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zur theorie des pflegehandelns - E-LIB - Universität Bremen

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Kapitel 6<br />

in den genannten Phasen in einem Zusammenhang mit den Adaptationsmöglichkeiten seiner Bezugspersonen (s.<br />

Frank 1988: 210).<br />

Die Wechselwirkung zwischen den Adaptationsmodi und die Bedeutung <strong>des</strong> Selbstkonzept-Modus unterstreicht<br />

Limandri (1986), die sich in ihrer Untersuchung zum Prozess der Inanspruchnahme von Hilfe durch misshandelte<br />

Frauen das Roysche Adaptationsmodel bezog. Je nach den spezifischen Umständen erwies sich das Selbstkonzept<br />

der betroffenen Frauen für die Adaptation als förderlich oder hinderlich. Auch die Art und Weise, wie die<br />

Frauen soziale Rollen ausübten und mit den damit verbundenen Belastungen umgingen, hing eng mit ihrem<br />

Selbstkonzept zusammen sowie mit ihrem Bedürfnis nach Verbundenheit und der sich daraus ergebenden gegenseitigen<br />

Abhängigkeit bzw. Unabhängigkeit vom Partner.<br />

Die Mitglieder der ‚Boston Based Adaptation Research in Nursing Society (BBARNS) haben 1999 eine Sichtung<br />

und Evaluation von Studien zum RAM herausgegeben. Diese erstreckten sich über einen Zeitraum von 25<br />

Jahren, d.h. vom Beginn der ersten Veröffentlichung <strong>des</strong> RAM im März 1970 bis zum Januar 1995. Insgesamt<br />

wurden 163 Studien ausgewertet. Aus Tabelle 6.6 ist der Schwerpunkt der Studien zu ersehen. Dem Selbstkonzept-Modus<br />

wird in diesem Zeitraum eine etwas geringere Aufmerksamkeit als den anderen Modi geschenkt,<br />

was angesichts der handlungsleitenden Funktion dieses Modus erstaunt. In Studien aus den letzten Jahren wird<br />

der Zusammenhang zwischen den vier Modi erneut herausgearbeitet. Hierbei findet eine verstärkte Auseinandersetzung<br />

mit dem Selbstkonzept-Modus statt (s. Yeh 2001, Dobratz 2002, 2004, Gagliardi/Frederickson/Shanley<br />

2002, Gagliardi 2003, Tsai 2003, DeSanto-Madeya 2006, 2009).<br />

An dieser Stelle möchte ich eine Kritik von Barbara J. Limandri (1986: 59f) bezüglich der Differenzierung in<br />

vier Adaptationsmodi aufgreifen. Aufgrund ihrer Erfahrungen mit dem RAM in Forschung und Klinik schlägt<br />

sie vor, lediglich zwischen einem biologischen und einem psychosozialen Selbst zu unterscheiden. Die Trennung<br />

in die Modi Selbstkonzept, Rollenfunktion und Interdependenz sei in der Empirie schwer durchzuhalten. In der<br />

nachfolgenden Abbildung 6.7 greife ich ihren Vorschlag auf. Er bietet mir die Möglichkeit, die im RAM enthaltenen<br />

Gedanken auf das RLT-Modell zu beziehen und sie aus einer handlungstheoretischen Sicht neu zu interpretieren.<br />

Anders als Limandri habe ich das biologische und psychosoziale Selbst als sich überlappend dargestellt.<br />

Abb. 6.7: eine modifizierte Darstellung <strong>des</strong> RAM nach Limandri (1986: 60)<br />

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