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Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos

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neuer Alpha-Rüde war er wohl bemüht, auch mir gegenüber<br />

seine Vormachtstellung zu behaupten. Bei Anfa hingegen,<br />

glaube ich, lagen die Ursachen woanders. Ihr <strong>Verhalten</strong> läßt<br />

sich nur noch als neurotisch bezeichnen. Vermutlich hängt<br />

das Ganze mit der Geschichte ihrer Welpenzeit zusammen,<br />

als sie zunächst von Menschen aufgezogen <strong>und</strong> stark an sie<br />

geb<strong>und</strong>en wurde, dann aber von diesen ihren bevorzugten<br />

Sozialpartnern zumeist getrennt leben mußte.<br />

Um alle Mißdeutungen von vornherein zu vermeiden :<br />

Weder das <strong>Verhalten</strong> Anfas noch das Alexanders ist typisch<br />

für einen <strong>Wolf</strong>. Bei diesen beiden handelte es sich um ge -<br />

zähmte Tiere, die sich Menschen gegenüber ähnlich wie<br />

gegen Wölfe verhielten. Und das bedeutet auch Aggression.<br />

Für natürlich, in freier Wildbahn aufwachsende Wölfe ist<br />

der Mensch hingegen ein Feind <strong>und</strong> kein Sozialpartner.<br />

Ich könnte jetzt viele Geschichten, die andere mit zahmen<br />

Wölfen erlebt haben, berichten. Fast immer ähneln<br />

sie der von Anfa <strong>und</strong> Alexander : Wenn die Wölfe als Welpen<br />

überhaupt zahm wurden, waren sie in ihren ersten<br />

Lebensjahren außerordentlich fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> machten<br />

ihren Haltern viel Freude. Zu fremden Menschen waren sie<br />

jedoch immer recht scheu <strong>und</strong> deswegen auch schwer zu<br />

halten. Besondere Schwierigkeiten traten dann auf, wenn<br />

die Wölfe die Geschlechtsreife erreichten, mit der sie aggressiv<br />

<strong>und</strong> gefährlich wurden. Jeder, der mit dem Gedanken<br />

spielt, einen <strong>Wolf</strong> als Haustier aufzuziehen, sei hiermit<br />

gewarnt.<br />

Kommen wir aber nochmals zurück zu den Auseinan-<br />

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