Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos

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einer ungehemmten. Die weitaus häufi gere ist die gehemmte Form, die sich ebenfalls zuerst im Spiel durch gelegentlich festeres Zubeißen äußert. Wehrt A diese Anfänge nicht genügend deutlich ab, so wird das Verhältnis zunehmend gespannter ; es kommt zu Droh- und Imponierauft ritten und schließlich zum Ernstkampf. Dabei können beide Kämpfenden von einem oder mehreren Rudelmitgliedern Hilfe bekommen, und zwar durch gelegentliches Zuschnappen oder auch durch hemmungsloses Miteingreifen. Zu einem neuen Rangverhältnis kommt es, wenn einer der Gegner den Ernstkampf ganz verliert, das heißt, wenn er fl ieht oder sich nur noch verteidigt. Demutsverhalten würde in diesem Fall gar nichts nutzen ; der Sieger greift in der Regel weiter hemmungslos an. Ob der Verlierer im Rudel bleiben kann, hängt vom Verhalten der anderen Rudelmitglieder ab. Greifen diese ihn an, so hat er off enbar auch ihnen gegenüber seine zuvor dominante Stellung verloren und wird zum Prügelknaben (»Fahrstuhleff ekt«). Das letztere wird eher bei den Weibchen beobachtet, die dadurch zwangsweise aus dem Rudel ausscheiden. – Bleibt der Verlierer in der Nähe des Rudels, so normalisiert sich die Situation langsam wieder. Bei ausgelassen-freundlichen sozialen Aktivitäten im Rudel nähert er sich dem Sieger und zeigt erste Ansätze zum Demutsverhalten auf Abstand. Werden diese geduldet, zeigt er bald erste Versuche zur Kontaktaufnahme, häufi g in spielerischer Haltung. Dadurch wird das Verhältnis zwischen den beiden Feinden langsam wieder freundlich und tolerant. 264

Die soziale Rangordnung im Wolfsrudel. 265

Die soziale Rangordnung im <strong>Wolf</strong>srudel.<br />

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