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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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59<br />

Die hohen Bleiemissionen durch den <strong>Straßenverkehr</strong> in den 1970er-Jahren fielen<br />

infolge der Begrenzung des Bleigehaltes im Benzin (Benzin-Blei-Gesetz von 1971).<br />

Seit 1997, also nach Einstellung des Verkaufs von verbleitem Benzin, spielen die<br />

Bleiemissionen des Kfz-Verkehrs im Vergleich mit anderen Emissionsquellen<br />

(Verbrennung fossiler Energieträger, Metallindustrie etc.) in Deutschland keine große<br />

Rolle mehr. Infolgedessen gingen auch die Bleikonzentrationen in den straßennahen<br />

Organismen zurück, welche Blei direkt aus der Atmosphäre oder über den Boden<br />

aufnehmen. In aquatischen <strong>und</strong> marinen Organismen verblieben die nachgewiesenen<br />

Konzentrationen jedoch auf unverändertem Niveau (SRU, 2004, Abschn. 2.2.3.1;<br />

STORCH et al., 2003). Ursache dafür sind die in staub- <strong>und</strong> gasförmigen Emissionen<br />

fast aller Verbrennungs- <strong>und</strong> vieler Produktionsprozesse vorkommenden<br />

Schwermetalle.<br />

Die Immissionsbelastung durch weitere Schadstoffe im Straßenbereich, abgesehen<br />

von Chemikalien-Unfällen, beeinflusst Pflanzen <strong>und</strong> Tiere weit weniger (RECK <strong>und</strong><br />

KAULE, 1993). Relevante Schadstoffbelastungen treten vor allem im Nahbereich von<br />

Straßen <strong>und</strong> als Altlasten im Boden entlang von vielbefahrenen Trassen auf. Toxische<br />

Stoffe können sich jedoch innerhalb der Nahrungskette anreichern.<br />

2.2.3.1 Bodennahes Ozon<br />

51. Bodennahes Ozon wurde bereits in den 1980er-Jahren als Ursache für<br />

Vegetationsschäden allgemein <strong>und</strong> insbesondere für Waldschäden erkannt<br />

(LOIBL et al., 2004; UBA, 2004c; SRU, 2000, S. 474). Die Belastung von Ökosystemen<br />

durch Ozon ist weiterhin alarmierend (BMVEL, 2003). So führen ELLING <strong>und</strong><br />

DITTMAR (2002) neuartige Zuwachsdepressionen an Buchen auf Ozonbelastungen<br />

zurück. Allerdings zeigte sich, dass hohe Ozonkonzentrationen allein nicht ausreichen,<br />

um diese Schadensmuster zu erklären. Deshalb wird hierzu heute der AOT-40 Wert<br />

herangezogen (accumulated exposure over a threshold of 40 ppb, die St<strong>und</strong>ensumme<br />

der Überschreitungen von 40 ppb Ozonkonzentration während der Vegetationszeit <strong>und</strong><br />

der Tageslichtst<strong>und</strong>en). Im Rahmen der Richtlinie 2002/3/EG über den Ozongehalt der<br />

Luft (3. Tochterrichtlinie zur Luftqualitätsrahmenrichtlinie) wurden Zielwerte für Ozon für<br />

das Schutzgut Vegetation festgelegt. Der Zielwert für den Schutz der Vegetation<br />

beträgt 18 000 (µg/m³)h (entsprechend 9 000 ppb*h) Ozon gemittelt über fünf Jahre<br />

<strong>und</strong> soll im Jahr 2010 erreicht werden; das langfristige Ziel liegt bei 6 000 (µg/m³)h<br />

(entsprechend 3 000 ppb*h) Ozon (Tab. 2-13, Abb. 2-6).

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