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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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dürfen". Lärmimmissionen wirken auf den Naturhaushalt ein, indem sie Teile des<br />

Funktionsgefüges (nämlich Arten) schädigen können. Lärmimmissionen<br />

beeinträchtigen neben der Lebensqualität des Menschen (s. Abschn. 2.1.3) unmittelbar<br />

empfindliche Tierarten <strong>und</strong> können damit zur Gefährdung der (lokalen) Biodiversität<br />

beitragen bzw. besonders schutzbedürftige Arten gefährden (RECK et al., 2001b).<br />

49. In der Verkehrsplanung können zur Beurteilung der Wirkung von Dauerlärm auf<br />

Vögel (als empfindliche Indikatorarten) empirisch abgeleitete Erheblichkeitsschwellen<br />

herangezogen werden (RECK et al., 2001b) (s. Tab. 2-12).<br />

Tabelle 2-12<br />

Erheblichkeitsschwellen für Lärmwirkungen auf Vögel<br />

Immissionsgebiet<br />

Dauerlärm, Mittelungspegel der Tageswerte<br />

Eckwert<br />

Minderung der Lebensraumeignung *<br />

> 90 dB(A) 100 % = Lebensraumverlust<br />

90 bis 70 dB(A) 85 % (ca. 70 bis 100 %)<br />

70 bis 59 dB(A) 55 % (ca. 40 bis 70 %)<br />

59 bis 54 dB(A) 40 % (ca. 30 bis 50 %)<br />

54 bis 47 dB(A) 25 % (ca. 10 bis 40 %)<br />

* Die in Klammern genannten weiten Spannen reflektieren die zur Lärmquelle hin zunehmenden<br />

Lebensraumbeeinträchtigungen. Der Zusatz "(A)" bedeutet, dass der damit bezeichnete Schall mit einer<br />

dem menschlichen Ohr angepassten Frequenzbewertung ermittelt wurde.<br />

Quelle: RECK et al., 2001b<br />

Sofern naturschutzrelevante Vorkommen betroffen sind, können die dargestellten<br />

Eckwerte zur Beurteilung der Eingriffsschwere, zur Bilanzierung betroffener Flächen<br />

<strong>und</strong> Habitate sowie zur Ableitung von Kompensationsmaßnahmen dienen.<br />

2.2.3 Stoffliche Belastungen von Natur <strong>und</strong> Landschaft<br />

durch Luftverunreinigungen<br />

50. Nachdem Schwefeleinträge <strong>und</strong> zum Teil auch andere säurebildende<br />

Substanzen in der jüngeren Vergangenheit erheblich zurückgegangen sind, kommt nun<br />

den Belastungen der Ökosysteme durch Stickstoff <strong>und</strong> Ozon eine hervorgehobene<br />

Bedeutung zu. Stickstoffoxide (NOx), die zu 42 % vom <strong>Straßenverkehr</strong> emittiert werden<br />

(Tab. 2-4), haben versauernde <strong>und</strong> eutrophierende Wirkung auf Vegetation <strong>und</strong> Boden<br />

(z. B. PLACHTER et al., 2000). Durch das bodennahe Ozon werden direkte<br />

phytotoxische Wirkungen hervorgerufen. Das b<strong>und</strong>esweite forstliche <strong>Umwelt</strong>monitoring<br />

belegt, dass insbesondere die Immissionen dieser beiden Substanzen erheblich sind<br />

(BMVEL, 2004; LORENZ et al., 2000). Die Wälder in Deutschland gehören zu den am<br />

höchsten mit Stickstoff belasteten in Europa (BMVEL, 2001).

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