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Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos

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en, so auch den langsamen Anstieg der Aggressivität während<br />

der Entwicklung der Welpen. Gegen wen richtet sich<br />

nun bei den juvenilen <strong>und</strong> den adulten Rudelmitgliedern<br />

die Aggressivität ? Betrachten wir zunächst den Einfl uß<br />

des Geschlechts auf aggressives <strong>Verhalten</strong>. Dazu habe ich<br />

das aggressive <strong>Verhalten</strong> in vier Intensitätsstufen unterteilt.<br />

Danach wird deutlich, daß mit ansteigender Intensität die<br />

Aggressivität vermehrt gegen Gleichgeschlechtliche gerichtet<br />

wurde. Dies entspricht der Auft eilung des Rudels in<br />

zwei Rangordnungen, getrennt nach dem Geschlecht. Drohen,<br />

als eine aggressive <strong>Verhalten</strong>sweise geringer Intensität,<br />

kann zwischen allen Tieren, zum Teil unabhängig von<br />

Geschlecht <strong>und</strong> Rang, auft reten. Aggressivere <strong>Verhalten</strong>sweisen<br />

hingegen sind zunehmend Ausdruck rangbezogener<br />

Auseinandersetzungen.<br />

Schauen wir uns das Drohen noch etwas näher an (Abb.<br />

S. 352). Vor allem war es eine recht häufi ge <strong>Verhalten</strong>sweise :<br />

28,6 Prozent aller aggressiven <strong>Verhalten</strong>sweisen beschränkten<br />

sich auf Drohen. Dabei fällt auf, daß kein <strong>Wolf</strong> im Rudel<br />

annähernd so häufi g drohte wie der Beta-Rüde. Insgesamt<br />

richtete er seinen Unmut fast in gleichem Maße nach oben<br />

gegen den Alpha-Rüden wie nach unten gegen Nummer<br />

drei, <strong>und</strong> auch die juvenilen Rüden bekamen ihren Teil ab.<br />

Beim Alpha-Rüden, der allerdings viel seltener drohte, war<br />

die Richtung ähnlich nach unten gegen den Beta-Rüden <strong>und</strong><br />

gegen die juvenilen Rüden. Da diese Tiere besonders häufi g<br />

zusammen waren, könnte man zuerst meinen, diese hohe<br />

Frequenz von Drohverhalten sei lediglich Ausdruck von Kon-<br />

350

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