Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos
Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos
ausgehend lassen sich die verschiedenen Verhaltensstrategien erkennen, und es läßt sich die Frage beantworten, warum ein Wolf sich so und nicht anders verhält. Sozialkontakte Abgesehen vom Spielverhalten kamen von den sozialen Verhaltensweisen keine so häufi g vor wie einfache Kontaktnahmen (Abb. S. 347). Das Fellriechen – denn darum handelt es sich wohl beim Schnauze-Fell-Kontakt – trat zwischen Tieren verschiedenen Alters und Geschlechts und auch zwischen verschiedenen Ranggruppen auf. Besonders häufi g wurden die Welpen am Fell berochen, während erwar tungsgemäß rangniedrige Adulte wenig Sozialkontakt sowohl selber zeigten als auch empfi ngen. Zum Kontakt Schnauze-Schnauze hingegen kam es hauptsächlich zwischen Rudelmitgliedern von gleichem Status, also zwischen den ranghohen Adulten und sehr stark zwischen den juvenilen untereinander und interessanterweise auch zwischen Juvenilen und rangniedrigen Adulten. Ähnlich wie bei den Menschen, die einander zuvor alle die Hand geben, sich aber in der Regel nur unter Gleichrangigen beziehungsweise sehr Rangungleichen, etwa Kindern und Erwachsenen, duzen, riecht bei den Wölfen im Rudel fast jeder den anderen am Fell, während nur Ranggleiche oder Rangbenachbarte Schnauze-zu-Schnauze-Kontakt aufnehmen. Beide Formen des Sozialkontakts dürft en jedenfalls eine 346
ständige Vergewisserung und gegenseitige Bestätigung friedlicher, nichtaggressiver Stimmung zwischen den Rudelmitgliedern sein. Verhaltensmatrix : Am-Fell-Riechen. 347
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ausgehend lassen sich die verschiedenen <strong>Verhalten</strong>sstrategien<br />
erkennen, <strong>und</strong> es läßt sich die Frage beantworten,<br />
warum ein <strong>Wolf</strong> sich so <strong>und</strong> nicht anders verhält.<br />
Sozialkontakte<br />
Abgesehen vom Spielverhalten kamen von den sozialen <strong>Verhalten</strong>sweisen<br />
keine so häufi g vor wie einfache Kontaktnahmen<br />
(Abb. S. 347). Das Fellriechen – denn darum handelt<br />
es sich wohl beim Schnauze-Fell-Kontakt – trat zwischen<br />
Tieren verschiedenen Alters <strong>und</strong> Geschlechts <strong>und</strong><br />
auch zwischen verschiedenen Ranggruppen auf. Besonders<br />
häufi g wurden die Welpen am Fell berochen, während erwar<br />
tungsgemäß rangniedrige Adulte wenig Sozialkontakt<br />
sowohl selber zeigten als auch empfi ngen. Zum Kontakt<br />
Schnauze-Schnauze hingegen kam es hauptsächlich zwischen<br />
Rudelmitgliedern von gleichem Status, also zwischen<br />
den ranghohen Adulten <strong>und</strong> sehr stark zwischen den juvenilen<br />
untereinander <strong>und</strong> interessanterweise auch zwischen<br />
Juvenilen <strong>und</strong> rangniedrigen Adulten. Ähnlich wie bei den<br />
Menschen, die einander zuvor alle die Hand geben, sich<br />
aber in der Regel nur unter Gleichrangigen beziehungsweise<br />
sehr Rangungleichen, etwa Kindern <strong>und</strong> Erwachsenen,<br />
duzen, riecht bei den Wölfen im Rudel fast jeder den<br />
anderen am Fell, während nur Ranggleiche oder Rangbenachbarte<br />
Schnauze-zu-Schnauze-Kontakt aufnehmen.<br />
Beide Formen des Sozialkontakts dürft en jedenfalls eine<br />
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