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Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos

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»Rotkäppchen-Komplex« leidet, wie das immer noch vereinzelt<br />

zu lesen ist.<br />

▶ Ansonsten aber empfi ehlt es sich, möglichst wenig <strong>Wolf</strong>s-<br />

Tamtam in der Presse zu verursachen. Wölfe sollten sich<br />

still <strong>und</strong> selbstverständlich einschleichen.<br />

Das ist nicht so einfach. Ein <strong>Wolf</strong> hat immer noch hohen<br />

Nachrichtenwert ; er scheint mir auch die Idealgröße zu<br />

haben, um tage- oder sogar wochenweise das Presse-Sommerloch<br />

ausfüllen zu können.<br />

Was zählt : Territorial- oder Elterngefühl ?<br />

Eigentlich hatte ich mich schon daran gewöhnt, dass Journalisten<br />

gern zur ganz großen Metaphernkeule greifen,<br />

wenn sie über Wölfe schreiben. Aber die markerschütternd<br />

herausgeheulte <strong>Wolf</strong>s-Prosa, die mir Ende der Neunziger<br />

aus Deutschlands Jäger-Leitpostille »Wild <strong>und</strong> H<strong>und</strong>« entgegendröhnte,<br />

war dann doch noch für eine Überraschung<br />

gut : »Stiebender Schnee, verknäulte, graue Körper – eine<br />

Wölfi n kämpft ihren letzten Kampf. Artgenossen bringen<br />

sie um, Artgenossen eines fremden Rudels, in dessen Territorium<br />

sie eingedrungen war. (…) Nicht nur Menschen<br />

führen Kriege um Land <strong>und</strong> Ressourcen.« Was, um Gottes<br />

Willen, war geschehen – im berühmten <strong>Wolf</strong>sgatter des<br />

Bayerischen Waldes ?<br />

Man hatte schlichtweg die neuere <strong>Wolf</strong>sforschung nicht<br />

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