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Nippeser Bürgerwehr Fest 2016/2017

Festheft der Kölner Karnevalsgesellschaft Nippeser Bürgerwehr 1903 e.V. | Weitere Informationen unter www.nippeser-buergerwehr.de

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VOM STRAMPELANZUG ZUM WAFFENROCK<br />

über Aufzucht und Hege von Appelsinefunkenachwuchs<br />

Angetrieben durch das diesjährige<br />

Sessionsmotto fühlt sich der Verfasser<br />

bemüßigt, einmal über die erfolgreiche<br />

Heranführung unserer Sprösslinge an das<br />

orange-weiße Corps zu sinnieren.<br />

DIE ERSTEN WOCHEN:<br />

Bereits bei der Abholung aus dem<br />

Krankenhaus (im Optimalfall natürlich St. Vincenz<br />

Köln-Nippes) ist peinlich darauf zu achten, dass<br />

der gemeine Krankenhausstrampler gegen<br />

einen orange-weißen Anzug ausgetauscht<br />

wird. Auch im weiteren Verlauf ist dafür Sorge<br />

zu tragen, dass das Baby in den Coprsfarben<br />

gekleidet wird. Besonders die Farben rot, blau<br />

und grün sind zu meiden. Sie verursachen bei<br />

dem Neugeborenen Irritationen und stören die<br />

Bildung grundlegender Synapsen, welche für<br />

die spätere Bestimmung des Nachwuchses<br />

grundlegend von Bedeutung sind. Sobald<br />

der Spross der mütterlichen Brust entwöhnt<br />

wird, spielt die Form der Nuckelflasche eine<br />

entscheidende Rolle.<br />

Die Flasche sollte durchsichtig und<br />

zylindrisch sein, mit einem Inhalt von 0,2 Litern.<br />

Der Durchfluss im Nuckel ist wöchentlich zu<br />

vergrößern. Das Kind ist nach seinem Bäuerchen<br />

mit dem Wort „Prost“ in seinem Tun zu bestärken.<br />

Bei der ersten festen Nahrung ist zwingend<br />

auf vegetarische oder vegane Spielereien zu<br />

verzichten, denn später wird das Kind merken,<br />

dass es fleischlose Mettbrötchen oder halven<br />

Hahn ohne Holländer nicht gibt. Wird der<br />

Nachwuchs nach der Nahrungsaufnahme zur<br />

Ruhe gebettet empfiehlt sich das Abspielen<br />

leiser Musik wie z.B. am Dom zo Kölle, ich bin ne<br />

kölsche Jung oder auch ein Marsch im Trabe.<br />

DIE NAMENSFINDUNG UND TAUFE:<br />

Sollte das Kind über auffällige<br />

Äußerlichkeiten verfügen, grämen Sie sich nicht<br />

und verschwenden bitte keinen Gedanken<br />

daran diese zu beseitigen. Segelohren, ein<br />

Puckel oder eine Höckernase sind für die spätere<br />

Namensfindung im Corps genauso hilfreich<br />

wie Schielen, Stottern oder Lispeln. Beim<br />

Taufnamen sollte auf gestandene Traditionen<br />

der <strong>Bürgerwehr</strong> zurückgegriffen werden. Gerne<br />

können sich die Eltern der Namen ehemaliger<br />

oder aktiver Kommandanten und Präsidenten<br />

bedienen um Ihrem Nachwuchs den Start ins<br />

Leben zu erleichtern.<br />

FRÜHE JAHRE:<br />

In den ersten Jahren der Aufzucht sind die<br />

verwendeten Spielsachen und die benutzte<br />

Kleidung weiterhin sehr wichtig für eine<br />

erfolgreiche Weiterentwicklung. Zum einen<br />

sollten die Jungen ganz bewusst zum Spiel mit<br />

Puppen angehalten werden, um schon früh zu<br />

lernen ein Mädchen im Arm zu halten. Ebenso<br />

wichtig ist das Spiel mit Säbel und Holzgewehr<br />

um eine Vertrautheit und enge Bindung zu<br />

diesen Gegenständen herbeizuführen. Für<br />

eine Karriere im Reitercorps empfiehlt sich das<br />

klassische Schaukelpferd, wenn erhältlich bitte<br />

die Kaltblutvariante wählen. Soll der Weg in ein<br />

förderndes Corpsteil führen so ist ein Kaufladen<br />

oder eine kindgerechte Monopoly-Variante das<br />

richtige Spielzeug. Für Kinder die später einmal<br />

in der Wache Ihre Heimat finden sollen empfiehlt<br />

es sich beim Einkaufen an Mamas Hand den<br />

Gleichschritt zu üben und jeden Abend eine<br />

Folge der Sesamstasse im Stehen anzusehen.<br />

Sehr wichtig ist es auch mit dem Kind Bus<br />

zufahren. Am besten spät abends, dann sind<br />

die Busse leer. Setzten Sie sich mit dem Kind in<br />

die letzte Bank mit etwas Zutrinken in der Hand<br />

und singen Sie lauthals mit dem Kind Lieder<br />

mit möglichst zweideutigen Texten. Kinder die<br />

auf keines dieser Dinge ansprechen könnten<br />

sich später im Reservecorps wiederfinden.<br />

Wichtig für alle Pänz ist bereits zu diesem<br />

Zeitpunkt die gründliche Mundhygiene, denn<br />

„wer späder vill bütze will muss us dämm Hals<br />

joot rüsche“. Ebenso ist weiter bei den Jungen<br />

darauf zu achten, dass möglichst lange und<br />

oft Strumpfhosen (nach Möglichkeit weiße)<br />

getragen werden. Diese Maßnahme hilft enorm,<br />

die jungen Herren an die engen Reithosen zu<br />

gewöhnen oder gar auf eine Rolle im Dreigestirn<br />

vorzubereiten. Boxershorts oder Pantys sind aus<br />

den Kleiderschränken auf ewig zu verbannen,<br />

da diese sich unter den Reithosen unschön<br />

abmalen.<br />

SCHULZEIT UND JUGEND:<br />

Hier gilt es nun auch weiterhin den Fokus<br />

auf die Ernährung zu richten. Das Pausenbrot<br />

wird am besten durch eine Frikadelle oder<br />

ein Hämmschen to go ersetzt. Den Ranzen<br />

tauschen die verantwortungsvollen Eltern am<br />

besten jetzt schon gegen einen Hutkoffer. Bei der<br />

Auswahl der Schule ist darauf zu achten, dass es<br />

in der Mensa mindestens 3-mal wöchentlich<br />

rheinische Küche gibt. Dicke Bohnen,<br />

Sauerbraten etc. sind gut für Körper und Geist<br />

des Zöglings. Die Fächer Musik und Sport sind<br />

wenn nötig mit Nachhilfe zur Höchstleistung zu<br />

fördern. Sollten AGs für Brauchtum und Mundart<br />

angeboten werden, hat das Kind diese zwingend<br />

zu buchen.<br />

Im Zimmer des Kindes soll sich neben<br />

dem Poster des Domes und dem Bild des<br />

aktuellen Präsidenten der Gesellschaft ruhig<br />

die Ordenssammlung des Vaters an der Wand<br />

befinden, da Mutti die eh nicht im Wohnzimmer<br />

hängen haben will.<br />

Was Schülerpraktika angeht sind neben<br />

den klassischen Handwerksberufen, die jedem<br />

Verein nützen, Stellen wie Brauer und Mälzer,<br />

Steuerberater oder Sattler anzustreben. Auch<br />

immer gerne genommen ist eine Stelle bei der<br />

AWB um die Farbfokussierung zu verstärken.<br />

Geeignete Ferienjobs sind Kellnern und<br />

Zapfen. Eine weitere Einkommensquelle<br />

erschließt sich als Kamellejung bei den Umzügen<br />

der <strong>Bürgerwehr</strong>. Besuche von Tanzkursen sind<br />

nach besten Kräften zu fördern.<br />

Es ist nun auch an der Zeit im Haushalt<br />

Arbeiten zu übernehmen die für die Zukunft<br />

unabdinglich sind. So sollte das Tafelsilber<br />

poliert werden, in Anlehnung an den Helm und<br />

die Uniformknöpfe. Aufräumen von Keller und<br />

Garage hilft sich später im Gepäckfach des<br />

Busses zurechtzufinden. Wenn im Haushalt aus<br />

Flaschen getrunken wird, so müssen diese braun<br />

mit einem Inhalt von 0,33 bzw. 0,5 Litern sein.<br />

Sukzessive können herkömmliche Weihnachtsund<br />

Geburtstagsgeschenke in Uniformteile oder<br />

Gutscheine für solche umgewandelt werden.<br />

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