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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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werden kann, werden deutlich höhere Emissionsminderungspotenziale zugeschrieben<br />

als der Telematik selbst (HALBRITTER et al., 2002).<br />

608. In Deutschland liegt ein Schwerpunkt des Entwicklungsinteresses der Industrie<br />

auf individuellen Zielführungssystemen für den motorisierten Individualverkehr<br />

(HALBRITTER et al., 1999). Um tatsächlich zu einem verkehrsträgerübergreifenden<br />

Einsatz telematischer Anwendungen <strong>und</strong> damit zu dem vielfach angestrebten<br />

intermodalen Mobilitätsmanagement zu kommen, kommt den staatlichen<br />

Planungsträgern die Aufgabe zu, günstige Bedingungen zu schaffen, die eine bessere<br />

Vernetzung der Aktivitäten der Akteure aus Industrie, Forschung <strong>und</strong> Kommunen<br />

ermöglichen. Dabei sollte geprüft werden, welche Telematikdienste vor Ort nicht nur im<br />

Hinblick auf eine bessere Ausnutzung der Verkehrsinfrastruktur, sondern auch<br />

hinsichtlich einer <strong>Umwelt</strong>entlastung sinnvoll sind. Eventuelle Zielkonflikte zwischen der<br />

Verkehrsoptimierung <strong>und</strong> umweltpolitischen Belangen lassen sich dabei unter Rückgriff<br />

auf die bestehende verkehrs- <strong>und</strong> umweltpolitische Regulierung minimieren.<br />

609. Insgesamt ist der SRU der Auffassung, dass die auf einzelne Verkehrsträger<br />

ausgerichtete Nutzung der Verkehrstelematik als Beitrag zur Gestaltung einer<br />

dauerhaft umweltverträglichen Mobilität nicht ausreicht – selbst wenn ihr Einsatz sehr<br />

umfassend ist. Sowohl schadstoff- als auch lärmseitig sind nur geringe Entlastungen zu<br />

erwarten. Demnach macht die Anwendung der Verkehrstelematik nur dann Sinn, wenn<br />

sie auch zu einer tatsächlichen Reduktion der PKW- oder LKW-Fahrleistungen führt<br />

<strong>und</strong> messbar umweltentlastende Effekte erzielt werden. Derartige Effekte sind durch<br />

Telematik allein kaum erreichbar. Das größte <strong>Umwelt</strong>entlastungspotenzial der<br />

Verkehrstelematik sieht der SRU in der technischen Unterstützung anderer,<br />

insbesondere ökonomischer Maßnahmen wie Straßenbenutzungsgebühren oder<br />

Parkraumbewirtschaftung. Der Lenkungseffekt dieser Maßnahmen lässt sich durch<br />

Einsatz der Verkehrstelematik deutlich verbessern.<br />

9.5 Zusammenfassung <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

Steuerung durch ordnungsrechtliche Verkehrsbeschränkungen<br />

610. Die ordnungsrechtlichen Lenkungsinstrumente bedürfen einer gr<strong>und</strong>legenden<br />

Weiterentwicklung dahingehend, dass<br />

– klare Regelungen für selektive Verkehrsverbote mit einheitlichen, engen<br />

Ausnahmen für emissionsarme (insbesondere bei Partikel <strong>und</strong> NOx-Emissionen)<br />

<strong>und</strong> für lärmarme Fahrzeuge normiert werden;<br />

– als anzustrebendes Schutzniveau ausdrücklich auch die Vorsorge vor schädlichen<br />

Immissionen des Verkehrs bestimmt wird;

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