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zur theorie des pflegehandelns - E-LIB - Universität Bremen

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Kapitel 2<br />

Lebensweise bekommen und Informationen bezüglich seiner Probleme und Bedürfnisse erhalten hat. Im Rahmen<br />

der Einschätzung <strong>des</strong> Patienten geht es zunächst in Hinblick auf die zuvor diskutierten Konzepte um die ‚Entdeckung‘<br />

• bisheriger Routinen/Gewohnheiten<br />

• <strong>des</strong>sen, was der Patient für sich selbst tun kann<br />

• <strong>des</strong>sen, was er nicht für sich selbst tun kann<br />

• von Problemen/Schwierigkeiten (aktuell, potenziell)<br />

• bisheriger Bewältigungsstrategien<br />

• von Unbehagen/Beschwerden<br />

• von Änderungen im Abhängigkeits-/Unabhängigkeitsstatus<br />

• von Änderungen in den Gewohnheiten, die AL auszuführen<br />

• von Änderungen in der Art und Weise (Modus), die AL auszuführen (s. Roper et al. 1996a: 56).<br />

Der zu pflegende Mensch (Patient/Klient) soll sich nach Roper et al. (1990: 51, 2000: 123) aktiv an seiner Pflege<br />

beteiligen. Sie sehen die Aufgabe der Pflegekraft darin, den Patienten zu ermutigen, die Verantwortung für seine<br />

Gesundheit zu übernehmen und seine Autonomie auch während der Erkrankung zu schützen. Die aktive Beteiligung<br />

<strong>des</strong> Patienten 45 bzw. seiner Bezugspersonen an seiner Pflege erfordert (außer es handelt sich um ein kleines<br />

Kind oder um einen ‘verwirrten’ oder bewusstlosen Patienten), eine Abkehr vom Bild <strong>des</strong> passiven Patienten.<br />

Diese Abkehr hat Folgen für die berufliche Pflege. Sie zieht Veränderungen im Rollenverständnis und im Verständnis<br />

der Aufgaben der Pflegekräfte ebenso nach sich wie eine Veränderung der Arbeitsorganisation und der<br />

Arbeitsabläufe. Was die Arbeitsorganisation betrifft, verweisen Roper et al. (1995, 1996a, 2000) auf Organisationsformen<br />

der Pflege wie das Primary Nursing, das in Großbritannien auch mit dem Namen ‚New Nursing‘ 46<br />

verbunden wird.<br />

Die nachstehende Abbildung 2.2. zeigt die einzelnen Phasen <strong>des</strong> Pflegeprozesses basierend auf dem RLT-<br />

Modell.<br />

Abb. 2.2: Individualisierte Pflege als dynamischer Prozess auf Basis <strong>des</strong> RLT-Modells (s. Roper et al., 2000)<br />

45 Auch die Betrachtung <strong>des</strong> Patienten als Kunden erfordert eine andere Herangehensweise.<br />

46 In den letzten Jahren sind einige Arbeiten erschienen, die sich u. a. mit New Nursing beschäftigt haben. Beispielhaft sind<br />

zu nennen (s. Savage 1995, Davies 1995a, Allen 2001a, Allen/Hughes 2002).<br />

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