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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Alternativenprüfung könnte im Rahmen eines Gemeindeverkehrsplanungsgesetzes,<br />

wie es vom SRU vorgeschlagen wird (vgl. Abschn. 8.2.3), umgesetzt werden.<br />

9.4.2.2 Verkehrssicherheit<br />

603. Hinsichtlich der Verkehrssicherheit haben die bisherigen Erfahrungen mit<br />

Streckenbeeinflussungsanlagen gezeigt, dass ihr Einsatz zu einem Rückgang der<br />

Unfälle um bis zu 30 %, der Unfälle mit Personenschaden um bis zu mehr als 50 %<br />

führen kann (HALBRITTER et al., 1999). Auch individuelle Telematikkomponenten, die<br />

den Fahrer bei Fahraufgaben unterstützen, können in Verbindung mit einer Aufklärung<br />

des Verkehrsteilnehmers über deren Wirkung bei sinnvollem Einsatz die<br />

<strong>Straßenverkehr</strong>ssicherheit erhöhen (ZACKOR et al., 2003). Bei der Nutzung dieser<br />

Systeme ist jedoch zu vermeiden, dass es zu einer überstarken Ablenkung des<br />

Fahrers <strong>und</strong> es somit zu fahrkritischen Situationen kommt (z. B. die visuelle Ablenkung<br />

durch optische Navigationsanzeigen im Kraftfahrzeug). Auch besteht die Gefahr, dass<br />

der Fahrer die eigenständige Gefahrenbeurteilung verlernt <strong>und</strong> zu sehr den<br />

Anweisungen des implementierten Systems Folge leistet (CHALOUPKA et al., 1998).<br />

Nicht auszuschließen ist weiterhin, dass wegen des empf<strong>und</strong>enen Kontrolleffektes<br />

durch die Assistenzsysteme der Fahrzeugführer versucht ist, die ihn assistierende<br />

Technik zu umgehen.<br />

9.4.3 Bewertung<br />

604. Das Emissionsminderungspotenzial verschiedener verkehrstelematischer<br />

Anwendungen für CO2 <strong>und</strong> andere Luftschadstoffe liegt nach Berechnung von<br />

KÄMPF et al. (2000) im Bereich weniger Prozentpunkte. Die größten Beiträge werden<br />

dabei außerorts von Streckenbeeinflussungsanlagen an Autobahnen <strong>und</strong> LKW-<br />

Flottenmanagement, innerorts durch dynamische Verkehrs- <strong>und</strong> Reiseinformationen für<br />

den öffentlichen Verkehr berechnet. Individuelle Zielführungssysteme für PKW<br />

dagegen können auch deutlich umweltbelastende Effekte erzielen <strong>und</strong> heben in dem<br />

betrachteten Szenario die erzielten Entlastungen teilweise wieder auf. Deutlich höhere<br />

<strong>Umwelt</strong>entlastungen wurden nur für telematisch unterstützte<br />

Straßenbenutzungsgebühren ermittelt. Die jeweilige Ausgestaltung der<br />

Telematiksysteme hat dabei erheblichen Einfluss auf die <strong>Umwelt</strong>effekte.<br />

605. Diese Potenziale erscheinen gering angesichts der hohen Erwartungen, die<br />

noch zu Anfang der 1990er-Jahre in die Verkehrstelematik gesetzt wurden (so z. B.<br />

GRÖGER, 2001; HALBRITTER, 1999, S. 144). Aufgr<strong>und</strong> der Ergebnisse der<br />

umfassenden europäischen Verb<strong>und</strong>vorhaben "PROgramme for a European Traffic<br />

with Highest Efficiency and Unprecedented Safety" (PROMETHEUS) <strong>und</strong> dem Projekt<br />

"Dedicated Road Infrastructure for Vehicle safety in Europe" (DRIVE) ist allerdings

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