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Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos

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end-moralisierende Fabelsammlung »Esopus« von 1548<br />

aufnahm.<br />

<strong>Der</strong> H<strong>und</strong> wird von seinem Herrn schlecht gefüttert <strong>und</strong><br />

ist erbärmlich abgemagert. Eine List des <strong>Wolf</strong>es verschafft<br />

ihm bessere Behandlung, wofür er den <strong>Wolf</strong> ein Lamm<br />

aus der Herde seines Herrn reißen läßt. Als der <strong>Wolf</strong> um<br />

eine nochmalige Vergünstigung dieser Art bittet, widersetzt<br />

sich der H<strong>und</strong>. Doch mit dem Hinweis, er müsse ja<br />

nur die Schafe bewachen, nicht das Haus, zeigt er dem<br />

<strong>Wolf</strong> immerhin den Weg in die Speisekammer. Dort wird<br />

der Eindringling entdeckt, <strong>und</strong> er muß eine saft ige Tracht<br />

Prügel einstecken. Die Moral lautet :<br />

»Wir lernen hier vom geizigen Herrn :<br />

der dem Gesinde gibt nicht gern<br />

die Kost, die rechtens ihm gebührt,<br />

sich selbst dadurch in Schaden führt.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wolf</strong> uns anzeigen tut,<br />

daß schädlich sei <strong>und</strong> gar nicht gut,<br />

wenn jemand sich nicht läßt begnügen<br />

an dem, was Gott ihm will zufügen.<br />

Es werden uns dadurch bedeut<br />

die tollen, frechen, rohen Leut,<br />

die, wenn sie gute Tage haben<br />

<strong>und</strong> sich an Trank <strong>und</strong> Speisen laben,<br />

ganz ohne Gottesfurcht dann leben<br />

<strong>und</strong> nichts auf gute Ratschläg geben.«<br />

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