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Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos

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logischen Wissenschaft kennen. Heute wird sie von Rolf<br />

Peterson weitergeführt mit derselben Fragestellung : Welche<br />

zahlenmäßigen Beziehungen bestehen auf der Insel<br />

zwischen der Vegetation, dem einzigen großen Pfl anzenfresser,<br />

dem Elch, <strong>und</strong> dem einzigen Beutegreifer des Elchs,<br />

dem <strong>Wolf</strong> ?<br />

Ich wußte, daß man auf Isle Royale der natürlichen Entwicklung<br />

völlig freien Lauf läßt, ohne jeden Eingriff des<br />

Menschen. Diese natürliche Entwicklung sah indessen ganz<br />

anders aus, als ich gedacht hatte. Eine »Moose-Spruce Sa -<br />

vanna« (Elch-Fichten-Savanne) nannten es Peterson <strong>und</strong><br />

seine Mitarbeiter. Die Elche hatten buchstäblich alles, was<br />

ihnen schmeckte, kahlgefressen. Nur die Fichten – dort wie<br />

in Europa der letzte Baum auf der Speisekarte des Schalenwildes<br />

– waren an vielen Stellen übriggeblieben. Durch<br />

Brände waren zwar immer wieder neue Äsungsgebiete entstanden,<br />

so daß der befürchtete Zusammenbruch der Elchpopulation<br />

nicht eingetreten war. Doch nirgends ist mir so<br />

deutlich geworden, daß die großen Pfl anzenfresser, wie hier<br />

die Elche, nicht vom <strong>Wolf</strong> zahlenmäßig beschränkt werden,<br />

sondern in erster Linie vom Vegetationsangebot. Das<br />

heißt auch : Nicht der <strong>Wolf</strong> bestimmt die Größe des Elchbestandes,<br />

sondern die Elche bestimmen den Bestand der<br />

Wölfe. Ich komme darauf zurück.<br />

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