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Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos

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Im Gehege lebten sie weitgehend voneinander isoliert,<br />

ohne jeweils selber Welpen zu produzieren. In freier Wildbahn<br />

können sie sich aber entfernen, womöglich auch einen<br />

Partner <strong>und</strong> ein nichtbesetztes Gebiet fi nden <strong>und</strong> hier selber<br />

Junge aufziehen. Wahrscheinlich ist dies der übliche<br />

Anfang eines Rudels. Für die meisten Rudelabgänge stehen<br />

die Chancen aber schlecht. Genaue Daten dazu aus Gebieten<br />

mit unterschiedlichen Beutetieren fehlen uns allerdings<br />

noch. Trotzdem können wir davon ausgehen, daß es neuformierte<br />

Paare oder kleine Gruppen in Gebieten mit hoher<br />

<strong>Wolf</strong>sdichte <strong>und</strong> etablierten territorialen Rudeln schwer<br />

haben, ein eigenes Territorium zu fi nden <strong>und</strong> zu behaupten,<br />

das groß genug ist, die Aufzucht von Welpen zu gewährleisten.<br />

In Gebieten mit großen Beutetieren haben es kleine<br />

Rudel außerdem schwer, genügend <strong>und</strong> vor allem regelmäßig<br />

Beute zu erlegen, wodurch ihre Chancen, Welpen erfolgreich<br />

aufzuziehen, ebenfalls schlecht stehen, wie Beobachtungen<br />

auf Isle Royale gezeigt haben.<br />

Eine erhöhte Lebenserwartung beim Verbleib im territorial<br />

etablierten Rudel erklärt aber nicht, warum sich neben<br />

den Eltern so viele weitere Rudelmitglieder scheinbar altruistisch<br />

an der Aufzucht der Welpen beteiligen.<br />

Damit kommen wir zu den modernen evolutionstheoretischen<br />

Vorstellungen von Sippenselektion (»kin selection«)<br />

sowie zu der von Hamilton <strong>und</strong> anderen eingeführten<br />

<strong>und</strong> sich wohl allmählich durchsetzenden Th eorie der<br />

»inclusive fi tness«, was Wickler <strong>und</strong> Seibt mit »Gesamteignung«<br />

übersetzen. Danach ist es für den Reprodukti-<br />

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