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Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos

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Wölfi n beizutragen. Im Interesse ihres Reproduktionserfolges<br />

ist es sicherlich vorteilhaft , wenn ihr Partner ein ranghoher<br />

<strong>und</strong> erfahrener <strong>Wolf</strong> ist. Von daher erklärt sich ihre<br />

starke Präferenz für den Alpha-Rüden. Kopulationen mit<br />

weiteren Rüden kommen aber auch vor. Es ist sicherlich<br />

keine Regel, tritt aber bestimmt häufi ger auf, als man bisher<br />

gedacht hat. <strong>Der</strong> Vorteil liegt auf der Hand : Die Alpha-<br />

Wölfi n bindet dadurch mehrere ranghohe Rüden an sich<br />

<strong>und</strong> ihre Welpen. Diese verhalten sich alle wie der Vater –<br />

also so, als gehe es um das Weiterleben von Genen, die zu<br />

50 Prozent den ihren völlig gleich sind.<br />

Eine List des Alpha-Weibchens ? Von den mathematischen<br />

Modellberechnungen Maynard Smiths zur Evolution sozialen<br />

<strong>Verhalten</strong>s wissen wir, daß »Lügen« <strong>und</strong> »Betrug« in Tiergruppen<br />

nur eine begrenzte Lebensdauer haben, da sie keine,<br />

wie Smith es nennt, evolutionsstabile Strategie (»evolutionary<br />

stable strategy« = ESS) sein können. Zwar ist ein »Betrüger«<br />

mitsamt den Genen, die seinem <strong>Verhalten</strong> zugr<strong>und</strong>e<br />

liegen, zunächst im Vorteil bei der Fortpfl anzung, denn<br />

seine Gene breiten sich in der Population aus. Bald aber<br />

wären Tiere, die den gegen sie gerichteten »Betrug« aufdekken<br />

können, selektiv noch mehr im Vorteil, wodurch die<br />

»Lüge« bald sinnlos, ja sogar zum Nachteil würde.<br />

Doch für den »geprellten« <strong>Wolf</strong>srüden ist es nicht so wichtig,<br />

ob er die »Lüge« entdeckt oder nicht, denn meistens ist<br />

er ja mit dem wirklichen Vater eng verwandt. Im Sinne seiner<br />

Gesamteignung (Reproduktionserfolg aller Gene, die<br />

den seinen völlig gleich sind) ist es sogar von Vorteil, wenn<br />

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