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Teil 1

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Abb. 1: Schematische Darstellung des ELISA (enzyme-linked immunosorbent<br />

assay)<br />

Tabelle 4: Empfindlichkeit serologischer Nachweistechniken für Pflanzenviren<br />

(RABENSTEIN 2002)<br />

Prinzip Testmethode Nachweisgrenze<br />

Präzipitationsteste<br />

Röhrchen-Präzipitationstest 1,5 μg/ml<br />

Ring-Präzipitationstest 1-10 μg/ml<br />

Mikropräzipitationstest 1 μg/ml<br />

Diffussionsteste<br />

Röhrchendiffusionstest<br />

1 mg/ml<br />

(Oudin-Technik)<br />

0,06 mg/ml<br />

Radial Immunodiffusion 0,1-5 mg/ml<br />

Doppeldiffusionsteste<br />

(Ouchterlony-Technik)<br />

0,01 mg/ml<br />

Komplement-Fixierung Complement Fixation-Test 1 μg/ml<br />

Immunelektronenmikrosko- ISEM-Technik (Immunosorbent E- 10 ng/ml<br />

pie (IEM)<br />

lectron Mikroskopy)<br />

Enzymimmunoassays (EIAs) DAS-ELIZA 1-10 ng/ml<br />

PTA-ELISA 8-10 ng/ml<br />

TAS-ELISA 1 ng/ml<br />

Enzymamplifikation 0,1 ng/ml<br />

Immunocapture PCR IC-RT-PCR und/oder<br />

RT-PCR-ELISA<br />

ca. 0,001 ng/ml<br />

Damit konnte auch das Problem latenter Virusinfektionen besser gelöst werden, das beim PVS<br />

bedeutsam ist, aber mit dem Auftreten und der Verbreitung der Tabakrippenbräune – Stammgruppe<br />

des PVY (PVY N ) in den 50er Jahren zu einer akuten Gefahr wurde. Der mit dem Einbruch<br />

dieses Virusstammes ausgelöste erneute „Notstand der Pflanzkartoffelproduktion“ führte<br />

in Ost und West zu entschlossenen praktischen Maßnahmen (zu nennen sind hier die Schaffung<br />

geschlossener Anbaugebiete, vorzeitige Krautabtötung, verstärkte Anwendung von Testverfahren<br />

bei der Pflanzgutkontrolle und Prüfung der Sorten auf latenten Befall) und ließ das PYV zu<br />

dem Erreger werden, der uns bis in unsere Zeit immer wieder vor neue Herausforderungen stellt.<br />

So z. B. mit der schnellen Verbreitung eines neuen Virusstammes aus dieser Gruppe seit den<br />

80er Jahren in Europa, der neue Anforderungen an den Virusnachweis stellte. Dieser blattlausübertragbare<br />

Knollenringnekrose-Stamm (PVY NTN ) beeinträchtigt durch Bildung nekrotischer<br />

Ringe an der Knollenoberfläche nicht nur den Gesundheitszustand der Pflanzkartoffel, sondern<br />

auch unmittelbar die Qualität der Speiseware. Da eine Reihe von Kartoffelsorten mit guten Resistenzeigenschaften<br />

gegenüber dem PVY befallen werden, ist eine Unterscheidung dieses Stammes<br />

von anderen Y-Stammgruppen erforderlich. Weder serologische, noch biologische<br />

Nachweismethoden eignen sich für die Differentialdiagnose. In kurzer Zeit konnte aber eine molekularbiologische<br />

Diagnosemethode auf der Basis der Polymerase-Kettenreaktion entwickelt werden,<br />

die mit großer Zuverlässigkeit arbeitet. Schließlich gab es mit der Verbreitung des Potato spindle-tuber<br />

Pospiviroids in Europa zur Kontrolle und Einschränkung dieser gefährlichen Kartoffelkrankheit<br />

die dringende Notwendigkeit, neue sichere Nachweisverfahren bereitzustellen, da der nur<br />

aus RNA bestehende Erreger mit serologischen Verfahren nicht nachzuweisen ist. Neben dem Pflanzentest<br />

auf Sorten der Tomate (Lycopersicum esculentum L.) und auf chinesischem Tollkraut (Scopolia<br />

sinensis Hemsl.) stehen heute mit der Elektrophorese im PAAG, DNA-Sonden und Polymerase-Kettenreaktion<br />

(PCR) hochempfindliche Nachweisverfahren zur Verfügung.<br />

Gerade die Verbreitung des Kartoffelspindelknollen-Viroids in einigen Ländern ist ein Beispiel<br />

dafür, wie durch Überbetonung einzelner Maßnahmen durch die Wissenschaft neue Probleme<br />

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