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zur theorie des pflegehandelns - E-LIB - Universität Bremen

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Kapitel 7<br />

können, überprüft die Pflegekraft das hierzu vorliegende Wissen und die Fähigkeiten <strong>des</strong> Patienten. Sie fördert<br />

seine Entscheidungsfähigkeit, in dem sie ihm ggf. das erforderliche Wissen und die Fähigkeiten vermittelt. Das<br />

patientenbezogene Outcome der Pflege spiegelt sich im erreichten Grad der mit dem Patienten vereinbarten Ziele<br />

wieder. Sie sollten nach King zielorientiert, realistisch und messbar sein, damit sie einer Bewertung unterzogen<br />

werden können.<br />

Die wichtigen Eckdaten <strong>des</strong> Prozessmodells der Transaktion sind: Handeln, Reaktionen, Störungen, wechselseitige<br />

Zielsetzung, Erkundung von Mitteln der Zielerreichung, Herstellen einer Verständigung über anzustrebende<br />

Ziele und schließlich die Transaktionen. Es umfasst den gesamten Handlungsprozess, soweit er zu Transaktionen<br />

in pflegerischen Situationen führt. Das Modell kann mit der Methode <strong>des</strong> Pflegeprozesses verknüpft werden. Es<br />

liefert eine theoretische Begründung <strong>des</strong> Pflegeprozesses, wohingegen Yura/Walsh (1988) den Pflegeprozess als<br />

methodisches Vorgehen im Sinne aufeinander bezogener Handlungen beschreiben. Wie bei<strong>des</strong> nach King<br />

(1989b) aufeinander bezogen werden kann, geht aus Tabelle 7.3 hervor:<br />

Tab. 7.3 Zusammenhang zwischen Theorie und Methode nach King 1989b: 41)<br />

Pflegeprozess als Methode /Yura/Walsh 1988 Pflegeprozess als Theorie nach King (1989b)<br />

Ein System aufeinander bezogener Handlungen Ein System aufeinander bezogener Konzepte<br />

• Einschätzen<br />

• Wahrnehmung von Pflegekraft und Patient<br />

• Kommunikation von Pflegekraft und Patient<br />

• Interaktion von Pflegekraft und Patient<br />

• Planen<br />

• Entscheidungsfindung über Ziele<br />

• Den Mitteln <strong>zur</strong> Zielerreichung zustimmen<br />

• Durchführen<br />

• Vollzogene Transaktionen<br />

• Bewerten<br />

• Zielerreichung (falls nein, warum nicht?)<br />

Der Pflegeprozess als Methode ist Gegenstand der Aus- und Weiterbildung von Pflegekräften. Seine Anwendung<br />

gehört zum Standard pflegerischer Praxis. Allerdings setzt die Anwendung dieser Methode nach King<br />

(1981: 9f) Wissen über menschliches Verhalten ganz allgemein und insbesondere in Bezug auf stressbetonte Situationen<br />

voraus. Darüber hinaus sollten Pflegekräfte, wenn sie sich dieser Methode bedienen, über verschiedene<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten verfügen. Im pflegerischen Prozess erfolgt die Entscheidungsfindung entsprechend<br />

der Theorie der Zielerrreichung auf der Basis der Partizipation <strong>des</strong> Patienten, auf der Basis eines gegenseitigen<br />

Informationsaustauschs und einer Zusammenarbeit zwischen Patient und Pflegekraft. Erst dies schafft die Voraussetzung,<br />

um sich auf gemeinsame Ziele zu verständigen und damit für Transaktionen zuentscheiden. Die in<br />

den Transaktionen realisierten Ziele sind Zwischenziele, die einen Zweck beabsichtigen, den King allgemein mit<br />

‚Gesundheit’ umschreibt. Das Verfolgen von Gesundheit als übergeordnetes Handlungsziel fordert das Selbst<br />

von Pflegekraft und Patient heraus. Die Dynamik <strong>des</strong> Lebens, der sozialen Umwelt und etwaige Änderungen im<br />

Gesundheitszustand bringen eine mehr oder weniger kontinuierliche Anpassung oder Änderung <strong>des</strong> eingeschlagenen<br />

Handlungsprozesses mit sich (s. auch Whelton 1999). Die Theorie der Zielerreichung beschreibt im Kern<br />

das gemeinsame, kooperative Handeln von Patient und Pflegekraft. Hierbei entscheiden Patient wie Pflegekraft<br />

bewusst oder unbewusst, was sie mit dem jeweils anderen teilen wollen. Diese Entscheidungen bestimmen, wie<br />

produktiv das gemeinsame Handeln ist, was am Grad der erreichten Ziele überprüft werden kann. Dieses Ergebnis<br />

bildet auch den Maßstab für die Beurteilung der Qualität der pflegerischen Versorgung. Transaktionen beschreiben<br />

den Prozess wie das Ergebnis <strong>des</strong> Prozesses. In Abbildung 7.3 wird dieser Zusammenhang dargestellt.<br />

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