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Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos

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diese Gruppe vorstoßen <strong>und</strong> dadurch im Rudel bleiben.<br />

Eine besonders gute Ausgangsposition dafür haben die<br />

»Klein-Alphas« unter den Jungtieren.<br />

Demnach bewirkt ein hoher Rang zweierlei : Bei den Jungen<br />

erhöht er die Chance, im Rudel zu bleiben, auch wenn eine<br />

große Portion Glück dazugehört ; bei den Älteren erhöht er<br />

die Chance, sich an der Reproduktion direkt zu beteiligen,<br />

also selber Junge zu bekommen. Oder mit den Worten der<br />

modernen Evolutionsbiologen : Hoher Rang erhöht die persönliche<br />

Eignung (»fi tness«), also die Möglichkeit, eigenes<br />

Genmaterial in die nächste Generation überzuführen.<br />

Die »eigennützigen« Gene<br />

Wenn aber nur jeweils zwei Tiere im Rudel Welpen zeugen<br />

<strong>und</strong> auf diese Weise ihre Gene in der nächsten Generation<br />

reproduzieren, warum helfen dann die Juvenilen dem<br />

reproduzierenden Paar (zumeist sind es ihre Eltern), die<br />

Welpen, ihre jungen Geschwister, aufzuziehen ? Und warum<br />

bleiben sogar einige geschlechtsreife Tiere im Rudel, die,<br />

ohne selbst Junge zu bekommen, sich intensiv an der Aufzucht<br />

der fremden Welpen beteiligen ? Wird nicht dadurch<br />

ihre individuelle Eignung (Fortpfl anzungschance) verringert<br />

? Für unser Verständnis der letztlichen Ursachen für<br />

die Rudelbildung bei Wölfen ist dies eine entscheidende<br />

Frage. Betrachten wir dazu das Schicksal der aus dem Rudel<br />

au sgeschiedenen Tiere.<br />

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