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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Personenverkehr ist im Güterverkehr keine Entkopplung von Verkehrs- <strong>und</strong><br />

Wirtschaftsleistung zu beobachten. Während zunächst mit dem Wachstum der<br />

Produktion in Deutschland zwischen 1960 <strong>und</strong> 1990 ein unterproportionales<br />

Güterverkehrswachstum verb<strong>und</strong>en war, wuchs die binnenländische<br />

Güterverkehrsleistung zwischen 1991 <strong>und</strong> 2002 erheblich schneller als die inländische<br />

Produktion. Zwischen 1960 <strong>und</strong> 1990 ging mit einem einprozentigen<br />

Realeinkommensanstieg ein Zuwachs der Güterverkehrsleistung von 0,7 % einher.<br />

Nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten (1991-2002) stieg dieser Wert auf<br />

1,7 % an (BMVBW, 2003; Statistisches B<strong>und</strong>esamt, 2004b). Im Gegensatz zum<br />

Personenverkehr blieb jedoch durch eine verbesserte Transportauslastung <strong>und</strong><br />

Tourenoptimierung das Wachstum der Fahrleistung im Straßentransport hinter dem<br />

Wachstum der Transportleistung zurück. Während die Inländerfahrleistung<br />

(einschließlich Auslandsstrecken) deutscher LKW zwischen 1965 <strong>und</strong> 2002 um 203 %<br />

gewachsen ist, hat sich die Transportleistung im gleichen Zeitraum mit 327 %<br />

Wachstum deutlich stärker entwickelt, was allerdings nur relativ zur Transportmenge zu<br />

einer Entlastung des Verkehrs <strong>und</strong> der <strong>Umwelt</strong> geführt hat (BMVBW, 2003;<br />

KLOAS et al.,2004, S. 608). Diese Entwicklung dürfte vor allem durch die<br />

Rentabilitätsgewinne einer Erhöhung der durchschnittlichen Fahrzeuggröße,<br />

Ladekapazität <strong>und</strong> Kapazitätsauslastung induziert worden sein. Als Ursache hierfür<br />

kann der durch die relativ zu den Kapitalkosten zunehmenden Arbeitskosten<br />

ausgelöste organisatorische <strong>und</strong> technologische Rationalisierungsdruck des<br />

Transportgewerbes angesehen werden (INGRAM <strong>und</strong> LIU, 1999, S. 327). Dem<br />

Potenzial einer weiteren Verbesserung der Transporteffizienz dürften jedoch beim<br />

gegenwärtigen Stand der Transporttechnik <strong>und</strong> Infrastruktur relativ enge Grenzen<br />

gesetzt sein.<br />

Auch im Güterverkehr erhöhte sich der Anteil auf der Straße abgewickelter<br />

Transportleistungen am Modal Split deutlich (Tz. 4). Ein erheblicher Anteil an der<br />

nachlassenden Bedeutung des Güterschienenverkehrs <strong>und</strong> der Binnenschifffahrt dürfte<br />

auf die deutlichen Güterstrukturveränderungen der Volkswirtschaft zurückzuführen<br />

sein. Geringere Wachstumsraten oder sogar erhebliche Rückgänge der<br />

Transportaufkommen waren vor allem bei solchen Sektoren zu verzeichnen, bei denen<br />

die Bahn <strong>und</strong> der Schiffstransport einen systembedingten Transportkostenvorteil<br />

aufweisen (z. B. Schüttgut). Dagegen hat der Anteil hochwertiger Konsum- <strong>und</strong><br />

Investitionsgüter, bei deren Transport zeitliche <strong>und</strong> räumliche Flexibilität sowie hohe<br />

Terminsicherheit bedeutsam sind, erheblich zugenommen (Tab. 3-3). In den<br />

Wirtschaftssektoren, deren Transportaufkommen am stärksten gestiegen ist, hat der<br />

Straßengüterverkehr einen besonders hohen Marktanteil bei den Transportleistungen.

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