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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Preiselastizität der Gütertransportnachfrage deuten darauf hin, dass diese Maßnahmen<br />

Anpassungsreaktionen in der Transportwirtschaft auslösen, die zu einer spürbaren<br />

Entlastung des Verkehrs durch höhere Transporteffizienz, einer Verbesserung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit des Schienengütertransports <strong>und</strong> einer Reduzierung des<br />

Kraftstoffverbrauchs führen.<br />

Verkehrssparende Raumstrukturen<br />

690. Raumstrukturen in Form von Siedlungsdispersion <strong>und</strong> Entmischung tragen zur<br />

Verkehrserzeugung bei. Dem Trend hin zur Entwicklung disperser Siedlungsstrukturen<br />

<strong>und</strong> zu zunehmender Entmischung muss mit der Entwicklung verkehrsreduzierender<br />

räumlicher Siedlungsstrukturen begegnet werden. Raumordnerische Leitbilder,<br />

insbesondere das der dezentralen Konzentration mit Achsenstrukturen <strong>und</strong> das<br />

Konzept Zentraler Orte, müssen – flankiert durch den Abbau verkehrserzeugender<br />

finanzieller Anreize – viel konsequenter als bisher in der Praxis umgesetzt werden. Um<br />

dies zu ermöglichen, sollte auch ein angemessener Personalbestand in den<br />

raumplanerischen Verwaltungseinheiten sichergestellt <strong>und</strong> ein an den Zielen einer<br />

nachhaltigen Siedlungs- <strong>und</strong> Verkehrsentwicklung ausgerichteter politischer<br />

Gestaltungswille auf allen Ebenen der Gesamtplanung entwickelt werden. Regional<strong>und</strong><br />

Stadtplanung einerseits <strong>und</strong> Verkehrsplanung andererseits sind miteinander zu<br />

verknüpfen.<br />

691. Die örtliche Gesamtplanung sollte die raumordnerischen Leitbilder nicht<br />

konterkarieren. Vielmehr sollten die Kommunen als Adressaten raumordnerischer<br />

Gr<strong>und</strong>sätze im Rahmen der Bauleitplanung verstärkt auf verkehrssparende Strukturen<br />

im jeweiligen Gemeindegebiet hinwirken. Als Instrumente stehen ihnen dafür vor allem<br />

Verdichtung, gegebenenfalls sogar über die Obergrenzen der BauNVO hinaus, <strong>und</strong><br />

Nutzungsmischung zur Verfügung.<br />

692. Über die Siedlungsstruktur hinaus beeinflussen weitere Faktoren das<br />

Verkehrsgeschehen entscheidend mit. So sind neben den siedlungsstrukturellen<br />

Ausgangsbedingungen offensichtlich auch die individuellen Mobilitätserwartungen <strong>und</strong><br />

-möglichkeiten wichtige Einflussgrößen. Daher ist es offenbar notwendig, in Zukunft<br />

noch mehr Wert auf die multifunktionale Ausstattung <strong>und</strong> hohe Autonomie einzelner<br />

Mittelzentren zu legen. Zudem sollte auf eine ausreichende Qualität des<br />

Wohnumfeldes, insbesondere in Kernzentren, geachtet werden, um den<br />

Freizeitverkehr – verursacht durch den Wunsch nach dem Aufenthalt in attraktiven<br />

Landschaften – zu minimieren. Zudem ist eine erweiterte Sicht auf das<br />

Zusammenwirken von Mobilitätsmustern <strong>und</strong> Siedlungsstruktur erforderlich, die sich<br />

auch in der Ausrichtung der Forschung widerspiegeln sollte. Dazu ist eine Erweiterung

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