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Teil 1

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sich über die Dammkrone hinweg und meist auch an den Dammflanken kein ausreichender Zwischenfruchtbestand<br />

etablieren lässt und die Dämme dann verunkrauten und verhärten. In den<br />

80er Jahren wurde sogar versucht, die Gülleausbringung mit diesem Verfahren zu verbinden.<br />

Langjährige Versuche der TU München zeigen, dass solche Direkt-Mulchpflanzverfahren unter<br />

den dortigen Anbauverhältnissen durchaus eine Bedeutung erlangen können.<br />

Generell spielt bei der Akzeptanz der konservierenden Bodenbearbeitung auch der Trend zur<br />

Abkehr vom Zwischenfruchtanbau eine Rolle. In einigen Bundesländern setzen hier Förderprogramme<br />

an. Auch viele emotionale Vorbehalte gegenüber dieser „unordentlichen” Bewirtschaftung<br />

sind noch abzubauen.<br />

• Zur Düngung<br />

Die Entwicklung im Verfahrensabschnitt Düngung war in den 60er und 70er Jahren neben der<br />

Forderung nach maximaler Ertragssteigerung vor allem durch die Suche nach den Zusammenhängen<br />

zwischen Düngung und den Ertragsparametern gekennzeichnet, welche in der vollmechanisierten<br />

Kartoffelproduktion entscheidende Bedeutung bekommen hatten. Ich nenne hier nur die Beschädigungsempfindlichkeit,<br />

Schalenfestigkeit und Neigung der Knollen zur Schwarzverfärbung.<br />

Die Einbeziehung des pflanzenverfügbaren Bodenstickstoffs Nan bzw. heute Nmin und die Einsatzmöglichkeiten<br />

der immer mehr anfallenden Gülle waren weitere Schwerpunkte. Hier ist besonders<br />

die detaillierte Koordinierung durch die damalige Forschungskooperationsgemeinschaft Düngung zu<br />

erwähnen, wodurch sicher gestellt wurde, dass eine ganz solide, umfassende Datengrundlage für die<br />

Entwicklung eines EDV-gestützten Düngungsberatungssystems geschaffen werden konnte. Auch<br />

heute bildet dieser Stand - bei aller Weiterentwicklung und Präzisierung - die Grundlage für die<br />

Düngungsberatung in den neuen Bundesländern, welche vor allem die vermarktbare Qualität der<br />

Kartoffeln und ökologische Kriterien zu berücksichtigen hat. Von grundlegender Bedeutung sind<br />

auch die Erkenntnisse zur Qualitätsbeeinflussung durch die Kalidüngung.<br />

Seit langem versucht man, durch eine Platzierung des Düngers in den unmittelbaren Wuchsraum<br />

der Kartoffelpflanze und durch den Einsatz von Nitrifikationshemmern die Effektivität der Düngung<br />

zu verbessern sowie Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Arbeitsgängen zu erschließen.<br />

Durch umfangreiche Untersuchungen zur platzierten und kombinierten Düngung in den<br />

80er Jahren wurden die möglichen Effekte und Anwendungsgebiete geklärt. Aktuelle Ergebnisse<br />

bestätigen die damaligen Erkenntnisse. Es kam zur Entwicklung und Kleinserienproduktion eines<br />

pneumatischen Frontanbau-Reihendüngerstreuers zur Kombination mit der Dammvorformung<br />

(Abb. 12), aber auch viele Tüftler in der Praxis schufen beachtliche Geräte (Abb. 13).<br />

18<br />

Abb. 12:<br />

Pneumatischer FrontanbauReihendüngerstreuer<br />

(Neubauer 1985)

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