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zur theorie des pflegehandelns - E-LIB - Universität Bremen

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Kapitel 9<br />

Ausbildung/im Studium vermittelte und in der Praxis erworbene Wissen bei der Einschätzung der erforderlichen<br />

Pflege, Planung, Umsetzung und Evaluation und bei der Gestaltung der diversen Arbeitsbeziehungen nutzen. Dies<br />

betrifft die Beziehung zwischen der Pflegekraft und dem zu pflegenden Menschen einschließlich seiner Bezugspersonen<br />

und die in diesem Zusammenhang einzugehenden Beziehungen mit anderen Berufsgruppen, wobei der Pflegekraft-Arzt-Beziehung<br />

eine Schlüsselrolle zukommt (s. bspw. Clark/Lenburg 1980, Mundinger 1980). Es geht mithin<br />

um die Entwicklung von WissensarbeiterInnen und um die Weiterentwicklung <strong>des</strong> professionsspezifischen Wissenssystems<br />

41 .<br />

Tab. 9.3: Die Rollenverantwortung der Pflegedirektorin/<strong>des</strong> Pflegedirektors: Organisatorische und professionelle Komponenten<br />

(Clifford 1998:6)<br />

Funktionen und Rollen 42 (gehen auf<br />

Mintzberg <strong>zur</strong>ück)<br />

Organisation Profession 43<br />

Interpersonale Funktionen:<br />

• Gibt Vision und Richtung der • Nimmt die klinische Führung bei der<br />

• Verbindungsperson, Integrator Patientenversorgung vor<br />

kontinuierlichen Entwicklung klini-<br />

(Liaison),<br />

• Nimmt die Führung in der Koorscher Exzellenz und der Qualität der<br />

• ( Führende Rolle)<br />

dination von Dienstleistungen Versorgung wahr (Forschung + Evalu-<br />

• (Repräsentationsfigur, [Stroh- wahr<br />

ation)mann,<br />

Galionsfigur])<br />

• Integriert professionelle Stan- • Entwickelt ein Umfeld für die klinidards<br />

in das Organisationssyssche Praxis, das professionelle und ortemganisatorischer<br />

Ziele integriert<br />

• Handelt als Mentor, fördert und entwickelt<br />

Pflegekräfte als Professionelle<br />

Informationsfunktion<br />

• Bringt die klinische, patienten- • Übersetzt die Rolle der Pflege in der<br />

• Kommunikator/Sprecher<br />

basierte Sicht in die Geschäfts- Gesundheitsversorgung für die vielfäl-<br />

• (Multiplikator/Verbreiter von entscheidungen der Organisatiotigen Gemeinschaften der internen um<br />

Ideen)<br />

nen ein<br />

der externen Umwelt einer Organisati-<br />

• (Kontrolleur),<br />

• Übersetzt die Mission (Aufgaonbe), die strategischen Vorgaben • Etabliert/begründet Erwartungen für<br />

und die Unternehmensanforde- die inter- und intradisziplinäre Zurungen<br />

für Pflegekräfte und andere,<br />

durch das Sicherstellen <strong>des</strong><br />

Informationsflusses zwischen<br />

der Geschäftsführung und den<br />

operativen Ebenen der Organisationsammenarbeit<br />

Entscheidungsfunktion<br />

• Ist direkt in die Strategieplanung • Definiert Pflegerollen und bewertet die<br />

• Designer (Unternehmerrolle) einbezogen und beeinflusst die Erfordernisse <strong>des</strong> Systems für neue<br />

• (Zuweiser von Ressourcen)<br />

strategische Richtung der Auf- Rollen (z.B. advanced practice)<br />

• (Handhaber von Störungen)<br />

gabe und der Politik der Organi- • Setzt und erfüllt klinische Standards<br />

• Verhandlungspartner<br />

•<br />

sation<br />

Entwirft eine Organisations- •<br />

der Versorgung und der Pflegepraxis<br />

Nutzt nationale Standards der Professtruktur,<br />

-systeme und Standards sion beim Neuentwurf von Organisati-<br />

für die Erbringung der Patientenversorgungonsformen<br />

der Patientenversorgung<br />

• Entwickelt Systeme für die Evaluation<br />

der Ergebnisse der Patientenversorgung<br />

• Weist Ressourcen zu und überwacht<br />

den Ressourcenverbrauch<br />

41 Auffällig ist, wie wenig Wissen es über die pflegetheoretische Wissensbasis von Führungskräften gibt. In einer Untersuchung<br />

von Berg und Kisthinious (2007) über klinische Pflegesupervisoren und den in der Supervision genutzten theoretischen Bezugsrahmen<br />

zeigt, dass die Interviewten sich auf eine Vielzahl verschiedener Theorien inklusive Pflege<strong>theorie</strong>n bezogen, während ein<br />

Viertel der Interviewten dazu keine Angaben machten.<br />

42 Diese drei Rollen gehen auf Henry Mintzberg (1994) <strong>zur</strong>ück. Er verknüpft die Funktionen und die damit verbundenen Rollen<br />

zu einem interaktiven Kreismodell der Managementarbeit. Von den 10 Rollen, die Mintzberg im Zusammenhang mit diesen<br />

Funktionen diskutiert, hebt Clifford nur drei hervor. In der Tabelle werden die anderen von Mintzberg genannten Rollen in<br />

Klammern erwähnt.<br />

43 In dieses Aufgabenfeld gehört zwangsläufig die inhaltliche Klärung der Frage, was Pflege im Kern ist, ein Aspekt, den<br />

Schulz/Dorgerloh/Löhr (2008: 123) mit Blick auf die Pflege in Deutschland für den berufsgruppeninternen Diskurs zum<br />

Gegenstand der Pflege und <strong>zur</strong> interdisziplinären Positionierung der Berufsgruppe Pflege als unerlässlich erachten.<br />

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