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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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die Förderprogramme zu integrieren. Die B<strong>und</strong>esregierung sollte diese Chance<br />

ergreifen.<br />

Mit der EMAS II-Verordnung (<strong>Umwelt</strong>management <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>betriebsprüfung)<br />

besteht ein Instrument, betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf die Minimierung<br />

von Verkehr zu optimieren. Dies sollte aktiv durch Informationsaustausch über gute<br />

Unternehmenspraxis <strong>und</strong> informatorische Werkzeuge unterstützt werden.<br />

624. In der Nachhaltigkeitsstrategie von 2002 hat sich die B<strong>und</strong>esregierung zum Ziel<br />

gesetzt, "eine hohe Mobilität zu erhalten <strong>und</strong> gleichzeitig die Verkehrsintensität von<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft zu verringern, um so das dynamische Wachstum des<br />

Verkehrs zu verlangsamen" (B<strong>und</strong>esregierung, 2002, S. 181). Für den Güterverkehr<br />

strebt sie die Verringerung der Transportintensität (Bruttosozialprodukt pro<br />

Tonnenkilometer) um 5 % bis zum Jahre 2020 an. Dieses Ziel soll durch die<br />

"Förderung verkehrssparender Raum- <strong>und</strong> Siedlungsstrukturen" <strong>und</strong> die<br />

"Unterstützung verkehrseffizienter Produktionsstrukturen" verfolgt werden. Hierbei will<br />

die B<strong>und</strong>esregierung insbesondere Maßnahmen entwickeln, bei denen sich Synergien<br />

zur Flächenstrategie ergeben.<br />

625. Von einer auf Verkehrsnachfragemanagement setzenden Politik sind keine<br />

Soforterfolge in Form eines gedrosselten Verkehrswachstums oder gar einer<br />

Verkehrsvermeidung zu erwarten. Viele Maßnahmen wirken strukturell, langfristig <strong>und</strong><br />

mit einem erheblichen Trägheitsmoment. Dennoch kann <strong>und</strong> sollte man mit einer auf<br />

die Dämpfung des Verkehrswachstums gerichteten Politik bald beginnen. Hierfür<br />

bestehen auch gute <strong>und</strong> realisierbare Chancen: Zurzeit wird die Reform vieler<br />

Subventionen <strong>und</strong> Förderprogramme mit verkehrserzeugenden Effekten aus anderen,<br />

vor allem fiskalischen Gründen, diskutiert. Es gibt Reformvorschläge oder bereits<br />

beschlossene Reformen, bei deren Ausgestaltung gewisse Korrekturpotenziale bisher<br />

vorhandener verkehrserzeugender Anreize bestehen. Zu nennen sind insbesondere<br />

die neue Programmierungsphase der europäischen Strukturfonds, die Reform der<br />

Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur <strong>und</strong> Küstenschutz, die Abschaffung oder<br />

Revision von Pendlerpauschale <strong>und</strong> Eigenheimförderung, die Weiterentwicklung der<br />

Flächenstrategie oder die neuen Möglichkeiten im Rahmen der<br />

<strong>Umwelt</strong>auditverordnung. Jede einzelne dieser Maßnahmen <strong>und</strong> Reformen wird, selbst<br />

bei optimaler Berücksichtigung ihrer Verkehrseffekte, das Wachstum des<br />

<strong>Straßenverkehr</strong>s insgesamt nicht bremsen können. In der Summe der<br />

Einzelmaßnahmen, wie sie im Folgenden ausgeführt werden, könnte jedoch eine<br />

merkliche Dämpfung der Verkehrsdynamik bewirkt werden.

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