09.12.2012 Aufrufe

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

65<br />

eintreten. Allein am Brenner werden circa 2 Millionen LKW-Transitfahrten für das<br />

Jahr 2010 erwartet, während es 1991 r<strong>und</strong> 850 000 waren. In einzelnen Regionen stellt<br />

sich die Situation noch gravierender dar: Auf dem Ostkorridor mit den Verkehrsströmen<br />

zwischen Italien <strong>und</strong> Zentral- <strong>und</strong> Osteuropa wird eine Zunahme von 320 % für den<br />

Personenverkehr <strong>und</strong> von 160 % für den Straßengüterverkehr vorausgesagt<br />

(Arbeitsgruppe "Bergspezifische <strong>Umwelt</strong>ziele", 2003; Prognos AG et al., 1998).<br />

Unter der Annahme, dass die Verkehrsbedürfnisse oder -erfordernisse der<br />

europäischen Bevölkerung in Zukunft eher zu- als abnehmen <strong>und</strong> der innereuropäische<br />

Straßengüterverkehr durch das Zusammenwachsen der Mitgliedstaaten der EU eher<br />

ansteigt, wird sich eine Entlastung des Alpenraums nur durch zielgerichtete<br />

ökonomische <strong>und</strong> rechtliche Instrumente sowie organisatorische Maßnahmen<br />

erreichen lassen. Hierzu gehören unter anderem (MEURER <strong>und</strong> MÜLLER, 1996,<br />

S. 143):<br />

– Maßnahmen zur Minderung der Luftschadstoff- <strong>und</strong> Lärmemissionen,<br />

– Verkehrsberuhigung<br />

Tourismusorten,<br />

<strong>und</strong> – wo möglich – zum Beispiel Autofreiheit in<br />

– Sperrung von Güter- <strong>und</strong> Forstwegen für den motorisierten Tourismus,<br />

– Entwicklung von Verkehrsentlastungskonzepten für besonders belastete Regionen,<br />

insbesondere dann, wenn diese auch touristisch erschlossen sind,<br />

– konsequente Durchführung von <strong>Umwelt</strong>verträglichkeitsprüfungen für alle Vorhaben<br />

im Bereich der Verkehrserschließung,<br />

– Schaffung attraktiver Alternativangebote im Bereich des ÖPNV <strong>und</strong> der Bahn oder<br />

Maßnahmen zur Beeinflussung des Mobilitätsverhaltens (FRÖSCH, 1995, S. 105).<br />

Das Verkehrsprotokoll der Alpenkonvention<br />

60. Von außerordentlicher Bedeutung für die Umsetzung der Alpenkonvention ist<br />

das im Oktober 2000 unterzeichnete Verkehrsprotokoll (Protokoll zur Durchführung der<br />

Alpenkonvention von 1991 im Bereich Verkehr vom 31.10.2000). Die Alpenkonvention<br />

erhält damit eine klare Zielvorgabe für nachhaltig umweltverträglichen Verkehr in der<br />

sensiblen Alpenregion.<br />

Das UBA (2002c) urteilt daher zu Recht: "Das Verkehrsprotokoll kann als Durchbruch<br />

in der Alpenverkehrspolitik bezeichnet werden. Es deckt alle Anforderungen ab, die in<br />

Deutschland von <strong>Umwelt</strong>fachleuten im Rahmen der Kritik an der<br />

B<strong>und</strong>esverkehrswegeplanung seit einigen Jahren eingefordert werden, denn<br />

– es handelt sich um ein umweltorientiertes verkehrspolitisches Konzept,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!