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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Die dem Kriterium "überregionaler Absatz" zugr<strong>und</strong>e liegende Export-Basis-Theorie,<br />

nach der wirtschaftliches Wachstum vor allem als Ergebnis wachsenden Exports<br />

begründet wird, ist umstritten (HOOVER <strong>und</strong> GIARATANNI, 1999). Der<br />

Hauptkritikpunkt an dieser These liegt in der einseitigen Fokussierung auf die<br />

Förderung von Exporten als Wachstumsmotor. Zwar kann der Export von Gütern<br />

wachstumsfördernd sein, doch wird nicht hinreichend berücksichtigt, dass Handel<br />

allgemein über die Ausnutzung von Spezialisierungsvorteilen die Wirtschaft einer<br />

Region stimuliert. Somit kann aus dieser These nicht gefolgert werden, dass durch<br />

eine einseitige Exportförderung, die jedoch eine Orientierung auf allgemeine<br />

produktivitätsfördernde Rahmenbedingungen einer Region außer Acht lässt, regionale<br />

Wachstumspotenziale erschlossen <strong>und</strong> aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive<br />

wohlfahrtsteigernde Wirkungen erzielbar sind (PANAGARIYA, 2000). Bezweifelt<br />

werden muss daher auch, ob eine "Positivliste" förderungswürdiger Branchen, die<br />

wichtige, vor allem regionale Dienstleister ausklammert, aus regionalpolitischer<br />

Perspektive tatsächlich zielführend ist. Das Absatzradiuskriterium vernachlässigt die<br />

Entwicklung regionaler Unternehmensnetzwerke/Cluster als wichtigen Standortfaktor.<br />

Regionale Dienstleister <strong>und</strong> Zulieferer sollten daher ebenfalls förderungswürdig<br />

werden. Hinsichtlich der Verkehrs- <strong>und</strong> Kommunikationsinfrastruktur sollten die<br />

innerregionalen Verflechtungen verstärkt gefördert werden.<br />

Von modellhafter Bedeutung für Reformvorschläge der GA regionale<br />

Wirtschaftsförderung könnte hier auch die Auswertung der Erfahrungen mit der BMBF<br />

Förderinitiative "Innovative regionale Wachstumskerne" sein, die im Jahre 2001 als<br />

bescheiden ausgestatteter Teil (150 Mio. Euro) des Zukunftsinvestitionsprogramms<br />

2001 bis 2003 der B<strong>und</strong>esregierung ausgeschrieben wurde. Im Rahmen dieser<br />

Initiative sollen innovative, regionale, betriebsübergreifende Kooperationen gefördert<br />

werden.<br />

10.7 Verkehrsvermeidung <strong>und</strong> EMAS II<br />

683. Unternehmen haben im Rahmen betrieblicher Entscheidungen durchaus<br />

Spielräume, verkehrsreduzierende Alternativen zu entwickeln. Das für "unsinnigen"<br />

Verkehr oft zitierte Beispiel des weit gereisten Jogurtbechers hat dies belegt: Bereits<br />

die Dokumentation des erheblichen Verkehrsaufwandes zur Produktion des<br />

Jogurtbechers hat den Hersteller dazu veranlasst, systematischer nach Zulieferern aus<br />

dem Nahbereich zu suchen <strong>und</strong> damit erheblich zur Verkehrsvermeidung beizutragen<br />

(vgl. BÖGE, 1994). Betriebliche Handlungsmöglichkeiten umfassen<br />

Schulungsmaßnahmen, organisatorische Maßnahmen zur besseren Auslastung,<br />

Entscheidungen über Zuliefererstrukturen oder Standortentscheidungen (vgl. UBA,<br />

1999, S. 20). Verkehrsvermeidende Logistikkonzepte werden auch von<br />

Versandhäusern <strong>und</strong> dem Handel berichtet. Dabei ergeben sich zum Teil erhebliche

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