Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos

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09.12.2012 Aufrufe

nächsten Angehörigen zu sichern. Langfristige Bedrohungen hingegen und erst recht solche, die uns nicht ganz persönlich, sondern alle, die ganze Gesellschaft treff en, mißachten wir in erschreckender Weise. Doch das war wohl immer so. Und bislang hat ja auch unsere kulturelle Anpassungsfähigkeit ausgereicht, die meisten der von uns selbst verursachten Umweltveränderungen noch rechtzeitig in den Griff zu bekommen. In diesem Jahrhundert jedoch haben wir Prozesse in Gang gesetzt, die, zunehmend beschleunigt, sich als irreversibel erweisen können, bevor wir sie als Gefahr überhaupt zu erkennen oder zumindest rational darauf zu reagieren vermögen. Hierzu gehören die heute schon in vielen Ländern der Erde fatalen Folgen der Übervölkerung, gehören Ozonabbau und Kohlendioxidanreicherung in der Atmosphäre mit ihren großenteils heute schon erkennbaren Folgen für das Weltklima und gehören sicher auch viele drohende Katastrophen, von denen wir derzeit noch keine Ahnung haben. Und hierzu gehören schließlich, wenn auch auf einer ganz anderen und für uns Menschen weniger bedrohlichen Ebene, die Einfl üsse unseres Handelns auf die Tiere und die Pfl anzen unserer Landschaft . Wir glauben und hoff en, daß viele Folgen dieser Einfl üsse so lange rückgängig zu machen sind, wie die betroff enen Arten irgendwo noch existieren. Deshalb hegen wir sie, sorgen wir für sie, wenn es ihnen, nach unseren Maßstäben, schlechtgeht, vergessen aber, daß solcherart bedingte Einfl üsse zu genetischen Veränderungen in den Populationen 442

führen können, die unumkehrbar sind. Wollen wir unsere noch verbliebenen Wildtiere wild erhalten, müssen wir also schnellstens umlernen und vor allem den menschlichen Einfl uß auf die Lebensgemeinschaft en erheblich reduzieren, müssen wir in der Landschaft spinnennetzartig ökologische Lebens- und Ausbreitungsräume wieder einrichten, müssen wir alle künstlichen Einfl üsse durch Winterfütterung, Tiermedizin und Trophäenkult abbauen sowie möglichst viele der natürlichen Auslesebedingungen neu entstehen lassen. Da auch der ökologisch einsichtigste Jäger nicht imstande ist, die testhetzende Jagdweise der Beutegreifer zu simulieren, bedarf es dazu auch der Wiedereinbürgerung der natürlichen Feinde von Hirsch und Reh, Gemse und Steinbock. Zu ihnen zählt an überragender Stelle der Wolf.

führen können, die unumkehrbar sind. Wollen wir unsere<br />

noch verbliebenen Wildtiere wild erhalten, müssen wir also<br />

schnellstens umlernen <strong>und</strong> vor allem den menschlichen<br />

Einfl uß auf die Lebensgemeinschaft en erheblich reduzieren,<br />

müssen wir in der Landschaft spinnennetzartig ökologische<br />

Lebens- <strong>und</strong> Ausbreitungsräume wieder einrichten,<br />

müssen wir alle künstlichen Einfl üsse durch Winterfütterung,<br />

Tiermedizin <strong>und</strong> Trophäenkult abbauen sowie<br />

möglichst viele der natürlichen Auslesebedingungen neu<br />

entstehen lassen. Da auch der ökologisch einsichtigste Jäger<br />

nicht imstande ist, die testhetzende Jagdweise der Beutegreifer<br />

zu simulieren, bedarf es dazu auch der Wiedereinbürgerung<br />

der natürlichen Feinde von Hirsch <strong>und</strong> Reh,<br />

Gemse <strong>und</strong> Steinbock. Zu ihnen zählt an überragender<br />

Stelle der <strong>Wolf</strong>.

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