Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos
Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos
So verschwanden die Wölfe binnen weniger Jahrzehnte aus einem großen Teil ihrer früheren Verbreitungsgebiete. Aber auch in den traditionellen Rückzugsgebieten, in denen das Klima rauher war, erging es ihnen ohne natürliche Beutetiere schlecht, zumal im Winter, wenn die Haustiere in den Stall gesperrt wurden. Aus dem Tiefl and von Maschinen verdrängt, im Waldgebirge ohne Nahrung – das Ende der Wölfe war abzusehen. 1809 erlegte man im Bayerischen Wald den letzten Hirsch, 1847 den letzten Wolf und bald danach auch den letzten Bären und den letzten Luchs. Gleichzeitig verschwand der Wolf im nördlichen Teil der Alpen. Dort aber, wo man dank milderem Klima auch im Winter das Vieh auf die Weide trieb, konnte er sich länger halten. Noch im Jahr 1871 wurden im linksrheinischen Bezirk Koblenz Schußgelder für sechsundzwanzig Wölfe ausgezahlt. In der Eifel starb der letzte Wolf 1888, im Saarland 1891 und im Elsaß sogar erst im Winter 1911. Ihnen zur Ehre hat man Gedenksteine gesetzt, die an das Ende dieses tausendjährigen Krieges erinnern. Auch in Skandinavien waren die Wölfe nicht besser dran. Noch in den Jahren 1827 bis 1839 erlegte man in ganz Schweden jährlich etwa fünfh undert Wölfe. Zwanzig Jahre später war der Wolf aus Südschweden verschwunden und wiederum zwanzig Jahre danach nur noch in den weiten, baumlosen Gebirgen des Nordens vorhanden, wo er Schutz und in den Rentieren der Saamen noch ausreichend Nahrung fand. Aber auch hier ging der Kampf gegen die Wölfe weiter. Nicht zu zählen sind die Geschichten von fast über- 574
menschlichen Anstrengungen berühmter Wolfsjäger, die Tag und Nacht den Wölfen auf dem Fjäll an den Fersen hingen. Als schließlich Mitte des 20. Jahrhunderts das Gebirge durch neue Straßen, durch Flugzeuge und vor allem durch den motorisierten Schneescooter zugänglich wurde, waren auch hier die Tage der Wölfe gezählt. Zwar traten jetzt, ähnlich wie Jahrhunderte zuvor Gleichgesinnte in England, die wildesten Wolfsjäger unter den Saamen für den Schutz der Wölfe ein. Tatsächlich wurde der Wolf 1966 unter vollen Schutz gestellt ; doch geholfen hat es ihm nicht. Ende der sechziger Jahre schätzte man den heimischen Wolfsbestand auf gerade noch sechs Tiere. Dann Wolfsfalle mit lebendem Schaf. 575
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- Seite 607: Paquet, P. (Hrsg.) : Wolves of the
So verschwanden die Wölfe binnen weniger Jahrzehnte<br />
aus einem großen Teil ihrer früheren Verbreitungsgebiete.<br />
Aber auch in den traditionellen Rückzugsgebieten, in denen<br />
das Klima rauher war, erging es ihnen ohne natürliche Beutetiere<br />
schlecht, zumal im Winter, wenn die Haustiere in<br />
den Stall gesperrt wurden. Aus dem Tiefl and von Maschinen<br />
verdrängt, im Waldgebirge ohne Nahrung – das Ende<br />
der Wölfe war abzusehen. 1809 erlegte man im Bayerischen<br />
Wald den letzten Hirsch, 1847 den letzten <strong>Wolf</strong> <strong>und</strong> bald<br />
danach auch den letzten Bären <strong>und</strong> den letzten Luchs. Gleichzeitig<br />
verschwand der <strong>Wolf</strong> im nördlichen Teil der Alpen.<br />
Dort aber, wo man dank milderem Klima auch im Winter<br />
das Vieh auf die Weide trieb, konnte er sich länger halten.<br />
Noch im Jahr 1871 wurden im linksrheinischen Bezirk<br />
Koblenz Schußgelder für sechs<strong>und</strong>zwanzig Wölfe ausgezahlt.<br />
In der Eifel starb der letzte <strong>Wolf</strong> 1888, im Saarland<br />
1891 <strong>und</strong> im Elsaß sogar erst im Winter 1911. Ihnen zur Ehre<br />
hat man Gedenksteine gesetzt, die an das Ende dieses tausendjährigen<br />
Krieges erinnern.<br />
Auch in Skandinavien waren die Wölfe nicht besser dran.<br />
Noch in den Jahren 1827 bis 1839 erlegte man in ganz Schweden<br />
jährlich etwa fünfh <strong>und</strong>ert Wölfe. Zwanzig Jahre später<br />
war der <strong>Wolf</strong> aus Südschweden verschw<strong>und</strong>en <strong>und</strong> wiederum<br />
zwanzig Jahre danach nur noch in den weiten, baumlosen<br />
Gebirgen des Nordens vorhanden, wo er Schutz <strong>und</strong><br />
in den Rentieren der Saamen noch ausreichend Nahrung<br />
fand. Aber auch hier ging der Kampf gegen die Wölfe weiter.<br />
Nicht zu zählen sind die Geschichten von fast über-<br />
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