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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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37. Obwohl in den Jahren von 1996 bis 2000 nach Analysen des<br />

<strong>Umwelt</strong>b<strong>und</strong>esamtes der mit über 80 % weit überwiegende Anteil (106 ha/d) der<br />

zusätzlichen jährlichen Flächeninanspruchnahme für Siedlungsflächen genutzt wurde,<br />

ist die Flächeninanspruchnahme durch <strong>Straßenverkehr</strong>sflächen mit einem Anteil von<br />

knapp 20 % (22 ha/d) keineswegs zu vernachlässigen (UBA, 2003b, S. 55 ff.). Dabei<br />

entfiel weniger als ein Viertel der zusätzlichen Flächeninanspruchnahme (etwa 5 ha/d)<br />

auf die Beseitigung von Kapazitätsengpässen im Straßennetz, also auf den Neu- <strong>und</strong><br />

Ausbau von B<strong>und</strong>esfernstraßen <strong>und</strong> sonstigen Hauptverkehrsstraßen. Knapp die<br />

Hälfte der Zunahme an Verkehrsflächen (ca. 10 ha/d) diente direkt der Erschließung<br />

neuer Siedlungsflächen, der Rest (ca. 7 ha/d) wurde für die Erschließung von Flächen<br />

in der freien Landschaft in Anspruch genommen (UBA, 2003b, S. 292 f.). Da<br />

verkehrspolitische Maßnahmen <strong>und</strong> Entwicklung der Siedlungs- <strong>und</strong> Verkehrsflächen<br />

sehr eng miteinander zusammenhängen, erscheint es nicht sinnvoll, die Probleme der<br />

Siedlungs- <strong>und</strong> der Verkehrsflächen isoliert zu betrachten.<br />

Generell sind Landnutzungsänderungen in Form von Flächeninanspruchnahme <strong>und</strong><br />

Landschaftszerschneidung <strong>und</strong> die mit ihnen verb<strong>und</strong>enen Habitatzerstörungen <strong>und</strong><br />

-fragmentierungen derzeit weltweit eine Hauptursache des fortwährenden Verlusts<br />

biologischer Vielfalt (BLAB, 2004; BfN, 2002; HEYWOOD <strong>und</strong> WATSON, 1995). Zu<br />

den Ursachen für den Artenrückgang der einheimischen Farn- <strong>und</strong> Blütenpflanzen trägt<br />

am meisten die direkte Standortzerstörung bei; diese wird durch Baumaßnahmen im<br />

Bereich der Verkehrswege, Siedlungen, Industrie- <strong>und</strong> Gewerbegebiete <strong>und</strong> durch den<br />

Rohstoffabbau hervorgerufen (BfN, 2002, S. 80). Auch die Funktionen der Böden<br />

werden durch die Flächeninanspruchnahme, insbesondere durch die Versiegelung der<br />

Böden, stark beeinträchtigt oder zerstört (Tab. 2-10; vgl. SRU, 2004, Abschn. 9.2.1).<br />

Der SRU hat für eine Strategie zur Minderung der Flächeninanspruchnahme bereits<br />

Steuerungsansätze empfohlen (SRU, 2004, Abschn. 3.5.3; 2002b). Möglichkeiten,<br />

speziell den Flächenzuwachs der Verkehrsfläche durch Maßnahmen der Raum- <strong>und</strong><br />

Bauleitplanung zu vermindern, werden in Abschnitt 10.4.3 vorgeschlagen.<br />

2.2.2 Landschaftszerschneidung<br />

38. Anfang des Jahres 2003 verfügte Deutschland über ein Straßennetz für den<br />

überörtlichen Verkehr von 231 581 km Länge (BMVBW, 2004b). Die Straßen für den<br />

überörtlichen Verkehr, die r<strong>und</strong> 40 % des Gesamtstraßennetzes ausmachen, setzen<br />

sich nach der Definition des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes aus den Autobahnen,<br />

B<strong>und</strong>es-, Landes- <strong>und</strong> Kreisstraßen zusammen. Nicht zu den Straßen des<br />

überörtlichen Verkehrs gehören die Gemeindestraßen. Diese dienen dem Verkehr<br />

innerhalb des Gemeindegebietes oder dem nachbarlichen Verkehr zwischen

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