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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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nicht <strong>und</strong> die Renovierungsnachfrage nur wenig auf einen Wegfall der<br />

Eigenheimzulage reagieren. Bezüglich der volkswirtschaftlichen Belastungen ergeben<br />

die Simulationsrechnungen vergleichsweise moderate negative Effekte für Einkommen<br />

<strong>und</strong> Beschäftigung. Erfolgt die Abschaffung der Eigenheimzulage belastungsneutral,<br />

etwa durch eine Entlastung der Lohnnebenkosten (Reduzierung der<br />

Sozialversicherungsbeiträge), ist bei nahezu gleich hoher Reduktionswirkung beim<br />

Flächenverbrauch <strong>und</strong> den CO2-Emissionen nahezu keine Einkommensreduktion <strong>und</strong><br />

sogar eine Ausweitung der Beschäftigung zu erwarten. Diese Simulationsergebnisse<br />

legen nahe, dass den Nutzeffekten der Abschaffung der Eigenheimzulage für die<br />

<strong>Umwelt</strong> bei entsprechender Belastungskompensation nahezu vernachlässigbare<br />

gesamtwirtschaftliche Friktionen gegenüber stehen.<br />

640. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> eines weitgehend entspannten Wohnungsmarktes, der<br />

negativen <strong>Umwelt</strong>wirkungen der Eigenheimzulage <strong>und</strong> der moderaten<br />

gesamtwirtschaftlichen Probleme, die ein Abbau dieser Förderung erwarten lässt, ist<br />

die Initiative des B<strong>und</strong>eskabinetts zur Abschaffung der Eigenheimzulage zu begrüßen.<br />

Das Beharren des B<strong>und</strong>esrates auf dieser Einzelsubvention mit dem höchsten<br />

Volumen im B<strong>und</strong>eshaushalt ist aus Sicht der <strong>Umwelt</strong>politik als kontraproduktiv zu<br />

werten (BMF, 2004, S. 2). Zur Minimierung umweltpolitischer Zielkonflikte sind eine<br />

Schwerpunktverlagerung der Wohnungsbauförderung weg von der<br />

Einzelhausförderung hin zur Förderung des Geschosswohnungsbaus sowie eine<br />

Fokussierung der Förderpolitik auf Bevölkerungsgruppen mit erheblichen<br />

Zugangsproblemen zum Wohnungsmarkt die geeigneten Ansatzpunkte. Auch andere<br />

Förderprogramme, die direkt oder indirekt den Wohnungsbau stimulieren <strong>und</strong> damit<br />

aus <strong>Umwelt</strong>schutzgesichtspunkten kritisch zu sehen sind, gehören hinsichtlich der<br />

Zielsetzung einer flächenverbrauchsarmen <strong>und</strong> weniger verkehrsintensiven<br />

Wohnungspolitik auf den Prüfstand.<br />

10.3 Überwachung im Straßengüterverkehr<br />

641. Nach unterschiedlichen Erhebungen liegt der Anteil der Personalkosten an den<br />

Gesamtkosten im Straßengüterverkehr in Deutschland bei circa 30 bis 50 % (HERRY,<br />

2001, S. 43 ff.). Die Personalkosten stellen damit bei Weitem den höchsten Anteil an<br />

den Transportkosten dar. Um die Fahrzeit zu vermindern <strong>und</strong> damit den Kostenfaktor<br />

Personal zu reduzieren, kommt es in der Praxis häufig zu Regelüberschreitungen in<br />

Form der Missachtung der einschlägigen Sozialvorschriften zu den einzuhaltenden<br />

Lenk- <strong>und</strong> Ruhezeiten. So lassen sich die Gesamttransportkosten im<br />

Straßengüterverkehr durch eine Überschreitung der Lenkzeit von bspw. 25 % um bis<br />

zu etwa 12,5 % senken. Für die Transportunternehmen wird diese<br />

Kostensenkungsstrategie noch dadurch erleichtert, dass die bei entdeckten<br />

Lenkzeitüberschreitungen erhobenen Bußgelder nach einem Urteil des

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