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Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos

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zwischen den Rassen zu beobachten war. Zwischen den<br />

Welpen der drei aggressiveren Rassen – Foxterrier, Bassenjies<br />

<strong>und</strong> Shelties – stellten die Autoren vollständige Dominanzbeziehungen<br />

in nahezu 75 Prozent aller Paarungen fest,<br />

bei den eher friedfertigen Beagles <strong>und</strong> Cockerspaniels lag<br />

der Durchschnitt dagegen weit unter 50 Prozent.<br />

Auch zwischen den Pudelwelpen in Rickling bildete sich<br />

recht früh eine Rangordnung beim Fressen aus, die bis<br />

ins erwachsene Alter bestehenblieb. Unterscheiden sich<br />

demnach H<strong>und</strong>ewelpen von den <strong>Wolf</strong>swelpen, die ja keine<br />

Dominanzbeziehungen ausbilden ? Ich glaube nicht. Was<br />

Scott <strong>und</strong> Fuller bei ihren Tests feststellten <strong>und</strong> ich bei den<br />

Pudeln beobachtete, waren lediglich Dominanzverhältnisse<br />

im Zusammenhang mit dem Futter. Sie testeten also die<br />

Futter-Rangordnung <strong>und</strong> nicht eine soziale Rangordnung.<br />

Nun, was ist das für ein Unterschied ? Mir scheint es an<br />

der Zeit, daß ich die Begriff e »Dominanz« <strong>und</strong> »Rangordnung«,<br />

so, wie ich sie verstehe, näher umschreibe.<br />

Eine Rang- oder Dominanzbeziehung zwischen zwei Tieren<br />

beruht auf der Einschätzung der Stärke des anderen<br />

in Relation zur eigenen in einer bestimmten Situation. Sie<br />

entspricht also nicht unbedingt dem wirklichen Kräft everhältnis<br />

<strong>und</strong> muß auch nicht notwendigerweise durch eine<br />

direkte Konfrontation erfahren werden. Dominanz drückt<br />

sich unter anderem aus (<strong>und</strong> läßt sich somit auch messen)<br />

im individuellen Freiheitsraum, den ein Tier im Umgang<br />

mit den Partnern innehat. <strong>Der</strong> Freiheitsraum kann sich<br />

im Zugang zu bestimmten Objekten wie Futter oder Sexu-<br />

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