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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Soziales Leben <strong>und</strong> <strong>Straßenverkehr</strong><br />

46<br />

35. Wie im Zusammenhang mit den Einschränkungen der<br />

Bewegungsmöglichkeiten von Kindern bereits erwähnt wurde, beeinflusst der<br />

<strong>Straßenverkehr</strong> auch in hohem Maße das soziale Leben in unmittelbarer Nähe zur<br />

Straße (RIEDEL <strong>und</strong> SZEMEITZKE, 1995; BENZ-RABABAH <strong>und</strong> MAHABADI, 1985;<br />

BAIER <strong>und</strong> POTH, 1983). An verkehrsreichen Straßen gibt es deutlich weniger soziale<br />

Interaktionen als in verkehrsberuhigten Zonen. Die Aufenthaltszeit der Anwohner auf<br />

der Straße <strong>und</strong> unmittelbar vor den Wohnungen ist erheblich kürzer. Dies hat<br />

natürlicherweise Folgen für das soziale Leben an solchen Straßen. Kontakte zwischen<br />

Nachbarn finden selten statt <strong>und</strong> der Straßenraum wird nicht als Freizeit- <strong>und</strong><br />

Erholungsraum genutzt, da der Aufenthalt dort aufgr<strong>und</strong> von Lärm <strong>und</strong> Autoabgasen<br />

als unangenehm empf<strong>und</strong>en wird <strong>und</strong> gerade für Kinder zu unsicher ist. Dabei spielt<br />

nicht nur die zulässige Geschwindigkeit des motorisierten Individualverkehrs, sondern<br />

besonders die bauliche Ausgestaltung des Straßenraums eine wichtige Rolle für<br />

dessen Attraktivität (RETZKO <strong>und</strong> KORDA, 1999). Wie bereits erwähnt, ist der<br />

wohnungsnahe Straßenraum für ältere Menschen <strong>und</strong> Kinder von großer Bedeutung.<br />

In gleicher Weise sind aber auch Familien oder Alleinerziehende mit Kindern dazu<br />

gezwungen, über größere Distanzen geeignete Erholungs- <strong>und</strong> Freizeiträume<br />

aufzusuchen. Aufgr<strong>und</strong> der immer noch bestehenden differenzierten<br />

Rollenanforderungen sind Frauen in höherem Maße von Mobilitätseinschränkungen<br />

<strong>und</strong> fehlenden Aufenthaltsräumen betroffen (BSV, 2004). Sie legen im Durchschnitt<br />

mehr Wege gerade im Rahmen der Hausarbeit <strong>und</strong> Kindererziehung zurück <strong>und</strong> haben<br />

im Vergleich zu Männern weniger Zugang zum motorisierten Individualverkehr (MIV).<br />

2.2 Natur <strong>und</strong> Landschaft<br />

2.2.1 Flächeninanspruchnahme<br />

36. Die B<strong>und</strong>esregierung strebt eine Abnahme der Flächeninanspruchnahme auf<br />

30 ha/d bis zum Jahr 2020 an (s. B<strong>und</strong>esregierung, 2002a; SRU, 2004, Kap. 3.5). In<br />

den Jahren 1996 bis 2000 wurden durchschnittlich r<strong>und</strong> 130 ha/d in Anspruch<br />

genommen, im Jahr 2001 117 ha, im Jahr 2002 noch 105 ha <strong>und</strong> im Jahr 2003 93 ha<br />

(SCHOER <strong>und</strong> BECKER, 2003, S. 14; Statistisches B<strong>und</strong>esamt, Pressemitteilung vom<br />

08.11.2004). Das Statistische B<strong>und</strong>esamt führt diesen leichten Rückgang im Vergleich<br />

zu den Vorjahren auf die konjunkturelle Entwicklung <strong>und</strong> den Einbruch der<br />

Bauinvestitionen zurück <strong>und</strong> sieht darin noch keine Trendwende in Richtung auf das<br />

Nachhaltigkeitsziel (Statistisches B<strong>und</strong>esamt, Pressemitteilung vom 06.11.2003). Die<br />

12,5 % der Gesamtfläche Deutschlands, die für Siedlungs- <strong>und</strong> Verkehrszwecke<br />

genutzt werden, teilen sich auf in 4,8 % Verkehrsfläche sowie in 7,7 % Siedlungsfläche

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