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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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52<br />

Wichtig bei der Interpretation der Ergebnisse ist, dass unter anderem keine den<br />

betrachteten Raum beschreibenden ökologischen Daten in die Berechnung einfließen.<br />

Die Berechnung des Zerschneidungsindex meff für Baden-Württemberg dokumentiert<br />

die fortschreitende Zerstückelung der heutigen Landschaft zwischen 1930 <strong>und</strong> 1998<br />

(ESSWEIN et al., 2002). Die effektive Maschenweite ging in diesem Zeitraum<br />

landesweit um 40 % zurück <strong>und</strong> die Anzahl der unzerschnittenen Gebiete, die größer<br />

als 100 km 2 sind, ist von 11 im Jahr 1930 auf 6 im Jahr 1998 gesunken (Tab. 2-9). Bei<br />

den Gebieten, die größer als 50 km 2 sind, fiel die Anzahl von 52 auf 22 (Tab. 2-9). Es<br />

kommt noch hinzu, dass der Ausbaustandard <strong>und</strong> damit die Nutzung der Straßen<br />

heute weitaus höher sind als vor 50 Jahren <strong>und</strong> somit die Zerschneidungswirkung noch<br />

stärker zugenommen hat (KRANZ et al., 2002). Aufgr<strong>und</strong> unterschiedlicher<br />

Erfassungsmethoden können jedoch keine vergleichbaren Werte aus anderen<br />

B<strong>und</strong>esländern für eine Gesamteinschätzung der Verteilung unzerschnittener Räume<br />

in Deutschland herangezogen werden (GRAU, 1998).<br />

Tabelle 2-9<br />

Daten zur Entwicklung der Landschaftszerschneidung<br />

in Baden-Württemberg<br />

Zeitpunkt Effektive<br />

Maschenweite<br />

meff<br />

Größte<br />

verbleibende<br />

Fläche<br />

1930 22,92 km 2 206,2 km 2<br />

1966 19,46 km 2 161,5 km 2<br />

1977 17,80 km 2 161,4 km 2<br />

1989 13,99 km 2 146,8 km 2<br />

1998 13,66 km 2 146,7 km 2<br />

Flächen > 100 km 2<br />

[Anzahl (Gesamtfläche/<br />

Anteil an Landesfläche)]<br />

Flächen > 50 km 2<br />

[Anzahl (Gesamtfläche/<br />

Anteil an Landesfläche)]<br />

11 (1497 km 2 / 4,2 %) 52 (4067 km 2 / 11,8 %)<br />

7 (975 km 2 / 2,7 %) 39 (3068 km 2 / 8,6 %)<br />

7 (973 km 2 / 2,7 %) 36 (2875 km 2 / 8,0 %)<br />

6 (753 km 2 / 2,1 %) 23 (1941 km 2 / 5,4 %)<br />

6 (752 km 2 / 2,1 %) 22 (1880 km 2 / 5,3 %)<br />

Angegeben sind die effektive Maschenweite, die Größe der größten verbliebenen unzerschnittenen Fläche,<br />

die Zahl der Flächen > 100 km 2 <strong>und</strong> > 50 km 2 (die letzte Spalte "Flächen > 50 km 2 " bezieht die Flächen<br />

> 100 km 2 mit ein). Als Trennelemente (Barrieren) werden Autobahnen, B<strong>und</strong>es-, Landes-, Kreis- <strong>und</strong><br />

Gemeindeverbindungsstraßen, Bahnlinien, Flüsse ab 6 m Breite, Siedlungsflächen <strong>und</strong> Seen berücksichtigt<br />

(ohne Berücksichtigung des steigenden Verkehrsaufkommens).<br />

Quelle: KRANZ et al., 2001, S. 11<br />

2.2.2.2 Effekte der Landschaftszerschneidung<br />

41. Landschaftszerschneidungen durch Verkehrswege wirken in vielfältiger Weise<br />

auf den Naturhaushalt, die Biodiversität <strong>und</strong> das Landschaftserleben ein. Die<br />

Landschaftszerschneidung wird einerseits direkt durch die Verkehrswege selbst<br />

hervorgerufen, andererseits aber auch durch weitere von den Verkehrswegen<br />

ausgehende Belastungen wie insbesondere den Lärm. Tabelle 2-10 gibt einen<br />

Überblick über die möglichen Effekte.

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