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zur theorie des pflegehandelns - E-LIB - Universität Bremen

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Kapitel 9<br />

1. Eine herausgehobene Rolle der Pflegekraft (RN): „von der traditionellen Versorgung <strong>zur</strong>/m ‚primären ManagerIn<br />

der Versorgung/Pflege“<br />

2. ein verschärfter Fokus auf den Patienten: Das Konzept ‚Patientenzentrierung‘ wird auf ein neues Niveau<br />

gehoben<br />

3. Glätten der Patientenübergänge und Übergabe mittels <strong>des</strong> Einsatzes spezifischer Instrumente wie Assessment,<br />

Patientenedukation und Messung<br />

4. Nutzen der Technik/Technologie als Hebel wie z.B. die elektronische Patientenakte, um neue Versorgungsmodelle<br />

zu ermöglichen<br />

5. ergebnisgetrieben: Die Realisierbarkeit und Sichtbarkeit der Rekonstruktion der Versorgung wird anhand<br />

einer breiten Palette von Indikatoren (klinische Indikatoren, Qualitäts-, Sicherheits-, Finanz- und Zufriedenheitsindikatoren)<br />

belegt.<br />

Sie kommen zu dem Ergebnis, dass folgende Schlüssellektionen bei den von ihnen evaluierten Versorgungsmodellen<br />

gelernt wurden:<br />

1. Frühe und regelmäßige Einbeziehung der care-givers bei der Entwicklung und Implementation<br />

2. Führungskräfte, die ihre MitarbeiterInnen motivieren, mit Mut neue Versorgungsmodelle zu entwickeln,<br />

haben die Bedeutung erkannt, die Organisation auf den Wandel vorzubereiten<br />

3. Förderung von Innovationen ist eine geteilte Verantwortung (shared responsibility)<br />

4. der Erfolg hängt von der Teamleistung ab<br />

5. eine wichtige Strategie besteht darin, Führungskompetenz aufzubauen und Partizipation auf allen Ebenen zu<br />

fördern (s. Kimball et al. 2007: 397f).<br />

Die bisher referierten PPM-Bausteine werden in den in der Literatur beschriebenen PPM in unterschiedlichem Umfang<br />

berücksichtigt. Ganz allgemein liegt der Schwerpunkt dieses Ansatzes darin, die organisatorischen Rahmenbedingungen<br />

für die professionelle Arbeit in bürokratischen Expertenorganisationen auf den verschiedenen Ebenen von<br />

der Pflegekraft-Patient-Beziehung bis <strong>zur</strong> Geschäftsführungsebene zu schaffen. Die Studien zu Magnet Hospitals 32<br />

ermöglichen ein erweitertes Verständnis von PPM und der damit verbundenen Arbeit. In der Studie von McClure et<br />

al. (2002: 14) hatten die Befragten, Führungs- wie Pflegekräfte, das Arbeitsumfeld und die Arbeitsweise als die Faktoren<br />

identifiziert, die eine professionelle Pflegepraxis ermöglichen. Für das Pflegepersonal waren folgende Punkte<br />

wichtig: ‚Autonomie, Primäre Pflege, Mentorin, Anerkennung als Professionelle, Respekt und die Möglichkeit, die<br />

Pflege so zu praktizieren, wie sie praktiziert werden sollte’. Kramer/Schmalenberg (2005b: 276, 284) verwenden in<br />

ihren Studien das auf Donabedian <strong>zur</strong>ückgehende Struktur-Prozess-Outcome (SPO) Paradigma <strong>zur</strong> Evaluation der<br />

jeweils untersuchten Aspekte. Dieses Paradigma ist aufgrund der SPO Verknüpfungen vereinigend (unifying) und<br />

zugleich umfassend, da es verschiedene Perspektiven verbindet. Unterschiede zwischen der Wahrnehmung und Interpretation<br />

von Sachverhalten seitens der Pflegeführungskräfte und <strong>des</strong> Pflegepersonals können besser erklärt werden.<br />

In der von Kramer/Schmalenberg (2002: 29) im Jahr 2001 durchgeführten Studie identifizierten 279 Pflegekräfte<br />

aus 14 Magnet Hospitals acht grundlegende Arbeitsprozesse und Beziehungen (essential of magnetism - EOM),<br />

die aus ihrer Sicht die Erbringung einer sicheren, qualitativen Patientenversorgung ermöglichen. Die Bedeutung dieser<br />

acht Arbeitsprozesse für die Versorgung und für die Arbeitszufriedenheit der Pflegekräfte wurde in den folgenden<br />

Jahren in weiteren Studien in 81 Magnet-Krankenhäusern und Häusern, die diesen Status anstrebten, in 34 Staaten<br />

und in 13 home health agencies in 9 Staaten der USA untersucht (s. Kramer/ Schmalenberg/Maguire 2010: 6ff).<br />

In Tabelle 9.2 sind die unter das SPO-Paradigma fallenden Aspekte bzw. Prozesse zusammengefasst.<br />

32 Einige ausgewählte Forschungsartikel zu Magnet Hospitals ab dem Jahr 2000 finden sich im Supplement, dass das American<br />

Nurses Credentialing Center (ANCC) im July/August 2009 in Zusammenarbeit mit der Fachzeitschrift JONA herausgegeben hat<br />

und die frei zugänglich sind unter: www.nursingcenter.com/library/journalissue.asp?Journal_ID=54024&Issue_ID=930058.<br />

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