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Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos

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er sich auch intensiv um die Welpen kümmert, mit denen<br />

er ja wahrscheinlich ebenfalls einen Teil der Gene gemein<br />

hat. Ist er der Bruder des Vaters, sind es 25 Prozent, im Vergleich<br />

zu den 50 Prozent des Vaters ; sollte er gar der Sohn<br />

des reproduzierenden Paares sein, wären die Welpen seine<br />

Geschwister, mit denen er 50 Prozent der Gene teilt, also<br />

ebenso viele, wie wenn es seine eigenen Kinder wären. Auch<br />

wenn gar keine Verwandtschaft mit Eltern <strong>und</strong> Nachkommen<br />

besteht, ist die erfolgreiche Aufzucht der Welpen trotzdem,<br />

auf lange Sicht gesehen, für ihn von Vorteil. Sie werden<br />

voraussichtlich eines Tages mit ihm gemeinsam jagen<br />

<strong>und</strong> so auch seinen Nahrungsbedarf decken helfen. Rudel,<br />

die keine Welpen aufziehen, erreichen in ihrer Größe bald<br />

eine kritische Grenze, bei der sie weder genügend Beutetiere<br />

erlegen noch ihre Territorien erfolgreich verteidigen<br />

können. Ein solches Rudel geht schnell zugr<strong>und</strong>e, <strong>und</strong> dies<br />

womöglich, bevor der Helfer selbst die ranghöchste Position<br />

des Rudels erreicht hat <strong>und</strong> eigene Junge reproduzieren<br />

kann. Ganz im eigenen Interesse muß ihm folglich daran<br />

gelegen sein, daß die Welpen es schaff en, selbst wenn sie<br />

mit ihm gar nicht verwandt sind. <strong>Der</strong> »Geprellte« hat also<br />

nur wenig Interesse an der Aufdeckung des »Betrugs«, <strong>und</strong><br />

somit kann sich die Promiskuität des Weibchens als eine<br />

stabile Strategie (ESS) halten.<br />

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