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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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76<br />

großer Infrastrukturprojekte von wesentlicher Bedeutung. Diskrepanzen zwischen der<br />

realen Verkehrsentwicklung <strong>und</strong> den Prognosen für die B<strong>und</strong>esverkehrswegeplanung<br />

weisen auf Defizite der gegenwärtigen prognosegestützten Infrastrukturplanung hin. So<br />

darf auf Sensitivitätsanalysen <strong>und</strong> Szenariovergleiche zur adäquaten Berücksichtigung<br />

der Auswirkungen von Unsicherheiten in der Entwicklung der verkehrs- <strong>und</strong><br />

infrastrukturpolitischen Rahmenbedingungen zukünftig nicht verzichtet werden. Auch<br />

müssen Rückkopplungen der Entwicklung volkswirtschaftlicher Rahmendaten, des<br />

Ausbaus der Infrastruktur sowie der Verfügbarkeit von Verkehrsmitteln auf die<br />

Verkehrsnachfrage künftig wesentlich stärker in den Prognosemodellen<br />

Berücksichtigung finden. Weiterhin ist es erforderlich, die Transparenz bei der Wahl<br />

der Prognoseannahmen zu erhöhen <strong>und</strong> bessere Voraussetzungen für eine<br />

fachübergreifende Diskussion von Prognoseverfahren <strong>und</strong> -ergebnissen zu schaffen.<br />

3.1 Langfristige Verkehrsentwicklung in Deutschland<br />

3.1.1 Entwicklung des motorisierten Personen- <strong>und</strong><br />

Güterverkehrs von 1960 bis 2002<br />

76. Die Dienstleistungen des Verkehrs fördern arbeitsteilige Produktionsprozesse<br />

<strong>und</strong> die Ausnutzung von Spezialisierungsvorteilen, verbessern die Absatzmöglichkeiten<br />

für Güter- <strong>und</strong> Dienstleistungen, schaffen damit die Voraussetzung für die Nutzung von<br />

Skaleneffekten in der Produktion, ermöglichen den Zugang zu einer Vielzahl von<br />

Produktionsfaktoren <strong>und</strong> erhöhen den interregionalen Wettbewerb. Sie verbessern den<br />

individuellen Zugang zum Arbeitsmarkt <strong>und</strong> erweitern die Konsum- <strong>und</strong><br />

Freizeitmöglichkeiten der privaten Haushalte. Damit sind private <strong>und</strong> gewerbliche<br />

Verkehrsaktivitäten ein entscheidender Produktivitäts- <strong>und</strong> Wachstumsfaktor (BAUM<br />

<strong>und</strong> KORTE, 2001, S. 23). Gleichzeitig verursacht der Personen- <strong>und</strong> Gütertransport<br />

vielschichtige Beeinträchtigungen der <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> Lebensqualität (Kap. 2).<br />

77. Die private <strong>und</strong> öffentliche Nachfrage nach Verkehrsdienstleistungen wies in<br />

den vergangenen vier Jahrzehnten sowohl im Bereich des Personenverkehrs als auch<br />

im Bereich des Gütertransports hohe Zuwachsraten auf. Die Verkehrsnachfrage kann<br />

mit dem Indikator "Verkehrsleistung" gemessen werden, wobei zwischen der<br />

Personenverkehrsleistung <strong>und</strong> der Güterverkehrsleistung zu unterscheiden ist. Die<br />

Personenverkehrsleistung im motorisierten Verkehr betrug im Jahr 2002 circa<br />

905 Mrd. Personenkilometer (Pkm) etwa das Dreieinhalbfache des Niveaus von 1960<br />

(Abb. 3-1). Ebenso wie die absolute Verkehrsleistung hat sich die Pro-Kopf-<br />

Verkehrsleistung mit steigendem Pro-Kopf-Einkommen erhöht, jedoch nur mit einer<br />

unterproportionalen Entwicklungsdynamik.

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