus Österrei<strong>ch</strong> und Italien,<br />

aber au<strong>ch</strong> aus China und Südamerika.<br />

Die hohen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Knospe-<br />

Ri<strong>ch</strong>tlinien sollen eine na<strong>ch</strong>haltige l<strong>an</strong>dwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />

Produktion si<strong>ch</strong>ern. So<br />

müssen die Bauern zum Beispiel die<br />

strengen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> die Fru<strong>ch</strong>tfolge<br />

einhalten. Eine Rodung von Urwald<br />

für den Anbau von Knospe-Soja<br />

ist ni<strong>ch</strong>t zulässig (die Rodung muss<br />

vor 1970 erfolgt sein). Letzteres ist bei<br />

EU-Biosoja ni<strong>ch</strong>t vorges<strong>ch</strong>rieben.<br />

Mit den hohen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Knospe <strong>an</strong> die Produktion von Soja<br />

k<strong>an</strong>n Bio Suisse hinter dem Einsatz<br />

und Import von Knospe-Soja ste-<br />

hen. Für einige Betriebe – Grossbetriebe,<br />

aber au<strong>ch</strong> Kleinbauernorg<strong>an</strong>isationen<br />

– ist die Produktion von Knospe-Soja<br />

eine Ch<strong>an</strong>ce, die au<strong>ch</strong> eine Alternative<br />

zum konventionellen Anbau von gente<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong><br />

verän<strong>der</strong>ter Soja und den damit<br />

verbundenen Missständen bietet.<br />

Den Einsatz von Knospe-Soja im Tierfutter<br />

g<strong>an</strong>z zu verbieten, s<strong>ch</strong>eint uns<br />

<strong>der</strong>zeit ni<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> ri<strong>ch</strong>tige Weg. In <strong>der</strong><br />

S<strong>ch</strong>weiz k<strong>an</strong>n Soja für die Fütterung<br />

ni<strong>ch</strong>t <strong>an</strong>nähernd kostendeckend <strong>an</strong>gebaut<br />

werden. Für die Tofuproduktion<br />

werden in <strong>der</strong> Wests<strong>ch</strong>weiz rund 20 ha<br />

Soja <strong>an</strong>gebaut. An<strong>der</strong>e Proteinträger wie<br />

Eiweisserbsen und Ackerbohnen sind<br />

<strong>an</strong>baute<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong> heikel; die Flä<strong>ch</strong>en können<br />

moment<strong>an</strong> ni<strong>ch</strong>t ausgedehnt werden.<br />

Zudem eignen sie si<strong>ch</strong> aufgrund ihres<br />

Aminosäuremusters ni<strong>ch</strong>t so gut<br />

für die tieris<strong>ch</strong>e Ernährung wie Soja.<br />

Wie alle GVO-kritis<strong>ch</strong>en Komponenten<br />

wird au<strong>ch</strong> Knospe-Soja auf Verunreinigungen<br />

getestet. Die Grenze liegt bei den<br />

Knospe-Futtermitteln bei 0,5 Prozent.<br />

Natürli<strong>ch</strong> wird Bio Suisse die Sojathematik<br />

weiterhin kritis<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong>leu<strong>ch</strong>ten<br />

und na<strong>ch</strong> Alternativen su<strong>ch</strong>en. In dem<br />

Sinn s<strong>ch</strong>ätzen wir konstruktive Kritik.<br />

Barbara Früh, Futtermittelbeauftragte<br />

Bio Suisse<br />

IMPRESSUM<br />

15. Jahrg<strong>an</strong>g<br />

Ers<strong>ch</strong>eint 10-mal jährli<strong>ch</strong> (jeweils Anf<strong>an</strong>g Monat, ausser<br />

August und J<strong>an</strong>uar)<br />

Auflage 7832 Exemplare ( (WEMF-beglaubigt,<br />

2003)<br />

Geht <strong>an</strong> Produktions- und Lizenzbetriebe von Bio Suisse;<br />

Abonnement Fr. 49.–, Ausl<strong>an</strong>d Fr. 56.–<br />

Abonnementsdauer Kalen<strong>der</strong>jahr, Kündigung auf Ende<br />

Dezember<br />

Herausgeber r FiBL, Fors<strong>ch</strong>ungsinstitut für biologis<strong>ch</strong>en<br />

L<strong>an</strong>dbau, Ackerstrasse, Postfa<strong>ch</strong>, CH-5070 Frick,<br />

Telefon +41 (0)62 865 72 72, Telefax +41 (0)62 865 72 73<br />

www.fibl.org<br />

Bio Suisse (Vereinigung S<strong>ch</strong>weizer Biol<strong>an</strong>dbau-<br />

Org<strong>an</strong>isationen), Margarethenstrasse 87, CH-4053 Basel,<br />

Telefon +41 (0)61 385 96 10, Telefax +41 (0)61 385 96 11<br />

www.bio-suisse.<strong>ch</strong><br />

Redaktion Alfred S<strong>ch</strong>ädeli, Markus Bär, Thomas Alföldi<br />

(FiBL); Christi<strong>an</strong> Voegeli (Bio Suisse); <strong>bioaktuell</strong>@fibl.org<br />

Gestaltung D<strong>an</strong>iel Gorba<br />

Druck k Brogle Druck AG, Postfa<strong>ch</strong>, 5073 Gipf-Oberfrick,<br />

Telefon +41 (0)62 865 10 30, Telefax +41 (0)62 865 10 39<br />

Inserate Nicole Rölli, FiBL, Postfa<strong>ch</strong>, 5070 Frick,<br />

Telefon +41 (0)62 865 72 04, Telefax +41 (0)62 865 72 73,<br />

E-Mail nicole.roelli@fibl.org<br />

<strong>bioaktuell</strong> 5/06 27


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Die Abteilung Freiheitsentzug u. Soziale<br />

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4001 Basel (Ref. 12/06).<br />

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