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Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos

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Zähne dabei nicht gebleckt werden <strong>und</strong> auch keine Drohlaute<br />

zu hören sind, so daß über die spielerische Absicht<br />

der Partner niemals Unklarheit herrscht.<br />

Bei erwachsenen Wölfen gilt dies aber nur für das reine,<br />

unaggressive Spiel. Bei ihnen geht spielerisches leicht in<br />

aggressives <strong>Verhalten</strong> über. Dabei können spielerische Ausdruckselemente<br />

als Tarnung von in Wirklichkeit aggressiven<br />

Absichten dienen. Nicht nur Menschen können bluffen<br />

! Doch mehr davon später.<br />

Kommen wir jetzt kurz auf die anfänglich gestellte Frage<br />

zurück, warum gerade beim <strong>Wolf</strong> das Ausdrucksverhalten<br />

so hoch entwickelt ist im Vergleich zu dem seiner nächsten<br />

Verwandten Schakal <strong>und</strong> Kojote oder auch dem des<br />

Fuchses. Diese drohen beispielsweise in einer recht stereotypen<br />

Weise durch einfaches Aufreißen des Maules – ähnlich<br />

dem extremen Abwehrdrohen beim <strong>Wolf</strong> – unabhängig<br />

von der Rangbeziehung zum Gegner <strong>und</strong> von sonstigen<br />

Kräft everhältnissen. Devra Kleiman, die viele verschiedene<br />

Canidenarten im Londoner Zoo beobachtet hat, führte das<br />

hochentwickelte Ausdrucksverhalten des <strong>Wolf</strong>es auf seine<br />

nahrungsökologische Situation zurück : Während die meisten<br />

Caniden, so auch Schakal <strong>und</strong> Fuchs, in der Regel<br />

kleinere Beutetiere jagen, die sie allein töten, lebt der <strong>Wolf</strong><br />

hauptsächlich von Beutetieren, die größer sind als er <strong>und</strong><br />

die er daher nur gemeinsam mit anderen Wölfen erlegen<br />

kann. In Anpassung hierzu hat sich beim <strong>Wolf</strong> eine Tendenz<br />

zum Zusammenleben in größeren Gruppen entwikkelt,<br />

während die meisten anderen Canidenarten solitär<br />

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