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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Schadstoffgruppen zu ähnlichen Ergebnissen (z. B. WEISS, 1998). Dies gilt<br />

insbesondere für die Staulagen der Nord- <strong>und</strong> noch mehr der Südalpen, in denen<br />

besonders hohe Depositionsraten gemessen wurden. Ferner spielt für den Alpenraum<br />

der Einfluss der feuchten Deposition in Form von Nebel <strong>und</strong> leichtem Nieselregen eine<br />

wichtige Rolle (Arbeitsgruppe "Bergspezifische <strong>Umwelt</strong>qualitätsziele", 2003;<br />

BIRKENHAUER, 1996, S. 11).<br />

Verteilung der Luftschadstoffe<br />

57. Je steiler <strong>und</strong> enger die Bergtäler geformt sind, desto weniger Durchlüftung ist<br />

dort möglich. Luftemissionen, die hier entstehen, ziehen oft tagelang nicht ab <strong>und</strong><br />

werden durch leichte Talaus-Talein-Winde ständig hin- <strong>und</strong> herbewegt. Durch die<br />

Wärme tagsüber dehnt sich die Luft aus <strong>und</strong> zieht talauswärts. Bei der abendlichen<br />

Abkühlung zieht sich die Luft zusammen, der Taleinwärts-Wind bringt die Emissionen<br />

zurück. In großen U-Tälern bildet sich oft eine Inversionsschicht, die zu einer<br />

zusätzlichen Konzentration <strong>und</strong> intensiven Einwirkung der Schadstoffe führt. Im<br />

Talraum der Gebirge werden in Abhängigkeit von der Topografie <strong>und</strong> Meteorologie<br />

sehr hohe Werte für verschiedene Schadstoffe gemessen (DNR, 2003, S. 16).<br />

Lärmbelastung<br />

58. Die Lärmbelastung an weiter entfernten Hanglagen kann mehr als 10 dB(A)<br />

höher sein als im näher gelegenen ebenen Gelände (PACK, 1997). Es ist bei gleichen<br />

Emissionen von mehrfach höheren Immissionen im Alpental als im Flachland<br />

auszugehen. Ein Wegrücken von der Lärmquelle oder das Abschirmen in engen<br />

Alpentälern ist nicht möglich. SCHEIRING (1988) dokumentiert diesen Sachverhalt<br />

anhand eines Vergleichs zwischen einer Autobahn im Flachland (Autobahn Hamburg-<br />

Flensburg) <strong>und</strong> einer im Bergland (Inntalautobahn in Tirol). Trotz des im Durchschnitt<br />

höheren Verkehrsaufkommens auf der Autobahn Hamburg-Flensburg ist hier die<br />

Lärmbelastung schon nach einem Abstand von 416 m auf 40 dB reduziert. In den<br />

Hanglagen des Inntals ist bei geringerem Verkehrsaufkommen für dieselbe<br />

Lärmreduktion ein Abstand von mehr als zwei Kilometer notwendig. Für viele Orte der<br />

Alpen können diese Abstände aufgr<strong>und</strong> der topographischen Situation nicht<br />

eingehalten werden, sodass der Lärm den gesamten Lebensraum beherrscht.<br />

Perspektiven<br />

59. Der Personen- <strong>und</strong> Straßengüterverkehr in <strong>und</strong> durch die Alpen wird aller<br />

Voraussicht nach auch in den kommenden Jahren unvermindert ansteigen. Es wird<br />

geschätzt, dass bis zum Jahr 2010 im Verhältnis zum Vergleichsjahr 1992 zwischen<br />

Ventimiglia <strong>und</strong> Brenner der Personenverkehr um 36 % <strong>und</strong> der Straßengüterverkehr<br />

um 75 % zunehmen werden, sofern nicht signifikante Änderungen des Modal Split

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