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Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos

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ung, wobei die meisten Änderungen dem Sexualzyklus<br />

entsprechend verlaufen. Die Aggressivität hingegen unterliegt<br />

off ensichtlich zusätzlichen Einfl üssen.<br />

Womöglich läßt sich der verzögerte Anstieg <strong>und</strong> der<br />

verzögerte Abfall aggressiven <strong>Verhalten</strong>s so erklären : Im<br />

Sommer ist das Rudel mit den Welpen beschäft igt, <strong>und</strong> die<br />

endogene Komponente der aggressiven Handlungsbereitschaft<br />

ist gering. Dieser liegen vermutlich hormonelle Faktoren<br />

zugr<strong>und</strong>e, über die wir bei den Wölfen allerdings<br />

noch wenig wissen. (Bei vielen anderen Tierarten ist hingegen<br />

ein Zusammenhang zwischen dem männlichen Sexualhor<br />

mon Testosteron <strong>und</strong> dem aggressiven <strong>Verhalten</strong> nachgewiesen<br />

worden.) Im Herbst steigt dann die aggressive<br />

Handlungsbereitschaft , doch die festen Rangbeziehungen<br />

aus dem Sommer verhindern vorerst, daß es auch tatsächlich<br />

zu einem Anstieg aggressiven <strong>Verhalten</strong>s kommt. Erst<br />

langsam werden die Beziehungen zwischen vielen Rudelmitgliedern<br />

gespannter. Bei den Welpen gibt es erste Ansätze<br />

zu Rangauseinandersetzungen. Die Juvenilen zeigen eine<br />

Expansionstendenz nach oben, die Älteren erste Unterdrückungsversuche<br />

nach unten. Schließlich kommt es zu<br />

ausgetragenen Streitigkeiten <strong>und</strong>, als Folge davon, auch zu<br />

ersten Rangwechseln. Veränderte Rangbeziehungen zwischen<br />

Einzelwölfen haben einen Einfl uß auf viele weitere<br />

Beziehungen, <strong>und</strong> die soziale Rangordnung wird von unten<br />

nach oben zunehmend instabil. Schließlich kommt es auch<br />

zu Auseinandersetzungen zwischen den älteren Wölfen<br />

mit ihren sehr viel festeren Rangbeziehungen <strong>und</strong> damit<br />

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