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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Verkehrsinfrastrukturentwicklung auch aus wirtschafts- <strong>und</strong> regionalpolitischer<br />

Perspektive zu unbefriedigenden Ergebnissen führt.<br />

674. Eine erste europäische qualitative Grobeinschätzung der verkehrserzeugenden<br />

Wirkungen der Regionalfonds hat ergeben, dass diese in der Gesamtbilanz eher das<br />

Verkehrswachstum erhöhen (SPRENGER et al., 2003, S. 112). Eine Quantifizierung<br />

der verkehrserzeugenden Effekte durch den Regionalfond ist bisher ebenso wenig<br />

methodisch entwickelt <strong>und</strong> durchgeführt worden wie eine differenzierte Analyse<br />

derjenigen Fördermaßnahmen <strong>und</strong> Instrumente, die zur Verkehrsvermeidung beitragen<br />

könnten. Dies gilt insbesondere für Maßnahmen zur Stärkung nahräumlicher<br />

Verflechtung oder für eine Innovationsstrategie, die die Wertschöpfungsdichte der<br />

Produktion erhöhen könnte. Dies lässt sich alleine auf der Makroebene der<br />

europäischen Fonds nicht durchführen, sondern würde eine Analyse der nationalen<br />

Förderbedingungen <strong>und</strong> der insgesamt 71 operationellen Programme für Deutschland<br />

erfordern (vgl. KROES et al., 2004; S. 23).<br />

Auch die Halbzeitbewertung des "Gemeinschaftlichen Förderkonzeptes 2000 – 2006"<br />

für die B<strong>und</strong>esregierung lässt nur einzelne indirekte Schlussfolgerungen zu (GEFRA,<br />

2003). So wird allgemein festgestellt, dass die unterdurchschnittliche Betriebsgröße in<br />

den neuen Ländern auf eine relativ hohe Nahabsatzorientierung <strong>und</strong> eine relativ<br />

geringe Exportquote zurückzuführen ist (GEFRA, 2003, S. 19). In Zusammenhang mit<br />

der Aussage, dass die einzelbetrieblichen Fördermaßnahmen insbesondere die kleinen<br />

<strong>und</strong> mittleren Unternehmen (KMU) <strong>und</strong> die vorhandene Wirtschaftsstruktur gestärkt hat<br />

(GEFRA, 2004, S. 4), ließe sich die Schlussfolgerung ziehen, dass dieser Teil der<br />

Strukturförderung eher stabilisierende Auswirkungen auf die nahräumlichen<br />

Verflechtungen hatte. Es wird aber auch festgestellt, dass sich die Exportquote der<br />

neuen Länder tendenziell derjenigen im Westen angleicht. Im Zusammenhang mit der<br />

Evaluierung der <strong>Umwelt</strong>wirkungen der vor allem in den <strong>Straßenverkehr</strong> geflossenen<br />

Infrastrukturmittel seit dem Jahre 2000 wird festgestellt, dass diese schwerpunktmäßig<br />

in die Sanierung <strong>und</strong> den Ausbau, kaum aber in den Neubau geflossen sind. Der damit<br />

verb<strong>und</strong>ene induzierte Verkehr dürfte nach Einschätzung der an der Halbzeitbewertung<br />

beteiligten Institute geringer sein als im Falle eines Infrastrukturneubaus (vgl. GEFRA,<br />

2004, S. 316). Insgesamt kann aber festgestellt werden, dass die<br />

Verkehrsauswirkungen der Strukturförderung bei der Ex-Ante <strong>und</strong> Ex-Post-Evaluation<br />

unzureichend berücksichtigt werden. Ausschlaggebend hierfür ist auch, dass die<br />

<strong>Umwelt</strong>evaluation mangels operationalisierter Indikatoren <strong>und</strong> mangels eines klaren<br />

europäischen <strong>und</strong> nationalen Zielsystems als defizitär eingeschätzt wird (GEFRA,<br />

2004, S. 308).<br />

675. Eine Bewertung der verkehrsinduzierenden Wirkungen des Kohäsionsfonds<br />

kann hingegen eindeutiger ausfallen. Dieser stellt ein wichtiges

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