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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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2.1.4 Lebensqualität<br />

41<br />

30. Der Begriff der Lebensqualität wurde Mitte der 1960er-Jahre<br />

wirtschaftswissenschaftlich geprägt, um verstärkt dem Umstand Rechnung zu tragen,<br />

dass das wirtschaftliche Wachstum kein eigentliches Ziel darstellt, sondern der<br />

Verbesserung der menschlichen Lebensverhältnisse dienen soll (GLATZER, 1990).<br />

Während als Lebensstandard die objektiv messbare Einkommenssituation bezeichnet<br />

wird, soll die Lebensqualität als Maß für das subjektiv erlebte Wohlbefinden der<br />

Menschen dienen. Es ist möglich, dass bei steigendem Lebensstandard die<br />

Lebensqualität stagniert oder sinkt.<br />

Die Lebensqualität kann aufgr<strong>und</strong> ihrer Subjektivität nicht objektiv gemessen werden.<br />

Sie muss indirekt über verschiedene Indikatoren erfasst werden. Bei der Erfassung von<br />

Lebensqualität durch geeignete Indikatoren werden im Allgemeinen verschiedene<br />

Lebensbereiche berücksichtigt (z. B. Arbeitsbedingungen, Wohnverhältnisse,<br />

persönliche Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Bildung, Sozialbeziehungen, <strong>Umwelt</strong>einflüsse des<br />

Wohnumfelds). Zur Lebensqualität zählen dabei auch Gelegenheiten zur ungestörten<br />

Ausübung von Tätigkeiten, die auch um ihrer selbst willen geschätzt werden, wie etwa<br />

Spielen, Feiern, Musizieren, Wandern, Spazierengehen, Kunstgenuss, sportliche<br />

Betätigung, Muße usw.. Der <strong>Straßenverkehr</strong> mitsamt seinen Auswirkungen zählt als<br />

entscheidende Störquelle zu den Faktoren, durch welche die Lebensqualität<br />

hinsichtlich der genannten Tätigkeiten beeinträchtigt wird.<br />

Auch im Ges<strong>und</strong>heitsbereich gewinnt die Messung <strong>und</strong> Bewertung von Lebensqualität<br />

zunehmend an Bedeutung – insbesondere an solchen Punkten, wo bereits ein<br />

Entwicklungsniveau erreicht ist, bei dem rein quantitative Maße an analytischer<br />

Aussagekraft verlieren oder zumindest keine hilfreichen Kriterien oder Indikatoren mehr<br />

für eine erreichte Entwicklung oder deren Vergleich darstellen (RADOSCHEWSKI,<br />

2000). Hinsichtlich der ges<strong>und</strong>heitsbezogenen Lebensqualität ist es lediglich möglich,<br />

dieses Konzept mit Hilfe geeigneter Indikatoren <strong>und</strong> Messmethoden für ein bestimmtes<br />

Untersuchungsziel zu operationalisieren <strong>und</strong> messbar zu machen, wobei die<br />

Messmethoden jeweils für die entsprechenden Fragestellungen angepasst werden<br />

müssen. Ein allgemein taugliches Maß existiert nicht (RADOSCHEWSKI, 2000). Der<br />

SRU hat das Konzept der ges<strong>und</strong>heitsbezogenen Lebensqualität bereits im Bezug auf<br />

die Fluglärmbelastung von Flughafenanwohnern genauer betrachtet (SRU, 2002a,<br />

Tz. 595).<br />

31. Neben den bereits behandelten Faktoren wie Verkehrssicherheit,<br />

Luftverschmutzung <strong>und</strong> Lärm hat der <strong>Straßenverkehr</strong> noch einige andere, als negativ<br />

zu bewertende Einflüsse auf die Lebensqualität. Im Zentrum steht dabei die<br />

Einschränkung der Bewegungsmöglichkeiten, von der im besonderen Maße die

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