Der Wolf Verhalten, Ökologie und Mythos
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die Bewegungen sind noch locker, die Rückenhaare in keinem Fall gesträubt. Auch bei größter Angriff stendenz bleiben die Bewegungen locker. Die Motivation des Wolfes ist ausschließlich am Verhalten selbst, nicht an irgendwelchen begleitenden Ausdruckselementen zu erkennen. Er greift , ohne seine äußerst aggressive Stimmung zu zeigen, hemmungslos an. Stellt sich der Gegner, kommt es zu einem ernsten Kampf. Zumeist aber fl ieht er. Reine Angriff stendenz ohne Angst ist jedoch selten. Jagen. Die allermeisten aggressiven Auseinandersetzungen treten in gehemmten Formen auf ; das heißt, die beteiligten Tiere haben auch Angst vor ihrem Gegner, vor dessen Reaktion bei einem Angriff . Beim Vorstoßen wird der Gegner fi xiert, alle Ausdruckselemente sind auf ihn gerichtet. Verteidigt er sich als Folge des Vorstoßens und Schnappens, springt der Angreifer sofort zurück und hält Abstand. Ist der Stärke- beziehungweise der Rangunterschied zwischen beiden wenig ausgeprägt, greift der Angreifer nicht mehr 146
Vorstoßen. durch gezielte Bisse, sondern durch Einsetzen seines Körpergewichts an. Er drückt vor allem mit dem Hinterkörper gegen den Gegner, der durch mehrmaliges schnelles Vorstoßen des Kopfes gegen die Halspartie des Angreifers schnappt. Der leicht Überlegene wendet seinen Kopf und präsentiert so seine empfi ndlichste Körperstelle dem Unterlegenen. Durch das Abwenden des Kopfes, also seiner einzig gefährlichen Waff e, wird auch die intensive Verteidigungsbereitschaft des Unterlegenen abgeschwächt. Seine Schnappbewegungen hören auf. Sollte er aber das momentane Gleichgewicht zwischen Angriff stendenz und Angst beim Angreifer stören, etwa durch weitere Schnappbewegungen und Bisse, erfolgt sofort eine heft ige Reaktion des Angreifers. Wohl in keiner anderen Situation wird das fein abgestimmte Verhältnis zwischen Angriff stendenz und Angst beim Angreifer und zwischen Angst und Verteidigungsbereitschaft beim Verteidiger so deutlich demonstriert wie beim Halsdarbieten. Die Angst bei beiden verhindert, daß beim einen die Angriff s-, beim anderen die Verteidigung- 147
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die Bewegungen sind noch locker, die Rückenhaare in keinem<br />
Fall gesträubt. Auch bei größter Angriff stendenz bleiben<br />
die Bewegungen locker. Die Motivation des <strong>Wolf</strong>es ist<br />
ausschließlich am <strong>Verhalten</strong> selbst, nicht an irgendwelchen<br />
begleitenden Ausdruckselementen zu erkennen. Er greift ,<br />
ohne seine äußerst aggressive Stimmung zu zeigen, hemmungslos<br />
an. Stellt sich der Gegner, kommt es zu einem<br />
ernsten Kampf. Zumeist aber fl ieht er. Reine Angriff stendenz<br />
ohne Angst ist jedoch selten.<br />
Jagen.<br />
Die allermeisten aggressiven Auseinandersetzungen treten<br />
in gehemmten Formen auf ; das heißt, die beteiligten<br />
Tiere haben auch Angst vor ihrem Gegner, vor dessen Reaktion<br />
bei einem Angriff . Beim Vorstoßen wird der Gegner<br />
fi xiert, alle Ausdruckselemente sind auf ihn gerichtet. Verteidigt<br />
er sich als Folge des Vorstoßens <strong>und</strong> Schnappens,<br />
springt der Angreifer sofort zurück <strong>und</strong> hält Abstand. Ist<br />
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beiden wenig ausgeprägt, greift der Angreifer nicht mehr<br />
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