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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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für 18 Modellregionen. Im Rahmen dieses Förderprogramms wurden zahlreiche<br />

Projekte im Bereich Regionalvermarktung, Weiterverarbeitung <strong>und</strong> integrierter<br />

ländlicher Entwicklung gefördert. Die wissenschaftliche Begleitforschung<br />

(KNICKEL et al., 2004) hat zwar verkehrsvermeidende Effekte nicht systematisch<br />

betrachtet, aber erste Anhaltspunkte hierfür geliefert. Demnach haben viele der<br />

Projekte eine wichtige Vorraussetzung für die Regionalisierung von<br />

Wirtschaftskreisläufen geschaffen: der Vernetzung, der Schaffung eines<br />

Regionalbewusstseins <strong>und</strong> entsprechender Kommunikationsbeziehungen<br />

(KNICKEL et al., 2004). Die Investition in neue, wirtschaftlich tragfähige Strukturen der<br />

Regionalvermarktung stoßen aber auf Hürden. Der Ausbau der regionalen<br />

Verarbeitungs- <strong>und</strong> Vermarktungskapazitäten geht nur langsam voran. Relevante<br />

Umsatzanteile durch regionale Vermarktungsstrukturen konnten daher bisher noch<br />

nicht erreicht werden. In der Evaluation wird aber auch auf Erfolg versprechende<br />

Einzelbeispiele verwiesen.<br />

667. Der SRU bewertet die Novellierung der GAK daher als eine Chance, die<br />

Förderung der ländlichen Entwicklung auch zur Förderung verkehrssparender<br />

Wirtschaftsstrukturen insbesondere kurzer Vermarktungs- <strong>und</strong> Verarbeitungswege zu<br />

nutzen.<br />

668. Noch kann eine auf den Strukturerhalt <strong>und</strong> die Modernisierung regionaler<br />

Märkte im Agrarbereich setzende Förderpolitik zumindest in Teilbereichen auf<br />

relevante Marktsegmente aufbauen (vgl. SCHERER, 1997).<br />

Regionalisierungspotenziale bestehen insbesondere dort, wo die Verarbeitungstiefe<br />

von Produkten noch gering ist <strong>und</strong> mit ihnen ein nichtindustrielles, authentisches Image<br />

<strong>und</strong> regionale Traditionen verknüpfbar sind (SCHERER, 1997). Potenziale im primären<br />

Sektor werden insbesondere in den Bereichen Bier, Säfte, Holz <strong>und</strong> Naturfasern<br />

gesehen (ebd.). Erfolg versprechende Regionalvermarktungskonzepte kann man<br />

insbesondere bei Modellprojekten in Biosphärenreservaten <strong>und</strong> den Förderprojekten<br />

des B<strong>und</strong>esministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung <strong>und</strong> Landwirtschaft<br />

(BMVEL) beobachten (BLÜMLEIN, 2003; KULLMANN, 2003). Es können aber auch<br />

Zielkonflikte zwischen der Optimierung der Fahrzeugauslastung oder der Verlagerung<br />

auf umweltverträglichere Verkehrsträger auf der einen Seite <strong>und</strong> der<br />

Verkehrsvermeidung durch Regionalisierungskonzepte entstehen: Die Autofahrt des<br />

Großstädters zum direktvermarktenden Landwirt kann nicht als Modell<br />

verkehrssparenden regionalen Wirtschaftens angesehen werden (vgl. HESSE, 2002).<br />

669. Die verkehrsinduzierenden Folgen der weiteren Reform der Agrarpolitik sollten<br />

weiter beobachtet werden <strong>und</strong> mit ihren verkehrsvermeidenden Effekten bilanziert<br />

werden. Insbesondere sollte das Potenzial zur Verkehrsvermeidung bei den<br />

flankierenden Maßnahmen im Rahmen der 2. Säule der Agrarpolitik genutzt werden.

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