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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Zahl sicherer Querungsmöglichkeiten über Straßen, zu schmale Gehwege, illegales<br />

Gehwegparken, mangelhaft abgesenkte Bordsteine an Querungsstellen <strong>und</strong><br />

schwierige Erreichbarkeit von Haltestelleninseln in Mittellage von Straßen. Alte<br />

Menschen, die aufgr<strong>und</strong> körperlicher Gebrechen weit weniger mobil als junge<br />

Menschen sind, sind sehr stark auf kurze Wege angewiesen, um gr<strong>und</strong>legende<br />

Bedürfnisse, die ärztliche Versorgung ebenso wie soziale Kontakte einschließen,<br />

befriedigen zu können. Sind die kurzen Wege nicht gegeben, entsprechen sie nicht<br />

den Sicherheitsbedürfnissen der Senioren oder können die Ziele mit dem traditionellen<br />

ÖPNV nicht altersgerecht erreicht werden, kann mangelnde Mobilität für alte Menschen<br />

zum Problem werden. Da viele ältere Personen alleine leben, ist die Einschränkung der<br />

sozialen Kontakte ein wesentlicher Faktor, der die Lebensqualität vermindert.<br />

Mobilitätsbeschränkte Menschen<br />

34. Neben den Senioren, die aufgr<strong>und</strong> altersbedingter Erkrankungen schlecht zu<br />

Fuß unterwegs sind <strong>und</strong> eventuell Gehhilfen benötigen, zählen auch andere Personen,<br />

die in ihrer körperlichen <strong>und</strong>/oder geistigen Leistungsfähigkeit eingeschränkt sind, oder<br />

Fußgänger, die aufgr<strong>und</strong> der Mitnahme von Reisegepäck <strong>und</strong> Kinderwagen eine<br />

begrenzte Beweglichkeit aufweisen, zu den so genannten "mobilitätsbehinderten bzw.<br />

mobilitätsbeschränkten Menschen" (RAU et al., 1997).<br />

Im Zusammenhang mit Mobilitätsproblemen körperlich behinderter Menschen wurde<br />

der Begriff der Barrierefreiheit geprägt. Mit Barrierefreiheit ist gemeint, dass jede<br />

Person zu allen Lebensbereichen einen umfassenden Zugang <strong>und</strong> eine<br />

uneingeschränkte Nutzung haben soll (BMVBW, 2004a). Es liegt nahe, diese<br />

Forderung auf alle mobilitätsbeschränkten Menschen auszuweiten. Schätzungen<br />

zufolge macht diese Personengruppe insgesamt etwa 20 % der Bevölkerung aus. Für<br />

sie ergeben sich in einem nicht an ihre Bedürfnisse angepassten Straßenraum<br />

Nutzungsschwierigkeiten. Wege, die nur über Stufen, Schwellen, Bordsteine <strong>und</strong><br />

Treppen passiert werden können, werden häufig zu Mobilitätshindernissen. Andere<br />

Problembereiche sind enge Fußgängerwege, eine extreme Gehwegneigung <strong>und</strong> Unterwie<br />

auch Überführungen. Besonders mobilitätsbehinderte Personen werden vom<br />

ruhenden <strong>und</strong> fließenden Verkehr dazu gezwungen, Umwege zu machen. So<br />

verhindern bspw. eng parkende PKW <strong>und</strong> ein hohes Verkehrsaufkommen das<br />

problemlose Überqueren der Straße. Mehrspurige Straßen ohne Überquerungshilfen<br />

stellen für Personen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, Hindernisse dar, die<br />

kaum überw<strong>und</strong>en werden können. Folglich ergeben sich Mobilitätsbarrieren aus dem<br />

Verkehrsaufkommen <strong>und</strong> einer Straßenraumgestaltung, in der die Bedürfnisse wenig<br />

mobiler Personen zu wenig berücksichtigt sind. Dies steht im klaren Widerspruch zu<br />

der Forderung der Barrierefreiheit.

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