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Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos

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Erinnern wir uns zuerst an die im vorigen Kapitel geschilderte<br />

Situation der wichtigsten Rudelmitglieder kurz vor der<br />

Ranzzeit, im Januar/Februar 1973. Von den jetzt geschlechtsreif<br />

gewordenen Weibchen war nur noch Finsterau im Rudel ;<br />

die anderen drei waren ausgestoßen. Jeder Versuch, sich<br />

dem Rudel zu nähern, wurde durch die heft igen Angriff e<br />

des Alpha-Weibchens verhindert. Bei den Rüden war Wölfchen<br />

der von allen akzeptierte Chef, souverän, recht friedlich<br />

<strong>und</strong> umgänglich zumindest seinen Artgenossen gegenüber.<br />

(Wir beide gingen uns nach wie vor aus dem Weg.)<br />

Neben ihm hielten sich so auch weitere geschlechtsreife<br />

Rüden im Rudel, darunter Näschen auf Platz zwei.<br />

Sexualität <strong>und</strong> Paarung<br />

Ab Mitte Februar 1973 hatten alle vier geschlechtsreifen<br />

Weibchen vaginale Blutungen. Monate vorher schon hatte<br />

Finsterau sich immer wieder winselnd gegen Wölfchen ge -<br />

drängt, sich vor ihm auf den Rücken gerollt, ihn im Fell<br />

gezerrt. Jetzt wurde sie geradezu aufdringlich, doch je weiter<br />

sie ging, desto mehr zog sich Wölfchen zurück. Knapp<br />

zwei Jahre alt, zeigte er nicht das geringste sexuelle Interesse<br />

an Finsterau. Dafür wurde Psenner um so aktiver <strong>und</strong><br />

bald auch Näschen. Finsterau ließ Psenner gewähren, ohne<br />

sich viel um ihn zu kümmern, wehrte aber die Annäherungsversuche<br />

Näschens vorerst kräft ig ab. Seit Näschens<br />

Rückkehr war das Verhältnis zwischen ihnen gespannt<br />

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