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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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514<br />

Gemeinschaftsinitiativen<br />

S. 104 ff.).<br />

(vgl. EU-Kommission, 2004b; SPRENGER et al., 2003,<br />

672. Europaweit spielten die Verkehrswegeinvestitionen im Rahmen der Regional<strong>und</strong><br />

Kohäsionsfonds eine erhebliche Rolle. Nach Angaben der EU-Kommission<br />

(2004b, S. XI) gelang es mit Hilfe der Strukturförderung, die Autobahndichte in den<br />

geförderten Ländern von 20 % unter dem EU-15-Durchschnitt im Jahre 1991 auf 10 %<br />

über dem Durchschnitt im Jahre 2001 zu steigern. In diesem Zeitraum wurden<br />

4 100 km Autobahnen <strong>und</strong> 32 000 km Landstrassen neu- oder ausgebaut (EU-<br />

Kommission, 2004b, S. 144). Insgesamt fließen circa 20 % der<br />

Strukturfondsinvestitionen in Verkehrswege (van ELBURG, 2003, S. 52), in<br />

Deutschland sind es jedoch bedeutend weniger (circa 8 %) (SPRENGER et al., 2003,<br />

S. 109). Der Schwerpunkt dieser Investitionen liegt europaweit mit einem Anteil von<br />

57 % beim Straßenbau. In den neuen B<strong>und</strong>esländern beträgt dieser Anteil seit<br />

Wiederaufnahme von Verkehrswegen in die Regionalfonds im Jahre 2000 sogar<br />

98,9 % (GEFRA, 2003, S. 150), wobei hierunter auch Radwege <strong>und</strong> straßenbezogene<br />

<strong>Umwelt</strong>maßnahmen fallen.<br />

673. Die empirische Evaluierung von Maßnahmen des Infrastrukturausbaus zum<br />

Abbau von Strukturschwächen <strong>und</strong> zur Verbesserung der wirtschaftlichen<br />

Leistungsfähigkeit von Regionen wird von der regionalökonomischen Forschung als<br />

ambivalent eingeschätzt. So hat das <strong>Umwelt</strong>b<strong>und</strong>esamt die Ergebnisse<br />

unterschiedlicher internationaler <strong>und</strong> nationaler Studien zum Zusammenhang von<br />

Infrastrukturausbau <strong>und</strong> regionaler Wirtschaftsentwicklung mit dem Ergebnis<br />

zusammengefasst, dass Infrastrukturmaßnahmen zwar den interregionalen<br />

Raumwiderstand senken <strong>und</strong> damit Transportkosten reduzieren, dies jedoch sowohl zu<br />

Zuwanderungs- als auch Abwanderungsbewegungen führen kann. Der regionale Saldo<br />

von Zu- <strong>und</strong> Abwanderung von Produktionsfaktoren <strong>und</strong> Produktion ist in der Regel<br />

gering <strong>und</strong> bezüglich seines Vorzeichens unbestimmt (VERRON, 2004). Während die<br />

Transportkostensenkung der regionalen Wirtschaft die Marktzugangsmöglichkeiten<br />

erhöht, steigt gleichzeitig der überregionale Konkurrenzdruck. Komparative<br />

Kostenvorteile in der Region dominieren damit die regionale Wettbewerbsposition im<br />

interregionalen Vergleich, sodass die Wirkungsrichtung der Förderung des<br />

Infrastrukturausbaus uneinheitlich ist. So zeigte sich in den neuen B<strong>und</strong>esländern,<br />

dass eine verbesserte Verkehrsanbindung zwar einen positiven Einfluss auf das BIP-<br />

Wachstum mit sich bringt, jedoch weder notwendig noch hinreichend für eine<br />

dynamische regionalwirtschaftliche Entwicklung ist (GATHER et al., 2003). Die<br />

Erreichbarkeit des Ziels der Förderpolitik, nämlich die Reduzierung von regionalen<br />

Einkommensdisparitäten, ist somit keineswegs sichergestellt. Damit besteht die<br />

Gefahr, dass die erhoffte, aus <strong>Umwelt</strong>sicht jedoch bedenkliche verkehrsstimulierende<br />

Wirkung der Struktur- <strong>und</strong> Regionalfördermaßnahmen im Bereich der

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