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Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos

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Diese Zahlen sowie eine gute Kondition der Elche, ein<br />

hoher Anteil an Zwillingsgeburten <strong>und</strong> eine anscheinend<br />

noch intakte Vegetation veranlaßten Dave zu der Annahme,<br />

die Wölfe würden den Elchbestand limitieren. Nach seinen<br />

Berechnungen herrschte ein Räuber-Beute-Verhältnis<br />

von einem <strong>Wolf</strong> zu dreißig Elchen (oder einem <strong>Wolf</strong> auf<br />

etwa 10 000 Kilogramm Elch). Er wurde bestärkt in seiner<br />

Annahme durch Daten aus anderen Gebieten. Im Algonquin<br />

Park zum Beispiel schien die Hirschpopulation bei<br />

einem geschätzten Räuber-Beute-Verhältnis von einem <strong>Wolf</strong><br />

zu 100 bis 150 Hirschen (beziehungsweise einem <strong>Wolf</strong> auf<br />

7000 bis 10 000 Kilogramm Elch) ebenfalls durch die Wölfe<br />

limitiert. Dagegen wurde in einem anderen Gebiet weiter<br />

westlich, im Jasper National Park in den Rocky Mountains,<br />

bei einem für große Pfl anzenfresser sehr günstigen Biotop<br />

angenommen, daß die Wölfe den Bestand ihrer Beutetiere<br />

nicht beschränkten. Insgesamt leben hier sechs verschiedene<br />

Huft ierarten in viel größerer Dichte als in den Waldgebieten<br />

des Ostens. Es wurde ein Räuber-Beute-Verhältnis<br />

von einem <strong>Wolf</strong> zu 300 bis 400 Individuen der verschiedenen<br />

Beutearten angenommen (beziehungsweise einem <strong>Wolf</strong><br />

auf 40 000 bis 50 000 Kilogramm Beutegewicht).<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieser <strong>und</strong> einiger weiterer Beispiele formulierte<br />

Dave die Hypothese, daß Wölfe den Bestand ihrer<br />

Beutetiere limitieren könnten, wenn das Räuber-Beute-Verhältnis<br />

bei oder unter einem <strong>Wolf</strong> auf 10 000 Kilogramm<br />

Beutegewicht liegt, während bei Verhältnissen darüber der<br />

<strong>Wolf</strong> immer weniger Einfl uß ausübe. Er sollte mit dieser<br />

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